1. Teil der Chronik erscheint noch heuer
Vom Töten und Morden im steirischen Wechselland

Recherchierte zu Mord und Totschlag im Wechselland: Reinhard Ehrnhöfer aus St. Lorenzen am Wechsel vor einem Marterl in Burgfeld.
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  • Recherchierte zu Mord und Totschlag im Wechselland: Reinhard Ehrnhöfer aus St. Lorenzen am Wechsel vor einem Marterl in Burgfeld.
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Drei einhalb Jahre recherchierte der gebürtige St. Lorenzener Reinhard Ehrnhöfer über Mord, Totschlag und Cold Cases zwischen 1919 und 1950 im Wechselland. Ende des Jahres erscheint der erste Band der zweiteiligen Chronik.

Im wahrsten Sinne ein mordsmäßiger Aufwand war die Chronik, die der gebürtige St. Lorenzener Reinhard Ehrnhöfer rund um das Thema "Mord und Totschlag" im Wechselland recherchierte. Drei einhalb Jahre begab sich der im Hauptberuf selbständig tätige Gesundheitswissenschaftler und -förderer als Heimatforscher auf die (Spuren-)Suche nach alten Gewaltverbrechen und außergewöhnlichen Unglücksfällen.
In akribischer Detailarbeit studierte er Sterbebücher und Gendarmeriechroniken, sichtete alte Zeitungsartikel und Gerichtsakten im Steirischen Landesarchiv und führte Gespräche mit Zeitzeugen oder deren Nachkommen.

Inschrift am Marterl in Burgfeld, die auf den getöteten Bauer Anton Pürstinger und sein grauenhaftes Schicksal verweist.
  • Inschrift am Marterl in Burgfeld, die auf den getöteten Bauer Anton Pürstinger und sein grauenhaftes Schicksal verweist.
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Verbrechen auf der Spur

Grund dazu bot ein sehr bizarrer Fall, der sich 1932 in Ehrnhöfers Heimatgemeinde St. Lorenzen am Wechsel zugetragen hatte. Dort wurde der Bauer Lorenz Fischer auf offener Straße von einem Bettler mit einem Bajonett brutal ermordet. "Diese Geschichte ist mir so nahe gegangen, dass ich beschloss, weitere Nachforschungen anzustellen", schildert Ehrnhöfer, der durch seine Recherchen schließlich auf zahlreiche andere Gewaltverbrechen an Zivilpersonen im Wechselland, im Joglland und in der Buckligen Welt gestoßen ist.

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Opfer soll gedacht werden

Viele der ehemaligen Tatorte sind heute noch durch ein Marterl gekennzeichnet. So auch jenes in Burgfeld, in dessen unmittelbarer Nähe sich im Jahr 1928 ein brutaler Raubmord zugetragen hatte - der Fall konnte nie aufgeklärt werden. Die Geschichte des Opfers ziert heute als kurze Inschrift das Marterl in Burgefeld. Eine Seltenheit, wie Ehrnhöfer bedauert: "Die meisten Marterl, die auf ein Verbrechen hinweisen, sind leider nicht beschriftet. Dabei wären die Umstände, wie es zu jenen kam, gerade für die Nachwelt erhaltenswert.
Sein Ziel: "Einen Paradigmenwechsel im Denken und Erinnern an Ermordete und Erschlagene herbeizuführen, damit die Opfer nicht in Vergessenheit geraten." Die Chronik, die in zwei Bänden erscheinen soll, ist bereits geschrieben. Der erste Teil erscheint noch vor Weihnachten. Beleuchtet werden 120 Fälle, die sich in den Jahren 1919 bis 1950 in den genannten Regionen ereignet haben.

Fälle, die bestürzen

Von Mord bis Totschlag, von Gift- bis Kindesmord - zahlreiche Verbrechen finden sich in der Chronik. Besonders grausam wurden Morde während der Kriegszeit vollzogen. "Man bemerkt in den Berichten, dass der Krieg die Gesellschaft verroht und abgestumpft hatte", betont Ehrnhöfer.
Gier, Eifersucht bis Verzweiflung: Die Gründe für die Gewaltverbrechen waren vielfältig. "Der Fokus liegt dabei auf Fällen in der Zivilbevölkerung. Kriegsverbrechen und Lynchmorde im Rahmen der Kriegszeit werden nicht beleuchtet", so Ehrnhöfer.

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