Es ist geschafft
Die Brücke, auf die ganz Friedberg so lange gewartet hat

- Foto: MeinBezirk/ Reinhard Posch
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150 Laufmeter, 15 Höhenmeter, in etwa 250 Schritte: Das ist die neue und lang ersehnte Fußgängerbrücke in Friedberg, die nun endlich wieder die Verbindung zwischen dem Ortszentrum und dem beliebten Naherholungsgebiet in den Weiden herstellt. In unserer Galerie findest du die schönsten Fotos von der feierlichen Eröffnung am vergangenen Samstag.
FRIEDBERG. Für Anrainerinnen und Anrainer sowie „Stammgäste“ des Bahnübergangs am Ende der Julius-Schweitzer-Straße war es ein schwerer Abschied, als dieser Ende Juli 2022 geschlossen wurde. Ausgerechnet jener Bahnübergang, der vom Hauptsiedlungsgebiet der Stadt hinunter zum Naherholungsgebiet in den Weiden und auch zum Gewerbepark führte, musste im Zuge der Modernisierung des Friedberger Bahnhofs und der dazugehörigen Strecke aus Sicherheitsgründen geschlossen werden.

- Der Abschied vom beliebten Bahnübergang in Friedberg fiel den vielen Spaziergängern damals schwer - also wurde kurzerhand eine kleine Feier organisiert.
- Foto: zVg
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Ein Abschied mit Wehmut
Wie MeinBezirk damals berichtete, war die Wehmut seinerzeit so groß, dass die „Stammgäste“ des Bahnübergangs an seinem letzten offiziellen Tag vor der Schließung sogar noch zu einer kleinen Abschiedsparty zusammengekommen waren.
Schon damals war klar: Für Autos wird dieser Übergang für immer gesperrt bleiben. Für Fußgängerinnen, Fußgänger und Radfahrerinnen, Radfahrer wollte man aber unbedingt eine Lösung finden. Und dann begann sich das Unterfangen zu ziehen.

- Von der Brücke aus hat man eine Traumhafte Aussicht auf die Stadt.
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Der lange Weg zur neuen Verbindung
Denn insgesamt waren es vier Bauvarianten, die durchdacht und kalkuliert wurden. Zwei Versionen mit Unterführungen scheiterten aus Kostengründen, und eine erste Variante für eine Brücke an den ansässigen Grundstückseigentümern.
Erst im Juli 2024 war schließlich jene Lösung gefunden, die ihren Segen sowohl vom Gemeinderat als auch von der ÖBB und dem Land Steiermark erhielt. Vergangenen Samstag wurde die neue Fußgängerbrücke nun feierlich eröffnet.
„Jetzt ist es endlich soweit“, eröffnete der hörbar erleichterte Bürgermeister Wolfgang Zingl seine Grußworte an das in großer Zahl erschienene Publikum und gab einen Rückblick auf die vergangenen Jahre. Ehe Vikar Patrick Schützenhöfer den Segen erteilte, legte Baumeister Robert Höller seinen Baubericht vor.

- Die Eröffnung der neuen Fußgängerbrücke am vergangenen Samstag geriet zum Volksfest.
- Foto: MeinBezirk/ Reinhard Posch
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Harte Arbeit und bleibende Werte
Nebst Zahlen, die Staunen lassen – etwa 300 Kubikmeter Beton, eine überirdische Höhe von 7,60 Metern und eine Gesamthöhe einschließlich Fundament von 14 Metern – war es ihm ein besonderes Anliegen, der öffentlichen Hand für den Auftrag zu danken. Seinen Berechnungen zufolge seien an die 6.600 Arbeitsstunden in das Projekt geflossen. „Das bedeutet, dass allein durch diese Brücke fünf Personen ein halbes Jahr durchgehend in Vollzeit beschäftigt werden konnten.“

- Den Segen von oben bis ganz nach oben organisierte Vikar Patrick Schützenhöfer.
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Die Gesamtkosten für die Brücke belaufen sich auf rund 652.600 Euro. Ein Großteil davon wird durch Förderungen von Land und Bund finanziert. Die Stadtgemeinde Friedberg trägt die verbleibenden 174.802 Euro selbst. Besonders bemerkenswert: rund 102.417 Euro konnten durch die hauseigenen Rückladen bedient werden, während der restliche Betrag über ein Darlehen gedeckt wird.
Im Zuge des Brückenbaus wurde auch die Straßenbeleuchtung im Umfeld erweitert, was weitere 42.145 Euro kostete. Hierfür konnte ebenfalls eine Landesförderung in Höhe von 15.000 Euro gesichert werden, während die restlichen 27.145 Euro von der Gemeinde mittels eines Darlehns finanziert werden

- Eine Abordnung der Stadtkapelle Friedberg sorgte für die festliche Musik.
- Foto: MeinBezirk/ Reinhard Posch
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Die neue Friedberger Brücke in Zahlen
- Gesamtkosten: ca. 652.600 Euro
- Restkosten Gemeinde: ca. 174.800 Euro
- Rücklagenentnahme: ca. 102.400 Euro
- Gesamtlänge: 150 Laufmeter
- Höhenunterschied: 15 Höhenmeter
- Spannweite: 25,5 Meter
- Gesamthöhe: 14,60 Meter (inkl. Fundament)
- Gesamtgewicht: 850 Tonnen
- Material: 300 Kubikmeter Beton, 25 Tonnen Bewehrung, 23 Tonnen Stahlbau
- Arbeitsstunden: 6.600 Stunden
- Eröffnung: 21. September
- Baumeister: Robert Höller aus Friedberg
Rückblick auf die Abschiedsparty für den alten Bahnübergang:
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