Keine Einigung über Tiefenwasser in Sicht

Die Altenmarkter Brunnenbesitzer kämpfen mit Hilfe von Rechtsanwälten um den Erhalt ihrer Arteser.
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  • Die Altenmarkter Brunnenbesitzer kämpfen mit Hilfe von Rechtsanwälten um den Erhalt ihrer Arteser.
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Im Weingut Bliemel in Altenmarkt informierte die Interessensgemeinschaft Arteserbrunnen Steiermark mit ihrem Sprecher Hans Dieter Spörk im Beisein zahlreicher Brunnenbesitzer aus Altenmarkt und aus der Südoststeiermark sowie in Gegenwart der Rechtsanwälte der Gruppe über den neuesten Stand im Streit mit der Behörde über die vom Land vorgesehene Versiegelung der Arteser. Das Land will eine Schließung der Brunnen über die jeweiligen Bezirkshauptmannschaften als zuständige Behörde in der ersten Instanz erreichen, um in Krisenfällen mit dem Wasser aus der Tiefe über eine eiserne Reserve zu verfügen. Durch den Überlauf des Tiefengrundwassers in bester Trinkwasserqualität, das unter natürlichem Druck steht und daher ohne Pumpe an die Oberfläche sprudelt, werde wertvolles Wasser verschwendet. Zudem seien die Schächte - viele der Brunnen stammen aus den 30-iger bis 50-iger Jahren - technisch veraltet.
Rund 2.000 artesische Brunnen in Privateigentum, eine genaue Anzahl ist nicht bekannt, soll es im Osten, Süden und auch Westen der Steiermark geben. Während es in einigen Gemeinden wie Wilfersdorf bei Gleisdorf bereits zu einvernehmlichen Schließungen kam, beharren viele der Brunnenbesitzer in den Bezirken Hartberg-Fürstenfeld und Südoststeiermark auf ihr Wasserrecht und scheuen den Gang bis zum Höchstgericht nicht.
"Unser Wasser ist Naturwasser, qualitativ hochwertig und gratis vom Trinkwasser über die Fütterung der Tiere bis zum Brauchwasser", empören sich etwa die beiden Altemarkter Johann Fabian und Karl Heinz Strobl. Vorschläge, die Wände in einer Rohr in Rohr-Technik abzudichten oder den Überfluss zu drosseln seien seitens der Behörde nicht akzeptiert worden.
Um den Besitzern Rechts- und Kostensicherheit bieten zu können, habe man bereits Hunderte von Schutzbriefen ausgegeben und steiermarkweit Informationsveranstaltungen abgehalten, spricht Spörk, davon, das beim Wasser die Emotionen immer weiter hochgehen. Der Streit um das Wasser entbrannte bereits im Jahr 2007, erste Verfahren wurden 2010 eingeleitet.
Aufschiebende Wirkung
"Die meisten Arteserbrunnenbesitzer haben aufrechte Wasserrechtsbewilligungen. Einige der Schließungsverfahren befinden sich in Revision beim Landesverwaltungsgerichtshof Steiermark", berichten die Rechtsanwälte der Gruppe, Peter Wasserbauer und Klaus Rieger. Derzeit seien die Brunnenbesitzer auf der sicheren Seite. Den Beschwerden sei eine aufschiebende Wirkung zuerkannt worden. Damit sei eine zwangsweise Schließung der Arteserbrunnen bis zum Entscheid des Gerichtes nicht möglich.
Es gehe darum, nur mehr Brunnen auf technisch zeitgemäßem Stand, also mit einer Komplettverrohrung in Betrieb zu haben, die auf- und zugedreht werden können, erklärte Michael Ferstl vom Referat für Wasserwirtschaftliche Planung des Landes Steiermark. Dies sei die einzige Möglichkeit, erwiesenen quantitativen wie qualitativen Verlusten beim Tiefengrundwasser entgegen zu wirken und Ressourcen nicht zu verschwenden. Eine nachträgliche Verrrohrung der Arteserbrunnen hält er für nicht machbar. 175 Brunnen sind versiegelt worden, 1650 stehen offen.

Die Altenmarkter Brunnenbesitzer kämpfen mit Hilfe von Rechtsanwälten um den Erhalt ihrer Arteser.
Foto: bildrbox
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