Aus Gold und Sonne wird Strom
Ein zweites Goldenes Dachl für Innsbruck
INNSBRUCK. Ein zweites Goldenes Dachl für Innsbruck – genau das gibt es ab sofort in der Maria-Theresien-Straße zu sehen. Das edle Dachl für jedermann und jedefrau soll auf eine saubere und heimische Energieversorgung aufmerksam machen.
Die Tiroler Landesregierung hat mit TIROL 2050 energieautonom den Ausstieg Tirols aus fossilen Energieträgern beschlossen. Mit den Ressourcen- und Technologie-Einsatz-Szenarien wurden ganz konkrete Zahlen vorgelegt, welche den Weg in die Energieautonomie weisen.
Energiereiches Tirol
„Es ist dringend notwendig, unseren Plan "Tirol 2050" nach außen zu bringen und das Ziel der erneuerbaren Energien gemeinsam zu verwirklichen. Die heutige Installation in der Maria-Theresien-Straße soll ein weiterer Mosaikstein sein, um einerseits unseren Energiereichtum in Zukunft darzustellen und andererseits dafür zu sorgen, dass das Geld im eigenen Land bleibt“
, betont LHStv und Energielandesrat Josef Geisler.
„Sonne schickt keine Rechnung“
„Wir haben nun also zwei goldene Dachln: eines aus der geschichtlichen Vergangenheit und eines für eine energiereiche Zukunft. Die Sonne schickt keine Rechnung, das heißt jeden Tag bekommen wir 215.000 mal mehr Energie über die Sonne, als die Welt insgesamt braucht. Innsbruck weist um die 2.350 Sonnenstunden pro Jahr auf und daher soll diese Installation auf die Frage aufmerksam machen, ob die Bewohnerinnen und Bewohner sich nicht auch ein goldenes Photovoltaikdachl aufstellen. Alleskönner wie Photovoltaikanlagen sind genau das, was wir in Zukunft brauchen“
, erklärt Innsbrucker Bürgermeister Georg Willi.
„Laut Energie 2050 ist es möglich, auf 8 von 10 Dächern, Photovoltaikanlagen zu installieren“
, so Innsbrucker Vizebürgermeister Johannes Anzengruber, der bereits ein "goldenes Dachl" über seinen eigenen vier Wänden anbringen hat lassen. Außerdem hebt er hervor, dass PV-Anlagen vor allem im Bezug auf die E-Mobilität einen wesentliche Beitrag leisten.
Der lange Weg zahlt sich aus
Von der ersten scherzhaften Idee bis hin zur Umsetzung des Goldenen PV-Dachls war es laut Bruno Oberhuber, Geschäftsführer von Energie Tirol ein weiter Weg:
„Die golden bedampften PV-Module sind eine Spezialanfertigung und sollen die Blicke der Vorbeigehenden auf sich ziehen. Eine normale PV-Anlage in dieser Größe produziert in etwa 2.657 kWh Strom im Jahr – das ist so viel wie ein durchschnittliches Einfamilienhaus für das Heizen mit einer Wärmepumpe im Jahr braucht und genau so viel wie das Goldene Dachl Schindeln hat. Unabhängig von der Farbe der Module, ist in jedem Fall jedes Photovoltaik-Dachl ein goldenes Dachl“
, ist Oberhuber überzeugt.
Die Natur zeigt wie's geht
„Das goldene Photovoltaik-Dachl bringt die Kraft der Natur in die Mitte der Stadt. Man stelle sich vor: Bei einem Baum fungiert die Krone als Sonnenkollektor und der Stamm als Speicher der so gesammelten Sonnenenergie. Die Installation ersetzt die Krone gewissermaßen durch ein Dach aus golden bedampften PV-Modulen, die die Sonnenenergie einfangen“
, erklärt Architekt Christian Höller. Baumartig verzweigte Holzstützen leiten sie weiter an eine Handy-Ladestation und Beleuchtung. Die Konstruktion erzeugt zudem ein Schattenspiel, das zum Verweilen einlädt und dazu, sich zum Thema Sonnenenergie zu informieren. In den nächsten Wochen werden immer wieder Aktionen rund um das Thema Energie am Goldenen PV-Dachl durchgeführt. Auf @tirol50 auf Instagram und Facebook oder unter www.tirol2050.at/goldenes-dachl werden stets die aktuellsten Themen präsentiert.
„Viele Dächer ungenutzt“
„Die effiziente Nutzung von Sonnenenergie zur Stromerzeugung ist ein wesentlicher Bestandteil für einen nachhaltigen Ausbau erneuerbarer Energien. Viele Dachflächen in Innsbruck sind für den Einsatz von Photovoltaikanlagen geeignet, bleiben aber unbenutzt. Daher möchten wir mit dem Goldenen Photovoltaik-Dachl mehr Bewusstsein dafür schaffen“
, so Helmuth Müller, Vorstandssitzender der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB).
„Energieeffizientes und nachhaltiges Bauen ist uns als Landesinnung seit jeher ein Anliegen und wie sind dazu in regelmäßigem Austausch mit Energie Tirol- Das Tiroler Haus der Zukunft setzt sich nicht nur aus ökologischen Baumaterialien zusammen, sondern produziert im besten Fall auch selbst erneuerbare Energie mittels einer PB-Anlage am eigenen Dach“
, so Matthias Marth, Geschäftsführer des Branchenverbunds Bau in der Tiroler Wirtschaftskammer, der damit auch für den Innungsmeister Anton Rieder spricht.
Zum Projekt
Das Projekt wurde auf Initiative von Energie Tirol, gemeinsam mit der Stadt Innsbruck, den Innsbrucker Kommunalbetrieben und dem Land Tirol umgesetzt. Freundliche Unterstützung gab es zudem von der Landesinnung Bau und Rieder Bau, sowie iDM Wärmepumpen.
„Nach und nach kamen immer mehr UnterstützerInnen dazu, bei denen ich mich heute herzlich bedanken möchte. Diese Installation zeigt eindrücklich, dass die Energiewende ein Gemeinschaftsprojekt ist und nur funktioniert, wenn wir alle geschlossen daran mitwirken“
, so Oberhuber abschließend.
Im August wird das goldene Dachl dann für eine Zeit lang nach Kufstein weiterwandern, bevor es einen langfristigen Aufstellungsstandort in Innsbruck erhalten soll.
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