Fürstenfelder Delegation schaute Glockengießer in Passau über die Schulter

Das Fürstenfelder Glockenkomitee mit Rudolf Perner in seiner Glockengießerei in Passau. | Foto: Christian Thomaser
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  • Das Fürstenfelder Glockenkomitee mit Rudolf Perner in seiner Glockengießerei in Passau.
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FÜRSTENFELD/PASSAU. 96 Jahre lang begleiteten die Glocken der Stadtpfarrkirche Fürstenfeld die Bevölkerung, ehe diese am 27. Mai zum letzten Mal zu hören sein werden. Im Rahmen der Kirchturmsanierung bekommt nämlich nicht nur der Turm ein neues Kleid, sondern auch neue Glocken (die WOCHE berichtete). Die ersten beiden der insgesamt fünf neuen Glocken wurden am vergangenen Freitag in Passau (Bayern) gegossen.

Fürstenfelder blickten den Glockengießern über die Schulter

Mehr als 50 Fürstenfelder waren gemeinsam mit Stadtpfarrer Alois Schlemmer bei diesem Großereignis in der Glockengießerei Perner in Passau dabei, um mit anzusehen wie die ersten beiden Glocken "Franziskus und Josef" gegossen wurden. Diese waren bei der Ankunft der Fürstenfelder Zuschauer bereits gänzlich in der Glockengrube vergraben. Komplett mit Erde verfüllt und ordentlich verdichtet, damit die Formen den beim Gießen entstehenden Druck aushalten können.
Mit den Worten „In Gottes Namen lasst’s rinnen, stoßt den Zapfen aus. Gott bewahr’ das Haus,“ machte sich die über 1.100 Grad heiße Glockenspeise durch einen Kanal auf den Weg zur Glocke „Franziskus“. Gemäß alter Tradition natürlich an einem Freitag zwischen 12 und 15 Uhr – zur Sterbestunde von Jesu Christi. Dass dieser geschichtliche Augenblick für die Stadtpfarrkirche Fürstenfeld von den Passauer Domglocken begleitet wurde, kommentierte Alois Schlemmer mit dem Satz „Jetzt bekommen die Passauer Glocken Schwestern in Fürstenfeld“.

Brodelnd heiße Traditionen

"Es war ein eindrucksvolles Erlebnis, wie die Glocke „Franziskus“ gefüllt wurde", so Christian Thomaser. "Die brodelnd heiße, flüssige Glockenspeise verschwand nach und nach in der Erde und als die Glocke gegossen war, rauchte und blubberte es noch lange an der Erdoberfläche."
Firmeninhaber Rudolf Perner erklärte dabei den genauen Gussvorgang und bot Einblicke in die mehr als 400 Jahre langen Tradition seines Unternehmens.
Die beiden neuen Fürstenfelder Glocken „Franziskus“ und „ Josef“ („Johannes der Täufer“, „Augustinus“ und „Maria, Königin des Friedens“ werden noch gegossen) müssen jetzt rund eine Woche lang im Erdreich in Passau auskühlen. Ihr Klang wurde beim Druck festgelegt, entscheidend sind die drei Parameter Durchmesser, Höhe und Wandstärke, die sogenannte Rippe. Je nach Größe dieser drei Parameter verändert sich der Ton. Eine Glocke hat etwa 50 Klangfarben, einen Grund-, Unter-, Prim-, Terz-, Quint-, Oberton und so weiter, die in ihrer Gesamtheit den hörbaren Ton der Glocke bestimmen.

Sightseeing und Käseverkostung

Im Rahmen des zweitägigen Ausfluges standen neben dem Glockenguss auch noch eine Stadtführung in Passau sowie die Besichtigung des Stifts Schlierbach mit anschließender Käseverkostung am Programm. Die neuen Glocken sollen übrigens Anfang Juli in Fürstenfeld Einzug halten.

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