Ehrenamt
Bergluft schnuppern: Alpenverein sucht ehrenamtliche Wegewarte

Fleißige Wegwarte halten ehrenamtlich unsere Wanderwege im Schuss.  | Foto: OTS
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Die Wanderwege sind wie eine Visitenkarte der heimischen Bergwelt. Auch der Österreichische Alpenverein betreut davon ein 26.000 km langes Wegenetz. Die Nutzung dieser alpinen Infrastruktur wäre aber ohne die über 1.000 Ehrenamtlichen im Alpenverein, die sich um die Instandhaltung der Wege kümmern undenkbar. Besonders mit den Entwicklungen des Klimawandels steigt der Stellenwert der Wartungsarbeiten im Gebirge. Aus diesem Grund sucht der Österreichische Alpenverein einmal mehr helfende Hände für die Wegewartung.

TIROL. Auch Alpenvereinspräsident Andreas Ermacorsa bestätigt die Wichtgkeit der ehrenamtlichen Wegewarte: „Es sind so gut wie ausschließlich Ehrenamtliche, die die Alpenvereinswege in Schuss halten. Jedes Jahr bringen sie tausende Arbeitsstunden dafür auf. Ohne dieses Engagement wäre die Instandhaltung des 26.000 Kilometer langen Wegenetzes undenkbar“ Die Arbeit, die damit verbunden ist hat seine Tücken. So hinterlässt  die Klimakrise besonders tiefe Spuren im Einsatzgebiet "Alpen", von vermehrten Extremwetterereignissen bis hin zu häufigeren Fels- und Bergstürzen. Moderne technische Hilfsmittel, wie eine digitale Wegedatenbank, erleichtern die Arbeit der Wegewarte und ihren Helfern. Möchte sich jemand im Bereich Wegeerhaltung ehrenamtlich engagieren, informiert man sich am besten unter: www.alpenverein.at/ehrenamt

Bedarf an Ehrenamtlichen nach wie vor hoch

„Die Wege und Steige geben den Wanderungen und Hochtouren erst ihren spezifischen Charakter. Aufgrund der Klimakrise häufen sich die Schäden an der alpinen Infrastruktur. Ihre Wartung wird immer wichtiger. Der Alpenverein freut sich daher über alle, die ehrenamtlich ihren Beitrag leisten wollen“, informiert Georg Unterberger, Leiter der Abteilung Hütten und Wege im Alpenverein. Er betont dabei, dass jeder Wegewart werden kann: „Je nach Arbeitsgebiet gibt es unterschiedliche Anforderungen an die alpine Erfahrung und körperliche Fitness. Grundsätzlich lässt sich aber für jede Person eine passende Funktion finden.“ Zu den Aufgaben der Ehrenamtlichen gehören die Erneuerung der Markierungen, das Beseitigen von Steinen und Ästen oder das Überprüfen der Festigkeit von Geländer, Brücken und Stufen Dabei reicht so manche Geschichte eines Weges, die betreut werden,  als historischer Handelspfad sogar bis in die vorrömische Zeit zurück. Entsprechende Schulungen oder eine eigens entwickelte App für die Wegewartung dieser besomdern Wege bieten somit Hilfeleistung bei der Wartung.

Problemzone Wanderweg

Dass keine neuen Weganlagen errichtet werden, ist aus Rücksicht auf die Natur klar. Dennoch kann es zu Ausnahmen kommen, wenn die Klimaveränderungen und deren Folgen alte Wege unpassierbar machen. Naturkatastrophen treten verheerender auch an Orten auf, die bisher weniger betroffen waren. Steinschlag, Felsstürze, Muren und Hangrutsche, wie etwa 2022 in den Stubaier Alpen, ziehen die alpine Infrastruktur in Mitleidenschaft. Die regulären Investitionen zur Aufrechterhaltung des Wegenetzes im Alpenverein mussten in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt werden. Der Katastrophenfonds des Alpenvereins, eingerichtet für unvorhersehbare, dringende Sanierungsmaßnahmen, wurde in den letzten fünf Jahren vervierfacht.
Um die Wege, aber so lange wie möglich zu bewahren, kümmern sich die Wegewarte des Alpenvereins um einen ordnungsgemäßen Zustand der Wege. Nichtsdestotrotz gelten Naturgefahren als allgemeines Risiko. Die Eigenverantwortung der Bergsteiger und Wanderer behält daher ihren hohen Stellenwert. Gutes Knowhow, eine angemessene Selbsteinschätzung und eine sorgfältige Tourenplanung sind Grundbedingungen. Dazu gehört auch die Berücksichtigung der Wegkategorien und Wegverhältnisse.

Für alle Wanderfreunde gilt: "Jeder trägt auch Eigenverantwortung für sich und auch die Wanderwege." | Foto: Symbolbild/ Pixabay
  • Für alle Wanderfreunde gilt: "Jeder trägt auch Eigenverantwortung für sich und auch die Wanderwege."
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Arbeitsgebiet Wiener Höhenweg

Ein Beispiel für gute Wegeerhaltung gefällig? Am Wiener Höhenweg, einer der eindrücklichsten Höhenwege durch den Nationalpark Hohe Tauern sind jedes Jahr mehrere Wegewarte unterwegs, um die rund 40 Kilometer lange Route in Schuss zu halten. In den nächsten Wochen wird die Wegbeschilderung auf Initiative des Landesverbandes Wien mit neuen, orangefarbigen Tafeln erweitert, um den Wanderern weiterhin gut sichtbar ihren Weg zu weisen.
Dabei werden auch die sieben auf dem Weg liegenden Hütten mitbedacht. Der Alpenverein setzt sich stark für die nachhaltige Energieversorgung und die Umweltfreundlichkeit seiner Hütten ein. Das betrifft etwa die umweltgerechte Bewirtschaftung, den geregelten Wasserverbrauch und den sparsamen Energieeinsatz. Für den Alpenverein ist der Wiener Höhenweg daher beispielhaft für die Weitwanderrouten, die das Ziel eines nachhaltigen Reisens verfolgen.

Langjährige Partnerschaft

Ohne verlässliche Kooperationspartner, die den Alpenverein großzügig unterstützen, wären die kostenintensiven Wegearbeiten in der Form nicht möglich. So begleitet Handl Tyrol bereits seit 2010 den Alpenverein als Partner bei der Erhaltung der Wege und Hütten. Der Schutz der Natur und der Bergwelt ist für das Tiroler Familienunternehmen eine Herzensangelegenheit. Deshalb übernimmt Handl Tyrol seit Jahren Verantwortung in Bezug auf die einzigartige Natur und unterstützt den Alpenverein bei seiner wichtigen Arbeit. Ohne Wege und Schutzhütten wären der Aufstieg auf den Berg und das Naturerlebnis nur einer kleinen Minderheit vorbehalten.

Weiterführende Links:

Ehrenamtlich im Alpenverein: www.alpenverein.at/ehrenamt
Die Alpenvereinswege: www.alpenverein.at/portal/huetten-wege/wegenetz/index.php
Wegebetreuerin Niki im Interview:

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