Aktionstag
Zeichen setzen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

Setzten Zeichen: Im Beisein von Bgm. Franz Jost hissten Vertreterinnen der Frauen- und Mädchenberatung Hartberg-Fürstenfeld vor dem Fürstenfelder Rathaus die Fahne als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. | Foto: WOCHE
  • Setzten Zeichen: Im Beisein von Bgm. Franz Jost hissten Vertreterinnen der Frauen- und Mädchenberatung Hartberg-Fürstenfeld vor dem Fürstenfelder Rathaus die Fahne als Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
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HARTBERG-FÜRSTENFELD. Von 25. November bis 10. Dezember 2018 laufen die Aktionstage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Auch in Fürstenfeld wird "Flagge gezeigt."

90 Prozent der Gewalttaten werden innerhalb des Familienkreises verübt. Vom Gewaltschutzzentrum Steiermark wurden bis Ende Oktober heuer bereits 130 Klienten aus dem Bezirk Hartberg-Fürstenfeld betreut.
88 Prozent der Betroffenen sind Frauen und Kinder. "In Hartberg-Fürstenfeld kam es bis Ende Oktober zu 42 Betretungsverbote, wobei diese meist nicht nur ein Opfer sondern mehrere - oftmals Mütter mit Kindern - einschließen", betont Marion Egger vom Gewaltschutzzentrum Steiermark, dass der Großteil der Betroffenen in sogenannten "Gewaltbeziehungen" leben. Das Gewaltschutzzentrum arbeitet eng mit der Polizei und unterschiedlichen Einrichtungen zusammen. So auch mit der Frauen- und Mädchenberatung (FMB), die ebenfalls Betroffene unterstützt.

16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen

"Wir merken vor allem, dass die Fälle komplexer werden", sagt Elisabeth Pichlhöfer von der FMB Hartberg-Fürstenfeld. Diese reichen von körperlicher Gewalt (Stoßen, Boxen, Schlagen, Würgen), über sexualisierte Gewalt (sexueller Missbrauch, Vergewaltigung) bis hin zu psychischer Gewalt (Beschimpfungen, Abwertungen, Verbot der Kontaktaufnahme mit Familienmitgliedern, Drohungen).
"In den meisten Fällen treten verschiedenste Arten von Gewalt in Kombination auf. Auch ökonomische Gewalt, ist ein Thema, das viele Frauen betrifft", erklärt Rosina Schmelzer-Ziringer, Leiterin der FMB, dass auch die Verweigerung zum Geld, das Verbot zur eigenen Arbeit und die damit einhergehende finanzielle Abhängigkeit von Frauen oft von Männern (aus)genutzt wird, um Macht zu demonstrieren. "Hier zeigt sich wieder, wie wichtig es ist, dass Frauen ökonomisch unabhängig sind", so Schmelzer-Ziringer.
Mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen will die FMB gegen Gewalt an Frauen und Mädchen mobil machen. Dazu wurde im Rahmen der Aktion "16 Tage gegen Gewalt an Frauen und Mädchen" - von 25. November (internationalen Gedenktag für alle Frauen und Mädchen, die Opfer von Gewalt wurden) bis 10. Dezember (internationaler Tag der Menschenrechte) - vor dem Rathaus in Fürstenfeld im Beisein von Bürgermeister Franz Jost eine Fahne gehisst.

"Hilfe zu suchen bedeutet Mut, nicht Schwäche!"

Die Aktionstage werden weltweit genutzt, um das Ausmaß und die verschiedenen Ausprägungen von Gewalt gegen Frauen zu thematisieren und Bewusstsein dafür zu schaffen dagegen aufzutreten, sich zu wehren und Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Doch nicht nur Frauen, sondern auch Männer müssten sich Hilfe suchen. "Generell geht es darum das Verhalten und die Einstellung innerhalb der Gesellschaft zu ändern. Sich Hilfe zu suchen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke und Mut", ermutigt Pichlhöfer alle Betroffenen sich an an die unterschiedlichsten Anlaufstellen zu wenden.

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