Lehrlinge 2020-2021
"Sie sind keine Generation Corona"

Lehrlinge bei einem Gartenprojekt in England. | Foto: Verein CUBIC

Lehrlinge sind zwar in ihrer Ausbildung stark von Corona betroffen, ihren Zukunftsplänen macht das aber keinen Abbruch. So schlimm wie noch Anfang der Pandemie befürchtet, ist die Lage glücklicherweise nicht geworden. Nur zehn Prozent weniger Lehrlinge werden beschäftigt als vor einem Jahr.

INNSBRUCK. Die Arbeiterkammer Tirol vertritt die Interessen von 10.500 in Ausbildung befindlichen Lehrlingen in Tirol. Einer der drei Berater der Jugendabteilung in Innsbruck ist Florian Schütz, der im Zusammenhang über besorgte Eltern und optimistische Jugendliche berichtet.

"In unserer Arbeit gibt es keinen großen Unterschied zwischen der Zeit vor Corona und jetzt. Was dazugekommen ist, sind insbesondere Fragen zur Kurzarbeit, Berufsschule und Homeschooling."

Gänzlich wie vor Corona ist die Lage freilich nicht. Jetzt rufen auch mal Eltern an, die sich Sorgen machen, dass ihr Sprössling auf Grund der verlorenen Zeit nicht zur Lehrabschlussprüfung antreten kann.

"Viele Lehrlinge, die jetzt in Tourismusbetrieben arbeiten würden, sind in Kurzarbeit, müssen aber zu 30 Prozent beschäftigt werden. Die Betriebe bemühen sich sehr, die Lehre weiterzuführen. Beim Rest schauen wir uns an, was wir tun können."

Die massenweise Kündigung, die man zu Beginn der Pandemie befürchtet hatte, ist nicht eingetreten. Aktuell gibt es lediglich zehn Prozent weniger Lehrlinge wie noch vor einem Jahr in Tirol (Daten vom Arbeitsmarktservice Tirol).
Wenn man Schütz dazu fragt, wie die Stimmung unter den jungen Leuten ist, sieht er Menschen, die ihre Pläne umsetzen wollen – Corona hin oder her:

"Sie sind nicht frustriert, sondern passen sich an, denken sich, jetzt müssen sie halt eine unerwartete Extrakurve machen, danach geht es schon weiter. Das ist keine Generation Corona ohne Perspektiven."

Projekt Rückenwind wird trotz Corona weitergeführt

Trotz Corona ist auch das Projekt Rückenwind noch immer in Abwicklung. Das Projekt spricht junge Menschen in ihrer Orientierungs- oder Umbruchsphase an, die die Möglichkeit haben bei Projekten im Ausland mitzuarbeiten und ihren Horizont zu erweitern. Aktuell sind die Projekte sehr beschränkt und werden vermehrt auch im Inland ausgeführt, trotz allem, kann man sich für die nächsten Monate schon bei den nächsten Terminen auf der Webseite anmelden. Die Durchführung ist dann von den aktuellen Corona-Bestimmungen abhängig. Mehr Infos hier.
Im Sommer und Frühherbst 2020 haben z. B. Inlandsprojekte in Osttirol am Kollreiderhof und im Mühlviertl stattgefunden.
Am Kollreiderhof in Osttirol wurde mit Jugendlichen aus Tirol auf 1.700 m Seehöhe gemeinsam aufgeforstet. Zudem wurde beim Anlegen eines neuen Obstgartens mitgeholfen und aktiv für die Verbreitung des „Urapfels“ eingesetzt.
Auch Onlineprojekte sind in Ausführung, wie z. B. das Projekt „MediaLab – Kreativ&Digital“, bei der die Jugendlichen lernen mit digitalen Tools umzugehen und digitale Projekte gemeinsam umsetzen. Die nächsten Termine finden Sie hier.

Kontakt AK Tirol

Die AK Tirol steht besonders bei arbeitsrechtlichen Fragen oder finanzielle Förderungsmöglichkeiten für Lehrlinge zur Verfügung. Aktuell sind alle Geschäftsstellen für persönliche Beratungen geöffnet und auch per Mail (jugend@ak-tirol.com) oder Telefon (kostenlose Hotline: 0800/22 55 22 - 1566) erreichbar.

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