Hofkirche Innsbruck
Transitus - Ein zeitloser Dank an die Menschlichkeit

Gabriele Neumair (Vorständin der Seraphiner Stiftung), Christian Wechner (Assistent Lebenshilfe Landeck Holzart), Reinhard Jochum, Ibrahim Barlas, Cheyenne Mangott (die drei Lebenshilfe-Künstler:innen), Monika Teutsch (Assistentin Lebenshilfe Landeck) und Helmut Krieghofer (Vorstandsvorsitzender der Seraphiner Stiftung) freuen sich über das fertige Kunstwerk.  | Foto: Seraphiner Stiftung / Oss
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  • Gabriele Neumair (Vorständin der Seraphiner Stiftung), Christian Wechner (Assistent Lebenshilfe Landeck Holzart), Reinhard Jochum, Ibrahim Barlas, Cheyenne Mangott (die drei Lebenshilfe-Künstler:innen), Monika Teutsch (Assistentin Lebenshilfe Landeck) und Helmut Krieghofer (Vorstandsvorsitzender der Seraphiner Stiftung) freuen sich über das fertige Kunstwerk.
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Mit dem Kunstwerk „Transitus“ in der Innsbrucker Hofkirche dankt die Tiroler Sozialstiftung „Die Seraphiner“ ihren Zustifterinnen und Zustiftern.

INNSBRUCK/AXAMS. Den Menschen zu helfen, deren Leben besonders herausfordernd sind - Das ist das Ziel der Stiftung "Die Seraphiner". In Zusammenarbeit mit dem Verein "slw Soziale Dienste der Kapuziner" aus Axams und Innsbruck sorgt sie seit fünf Jahren dafür, dass Menschen mit Behinderung zusätzliche finanzielle Mittel für ihren Betreuungsbedarf zur Verfügung stehen. Denn besonders die Menschen, die in Axams und Innsbruck betreut werden, haben einen hohen Unterstützungsbedarf, sprich sie benötigen 24/7 Betreuung.

Helmut Krieghofer berichtet über die Seraphiner Stiftung. | Foto: Alicia Martin Gomez
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Diese umfangreiche Unterstützung erfordert nicht nur top ausgebildetes Personal, sondern vor allem auch zahlreiches. Auf 250 Menschen mit Behinderung kommen so rund 300 Mitarbeitende, die fair bezahlt und in ihren Ausbildungen gefördert werden müssen. Und genau hier kommen die Seraphiner zum Einsatz. In der kurzen Zeit seit ihrer Gründung erhielt die Stiftung rund 600.000 € von hilfsbereiten Unterstützern und Unterstützerinnen, die genau zu diesem Zweck eingesetzt werden:

"Wir wissen, dass es viele Menschen gibt, denen es ein Bedürfnis ist, anderen zu helfen. Mit ihrem Testament und ihrer finanziellen Hilfe ermöglichen die Zustifterinnen und Zustiftern Menschen mit Behinderungen und Kindern in Notlagen ein dauerhaft gelingendes Leben“,

so Helmut Krieghofer, Vorstandsvorsitzender der Seraphiner Stiftung. 

Ein ewiger Dank

Dieser großzügige Akt sollte auch dementsprechend gedankt werden.

"Wir haben lange überlegt, wie wir jenen Menschen danken können, die unsere Stiftung finanziell unterstützen. Wir hätten das ganz klassisch auf den schriftlichen Weg machen können, fanden aber, dass der Dank auch ewig gelten soll, so wie auch die Stiftung für die Ewigkeit gegründet wurde. Daraus entstand die Idee für ein Kunstwerk, auf dem die Namen der Zustifterinnen und Zustifter verewigt werden,"

berichtet Krieghofer über den "Transitus". 

Als Dank für ihre Unterstützung werden die Namen der Zustifterinnen und Zustifter künftig auf Plättchen am "Transitus" eingraviert.  | Foto: Alicia Martin Gomez
  • Als Dank für ihre Unterstützung werden die Namen der Zustifterinnen und Zustifter künftig auf Plättchen am "Transitus" eingraviert.
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Die bogenförmige Skulptur der jungen Wiener Künstlerin Nicoleta Auersperg wurde am 10. April in der Innsbrucker Hofkirche erstmals in Tirol der Öffentlichkeit präsentiert. Ihren Namen erhielt sie In Anspielung auf den Übergang des Menschen vom irdischen Leben über den Tod in das ewige Leben. 

"Nichts über uns, ohne uns" 

Das Besondere an diesem Kunstwerk ist aber nicht nur der Zweck, sondern auch dessen Entstehung. Krieghofer erläutert diese folgendermaßen:

"Bei der Ausschreibung des Kunstwerks war es uns wichtig, dass auch Menschen mit Behinderung in die künstlerische Umsetzung eingebunden werden.“

Die Klientinnen und Klienten der Lebenshilfe Landeck übernahmen die Flechtarbeiten.  | Foto: Seraphiner Stiftung / Julian Raggl
  • Die Klientinnen und Klienten der Lebenshilfe Landeck übernahmen die Flechtarbeiten.
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Dies ist ganz im Sinne des vorrangigen Ziels der slw Soziale Dienste der Kapuziner:

"Seit mehr als 135 Jahren begleitet das slw Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf im Alltag oder Kinder, die nicht zu Hause leben können. Kernaufgabe unseres Teams ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben führen zu können, unabhängig vom Unterstützungsbedarf",

berichtete Kristin Vavtar, Geschäftsführerin der slw:

"Daher ist uns auch wichtig, dass Kunstwerke die Menschen mit Behinderung betreffen, auch gemeinsam mit ihnen gestaltet werden. Ganz nach dem Motto 'Nichts über uns, ohne uns'." 

Eine hochkarätig besetzte Jury entschied sich schließlich für das Projekt der jungen Wiener Künstlerin Nicoleta Auersperg, da es den inklusivsten Ansatz hatte. Es entstand ein bogenförmiges Kunstwerk unter Mithilfe von Klientinnen und Klienten der Lebenshilfe Landeck, die das geflochtene Grundgerüst, aus dem der Metallabguss entstanden ist, wesentlich mitgestaltet haben. 

Ein besonderes Begleitkomitee

Ansehen kann man sich das Kunstwerk auf unbestimmte Zeit in der Hofkirche Innsbruck. Dass der Transitus dort ein Zuhause gefunden hat, freut nicht nur alle Beteiligten, sondern hat auch einen ganz besonderen Mehrwert. Denn die Skulptur schafft unter anderem eine Verbindung zwischen den künstlerischen Epochen. So wiederholt sich durch die Form des Transitus zum einen die Formensprache der Kirche und zum anderen der Gedanke, in das ewige Leben begleitet zu werden. Während die berühmten Bronzestatuen als Begleitkomitee für die Toten fungieren, ist die Skulptur der Seraphiner eine Art Brücke in das Jenseits.

Der Bogen bettet sich perfekt in die Formensprache der Kirche ein.  | Foto: Seraphiner Stiftung / Oss
  • Der Bogen bettet sich perfekt in die Formensprache der Kirche ein.
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Weiters gelten die Innsbrucker Hofkirche und die Tiroler Landesmuseen als Orte der Begegnung und Gemeinschaft, in dem Menschen sich austauschen aber auch Halt finden können. Ein Halt der auch durch die eingravierten Namen auf der Innenseite des Transitus dargestellt wird. Außerdem möchten die Tiroler Landesmuseen auch im Zuge Ihrer eigenen Ausstellungen vermehrt auf das Thema Inklusion aufmerksam machen, weshalb es im Tiroler Volkskunstmuseum beispielsweise Blindenleitstreifen und Projekte wie "Stubn anders sehen" gibt. 

Feierliche Einweihung 

Präsentiert wurde die Skulptur bereits in der Kaputzinergruft in Wien, doch mit 10. April 2025 kam der Transitus wieder zurück nach Innsbruck. Gemeinsam mit den Künstlerinnen und Künstlern des Werkes, Vertreterinnen und Vertreter der Seraphiner Stiftung und der Tiroler Landesmuseen sowie zahlreichen weiteren Gästen feierte man dessen Ankunft in Innsbruck mit einer Messe, sowie einer Agape in der Innsbrucker Hofkirche. Auch dem ersten in die Kultur eingravierten Zustifter wurde im Rahmen dieser Feier nochmals gedankt. 

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