Carsten Svanberg
Von der Carnegie Hall in New York nach Bad Waltersdorf
Der international renommierte Posaunist Carsten Svanberg hielt kürzlich einen Meisterkurs in der Musikschule Bad Waltersdorf ab. Mit knapp 78 Jahren blickt er auf eine lange, höchst erfolgreiche Karriere zurück - und denkt nicht im Mindesten an den Ruhestand.
BAD WALTERSDORF. Töne, die so weich und warm erklingen, wie man sich den sanften Auftritt auf einer flauschigen Wolke an einem schönen Sommertag vorstellt: das ist as Markenzeichen des Posaunen-Maestros Carsten Svanberg.
In königlichem Auftrag
Selbst die NewYork Times lobte seinerzeit nach seinem Debut in der Carnegie Hall 1982 den "süßen, großen, wundervollen Klang" seines Spiels und bezeichnete ihn gar als „clearly a musician’s musician“, also ganz klar einen, zu dem selbst die Profis ins Konzert gehen, wenn sie herausragende Musik genießen wollen.
Vor dem Konzert in einer dieser weltweit hehren Hallen der Musik, war der 1945 in Kopenhagen geborene Ausnahmemusiker langjähriger Soloposaunist im Königlichen Opernorchester Dänemarks. Von 1980 bis 1995 war er außerdem Solist des für das Radio tätigen Dänischen Nationalorchesters.
Von Harvard bis Graz gefragt
Es dauerte nicht lange, ehe ihn auch Universitäten weltweit als Referenten einluden, darunter unter anderem die Florida State University, die Universität Boston und sogar die Harvard University.
19 Jahre lang unterrichtete er außerdem an der Musikuniversität in Graz und prägte somit entscheidend den Stil der steirischen Posaunen-Profis. Neben seiner Professur in Graz war er außerdem Kapellmeister der Werkskapelle Borckenstein in Neudau.
Noch heute beschreibt ihn die International Trombone Association mit Sitz in Richmond, USA, als „einen der absoluten Eckpfeiler der Performance und Pädagogik der Posaune in der heutigen Welt“.
Noch immer Feuer und Flamme
Seit seiner Emeritierung an der Universität Graz befindet sich Svanberg im musikalischen Unruhestand und gibt seine Leidenschaft für die Posaune in Workshops an die nächste und oftmals schon übernächste Generation in ganz Europa, den USA und Asien weiter.
Auf die Frage, was sein Feuer für die Musik und besonders den Unterricht am lodern hält, sagt der bald 78jährige Svanberg:
"Ich mag es einfach sehr, mit Schülern und Studenten zu arbeiten, besonders mit den jüngeren, um ihnen eine ausgezeichnete Basis als Inspiration mitzugeben. Persönlich liebe ich es noch immer, zu spielen, ob im Orchester oder als Solist - und ich hätte wirklich ein schlechtes Gewissen, wenn ich nicht jeden Tag üben würde."
Carsten Svanberg, ehemaliger Professor für Posaune an der Musikuniversität Graz
Die Fackel weitergeben
Nun führte ihn sein Weg – Dank seiner langjährigen Verbindung zur Oststeiermark – nach Bad Waltersdorf. Bereits seit zehn Jahren hält er hier immer wieder Workshops ab, um das Feuer für die Posaune an die jüngeren weiterzugeben.
In diesem gemeinsam mit der Musikschule Bad Waltersdorf, unter der Leitung von Direktor Franz Fuchs, organisierten Meisterkurs, konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem unendlichen Erfahrungsschatz des Maestros schöpfen und wertvolle Inputs über Tonqualität, Artikulation, Intonation und Atmung einsammeln.
Mit dabei war auch Professor Ralf Handrow, seines Zeichens ehemaliger Solo- und Bassposaunists des berühmten Gewandhausorchesters in Leipzig. Einen würdigen Abschluss und Ausklang fand der Meisterkurs, zu dem einzelne Teilnehmende extra aus Italien angereist waren, in einem Ensemblekonzert im Kulturhaus in Bad Waltersdorf.
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