Interview: Nach dem Thermenland soll in der Südsteiermark Blut fließen

Blutiges Thermenland: Krimi-Autorin Claudia Rossbacher präsentierte ihren neuesten Steirerkrimi in der Buchhandlung Buchner in Fürstenfeld.
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FÜRSTENFELD. Aktuell mordet Claudia Rossbacher gerade im Thermenland, ganz genau in Loipersdorf. Kein Wunder also, dass die Steiermarkpremiere des achten Bandes ihrer Steirerkrimis in der Thermenhauptstadt selbst, nämlich in der Buchhandlung Buchner in Fürstenfeld, über die Bühne ging.
Vorab hat die WOCHE die bekannte Krimiautorin zum Interview getroffen. 

WOCHE: Warum haben Sie sich entschieden im Thermenland zu morden?
CLAUDIA ROSSBACHER: Es gibt noch einige blinde Flecken in der Steiermark. Da ist das Thermenland auch einmal auf meiner Liste gestanden. Und nachdem meine Buchtitel alle alphabetisch sind, und jetzt das "Q" dran war, hat sich „Quell“, also Steirerquell, recht gut angeboten für das Thermenland.

Was ist bei Ihnen zuerst da, Mord oder Tatort?
Tatsächlich suche ich mir zuerst den Schauplatz aus und dann versuche ich die Leiche dort anzupassen. Die verkohlte Frauenleiche hat jetzt zwar nicht generell etwas mit dem Thermenland zu tun, aber ich wollte es Loipersdorf oder einer anderen Therme nicht antuen, dass ich da eine Leiche im Wasser versenke.

Haben Sie den Kontrast bewusst gewählt. Das Thermenland mit seinem Thermalwasser und dann ein Mord durch Verbrennen?
Natürlich kann man es auch als Kontrast sehen. Aber tatsächlich habe ich es für den Spannungsbogen gebraucht, dass die Leiche unkenntlich ist. Also ist mir auch gar nichts anderes übrig geblieben, als sie zu verbrennen. Schlussendlich habe ich aus der Not eine Tugend gemacht damit ich den Leser lange im Unsicheren lasse.

Bezüglich Spannungsbogen. Ist es schwierig den ganzen Krimi mit Spannungsaufbau dann auf 275 Seiten zu bringen?
Ganz unterschiedlich. Bei diesem Buch hat sich ein Zug ergeben, auch mit den Zwischenkapiteln aus der Perspektive von der Freundin der Sandra, so ist ein schöner Spannungsbogen drinnen. Ich versuche auch sehr viel Lokalcollorit reinzubringen.
Natürlich gibt es dann auch Einschübe, wo man sagen kann, na gut, das ist jetzt für den Tourismusverband geschrieben, aber es gehört einfach dazu. Nicht alle Leute sind hier heimisch, und es ist wichtig auch etwas von der Region in der der Krimi spielt mitzubekommen.

Wie selektieren sie jetzt, welche Ortschaften nehmen Sie jetzt wirklich mit hinein?
Die Region selbst muss etwas haben, das mich fasziniert, das etwas besonderes ist. Hier war es die Wahl der Therme. Sie ist die älteste der Steiemark und die Mutter aller Thermen. Unterlamm gibt auch etwas her. Ich fand es auch einen witzigen Kontrast, diese Ortschaft mit dem singenden Pfarrer. Hier kann man sehr viel hineinverpacken.

Glauben Sie, dass der Erfolg ihrer Bücher auch daran liegt, dass Sie versuchen sehr viel Lokales einzubinden?
Ich glaube das merkt man, dass ich das sehr akribisch mache, aber nie dozierend.
Meine Figuren haben zwar Meinungen, aber das ist nicht meine Meinung, der größte Fehler ist es, wenn man dem Leser etwas aufzwingt. Bei mir kann sich jeder nehmen was er möchte und es gibt sympathische Figuren und unsympathische. Der Erfolg liegt natürlich in den beiden Protagonisten, weil die sehr gegensätzlich sind. Jeder hat sein Identifikationspotential.

Waren Sie an den Schauplätzen selbst unterwegs?
Ja, ich war im August das letzte Mal da, um nochmal nach zu recherchieren. Aber natürlich war ich auch vorab schon hier und habe die Plätze ausgesucht. Vieles kann man auch über das Internet herausfinden, aber grundsätzlich muss man sich schon vor Ort informieren.

Der aktuelle Band geht ja sehr offen aus. Können wir weitere Werke erwarten?
Natürlich, ich schreibe gerade am nächsten.

Können Sie schon einen Vorgeschmack auf den nächsten geben?

Ich kann soviel sagen, dass er in der Südsteiermark, im Sausal spielen wird. Und: es wird eine sehr gespenstische, geisterhafte Geschichte. Es wird ein bisschen mysteriös und gruselig. Aber natürlich ist es ein Krimi und es gibt logische Erklärungen.

Wäre es möglich, dass wieder einer ihrer Krimis in Hartberg-Fürstenfeld spielt?
Alles ist möglich, nichts ist auszuschließen, aber natürlich versuche jetzt einmal die weißen Flecken in der Steiermark zu füllen. Nach der Südsteiermark kommt einmal das  Murtal dran. Was auch noch fehlt ist Graz-Umgebung und Weiz; und dann schauen wir weiter.

Blutiges Thermenland: Krimi-Autorin Claudia Rossbacher präsentierte ihren neuesten Steirerkrimi in der Buchhandlung Buchner in Fürstenfeld.
Steiermarkpremiere: Buchhändlerin Martina Buchner-Szerencsics (r.) mit Krimi-Autorin Claudia Rossbacher bei der Präsentation ihres neuesten Steirerkrimis.
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