Eine Stadt ohne Kamine werden

Ein nachhaltiges Energiekonzept für Fürstenfeld: Bgm. Werner Gutzwar, Stadtwerke-Direktor Bernhard Edelsbrunner und Umweltauschuss-Obmann Klaus Moretti.
  • Ein nachhaltiges Energiekonzept für Fürstenfeld: Bgm. Werner Gutzwar, Stadtwerke-Direktor Bernhard Edelsbrunner und Umweltauschuss-Obmann Klaus Moretti.
  • hochgeladen von Waltraud Wachmann

Der Fürstenfelder Bürgermeister Werner Gutzwar und Stadtwerke-Direktor Bernhard Edelsbrunner zogen Bilanz über die Energieentwicklung der Stadt Fürstenfeld, die vor allem davon geprägt ist, erneuerbare Energien zu fördern und dabei Wirtschaftlichkeit sowie die Leistbarkeit für die Kunden nicht außer acht zu lassen. "Es ist uns in Fürstenfeld frühzeitig gelungen, die Energie gut auszubauen. Wir profitieren von den in ökologischer Hinsicht nachhaltigen Projekten der Stadtwerke sowie auch von der guten Finanzgebarung der 100-prozentigen Tochtergesellschaft der Stadtgemeinde", so Gutzwar.
Die Energiewirtschaft basiert im Wesentlichen auf einem ökolgisch wie auch ökonomisch gut durchdachten Konzept in der Fernwärme, in der Stromversorgung und bei der Beleuchtung. Die Fernwärme wird zu zwei Drittel über erneuerbare, biogene und zu einem Drittel über konventionelle Energie erzeugt. Derzeit wird jeder zweite Quadratmeter der 350.000 Quadratmeter Innenstadtfläche mit Fernwärme beheizt. Die Anschlüsse an das Netz sind 2013 deutlich angestiegen. Für das Jahr 2014 sind der weitere Ausbau der Fernwärmeanschlüsse sowie Optimierungen im Erzeugungssystem vorgesehen. Geplant sind zudem in einer Kooperation mit der Montanuniversität Leoben im Rahmen eines Forschungsprojekts die Verbesserung der Reinjektivität der Geothermiebohrung.
"Unsere Vision ist eine Stadt ohne Kamine. Wir kommen dieser Vision immer näher", spricht Edelsbrunner davon, dass die Emissionen in der Stadt Fürstenfeld seit dem Jahr 2000 halbiert werden konnten.
80 Prozent der Fürstenfelder Haushalte werden mit lokalem Strom versorgt. Als Partner des "ökostyria"-Netzwerkes engagieren sich die Stadtwerke erfolgreich auf dem Ökostrom-Markt und verfügen zudem über Beteiligungen an 16 norddeutschen Windkraftwerken im Ausmaß von 3.100 kW. Mit dieser Leistung wird Strom für 1.500 Haushalte produziert. An der Feistritz gibt es drei Wasserkraft-Anlagen, über die 800 Haushalte mit Strom beliefert werden. Entsprechend der neuen Wasserrahmenrichtlinie der EU werden die Kraftwerke heuer adaptiert und mit neuen Fischaufstiegen versehen. Weitere 150 Haushalte können in Fürstenfeld mit CO2-freiem Strom beliefert werden, da der neue Betreiber der Schalkmühle plant, in den nächsten Jahren das Wasserkraftwerk komplett neu zu errichten und die Leistung auf 1,2 Millionen kwh zu verdoppeln.
Die in den vergangenen Jahren installierten Photovoltaikanlagen sind in Vollbetrieb und verfügen über eine Gesamtleistung von 320 kW. In diesem Jahr sind weitere Anlagen geplant, unter anderem auch auf der Mehrzweckhalle in Übersbach.
Im Bereich der Straßenbeleuchtung wurden 2013 in Fürstenfeld, das von über 2.000 Lichtpunkten ausgeleuchtet wird, 350 Straßenleuchten auf energiesparende LED-Beleuchtung umgebaut (rund 70 Prozent Energieersparnis). Die Stadtwerke haben auch in Übersbach 100 Straßenleuchten auf LED umgerüstet. Darüber hinaus wurden 50 Altstadtlaternen versuchsweise von Quecksilberdampflampen auf Induktionslampen umgerüstet (rund 50 Prozent Energieersparnis). Heuer sind weitere Umrüstungen von 200 LED-Leuchten in Fürstenfeld und Übersbach vorgesehen. Im Rahmen des Projektes Ökoenergieregion Fürstenfeld wurde gemeinsam mit dem Land Steiermark eine umfassende Beratungsaktion zum Thema "Haussanierung und Energieeinsparung" gestartet.

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