Start-up „last dress“
Stilvoll die letzte Reise antreten

Die Innsbrucker Modedesignerin Susanne Prister hat ein eigenes Start-up gegründet. Mit „last dress“ möchte sie Verstorbenen einen stilvollen Abschied ermöglichen. | Foto: Susanne Prister
4Bilder
  • Die Innsbrucker Modedesignerin Susanne Prister hat ein eigenes Start-up gegründet. Mit „last dress“ möchte sie Verstorbenen einen stilvollen Abschied ermöglichen.
  • Foto: Susanne Prister
  • hochgeladen von Ricarda Stengg

INNSBRUCK. Mit ihrem neuen Start-up „last dress“ möchte Modedesignerin Susanne Prister aus Innsbruck so vielen Menschen wie möglich eine stilvolle letzte Reise ermöglichen. Initialzündung für diese Geschäftsidee war ein trauriges Ereignis: der Tod ihrer Eltern.

Es war ein trauriger Anlass, der die Modedesignerin Susanne Prister vor ein paar Jahren dazu brachte, neue Wege zu beschreiten. „Ich war auf der Suche nach einer schönen Urne für meine Mama, konnte aber einfach nicht die richtige finden. Es gab nur diese glatten, kalten Urnen und so stellte ich mir die letzte Reise meiner Mama nicht vor“, erinnert sich Susanne Prister an diese schwierige Zeit. „Der zuständige Bestatter war sehr einfühlsam und wusste über meinen Beruf Bescheid. Also ermutigte er mich, selbst etwas Stimmungsvolles für meine Mama zu fertigen. Gesagt, getan. Die Urne ist dann sehr schön geworden und war total stimmig für Mama. Ich bin überzeugt, dass es auch ihr gefallen hat. Und für mich selbst war es der beste Weg, meine Trauer zu verarbeiten“, so die Designerin.

Die Materialien bestehen aus hochwertigen Stoffen und sind biologisch abbaubar. | Foto: Susanne Prister
  • Die Materialien bestehen aus hochwertigen Stoffen und sind biologisch abbaubar.
  • Foto: Susanne Prister
  • hochgeladen von Ricarda Stengg

„Schöne wohlige Wärme“

Nur zwei Jahre später zwang das Schicksal Susanne Prister dazu, auch das „last dress“ für ihren Vater anzufertigen. In ihrer Trauer begann die Modedesignerin, ihre Idee zu perfektionieren und schickte mit 1. Oktober diesen Jahres ihr neues gleichnamiges Unternehmen „last dress“ an den Start. Damit möchte sie so vielen Menschen wie möglich helfen, die letzte Reise ihrer Lieben stilvoll und einzigartig zu gestalten. „Mit meinen last dresses möchte ich anderen Menschen die Möglichkeit geben, dass ihnen nicht eine kalte Urne als letztes Bild ihrer verstorbenen Lieben in Erinnerung bleibt. Meine "last dresses" strahlen eine schöne wohlige Wärme aus. Mir hat das damals sehr geholfen und ich habe sehr schöne Bilder im Kopf, wenn ich an Mama und Papa denke“, betont Susanne Prister.

So sehen die veredelten Urnen aus. | Foto: Susanne Prister
  • So sehen die veredelten Urnen aus.
  • Foto: Susanne Prister
  • hochgeladen von Ricarda Stengg

Nachhaltig und trotzdem edel

In ihrer Trauerphase lies Prister der Gedanke nicht mehr los und sie beschloss, das Label „last dress“ zu gründen, „da am Markt nach wie vor wenig Individuelles, Stimmungsvolles und Edles zu finden war“. Dabei war ihr aber auch wichtig, dass die last dresses auf jeden Fall ressourcenschonend und nachhaltig hergestellt werden. Als Basis für ihre Arbeiten kommen für die Modedesignerin daher nur Urnen aus flüssigem Holz (ARBOFORM® & ARBOBLEND®) in Frage. „Das last dress ist sozusagen die Hülle, die über die Holzurne gezogen wird“, erläutert Prister. Auch diese Hülle besteht entweder aus recyceltem Stoff oder Papier, Filz-Seidenstoffen bzw. Seide oder anderen Naturmaterialien. „Genau wie bei meinen Modekollektionen ist es mir hier wichtig, nur qualitativ hochwertige Materialien zu verarbeiten, die vollständig biologisch abbaubar sind“, betont Susanne Prister.

Cocon Green | Foto: Susanne Prister

Kollektionen und Materialien

Zum Start des jungen Unternehmens bietet die Designerin sechs „last dress-Linien“ an:

  • Cocon Urns: zu 100% aus Seide, entweder aus Dupion, Satin oder Chiffon – durch den Schimmer bekommen die Cocon Urns ein schönes Eigenleben im Sinne eines schönen Farbwechsels.
  • Handpainted Urns: reine Seide wird mit verschiedensten Techniken wie zum Beispiel der Reservierungstechnik oder der Shibori Technik handbemalt.
  • (Recycelte) Fabric Urns: recycelte, natürliche Stoffe wie Seide, Leinen und Baumwolle zu wunderschönen last dresses verarbeitet.
  • Paper Urns: last dresses aus recycelten und nachhaltigen Papiersorten in Flecht- und Falttechnik gestaltet.
  • Felted Silk Urns: verschiede Seidenqualitäten miteinander verwoben. Auf diese Weise entstehen spezielle last dresses, die teilweise mit Crystals aus Glas veredelt werden.
  • Monochrome Urns: mit und ohne Dekor, wie etwa mit Stoffherz oder Crystal-Kreuz.

Bedeutsame Namen

Susanne Prister gab ihren „last dresses“ auch eigene Namen wie etwa Duma, Gala, Liara, Melie, Tumai, Wiam, Stilla, Nalani oder Muzio. „Es sind Namen, die Ruhe, Stille und Frieden bedeuten. Sie kommen aus dem Hebräischen, Altgriechischen, Arabischen und Afrikanischen. So bedeutet zum Beispiel der hebräische-irische Name "Liara" Göttin des inneren Friedens bzw. "Manoah" (hebräisch) Ruheplatz, Ort der Ruhe.“ Die Produktion der Urnen findet in Österreich und Deutschland statt. Sie werden mit viel Liebe zum Detail und handwerklichem Geschick hergestellt und sind innerhalb von 7 bis 10 Tagen lieferbar.

Über Susanne Prister

„Was mir an der Arbeit besonders gut gefällt ist, dass ich meine Vielfältigkeit, meine Liebe zum Detail, meinen Designerfahrungen und mein handwerkliches Geschick in die Gestaltung und Entstehung so schön einfließen lassen kann. Das inspiriert mich zu vielen neuen Ideen“, freut sich die Absolventin der Modeschule Hetzendorf Wien, die sich 1999 als Modedesignerin selbstständig machte. Ihre Leidenschaft gehört dem Design und der Beratung – dies spiegelt sich auch stark in ihren Schaffensbereichen wider: zum einen Modedesign – hier kreiert und entwickelt sie typgerechte Kleidung für Damen, und zum anderen coacht sie Damen und Herren im Bereich Farb-, Stil und Imagefragen sowie Design von individueller Corporate Fashion. Vom Konzept über das Design, das Erstellen einer Musterkollektion bis hin zur Produktion bietet Susanne Prister die komplette Unterstützung rund um den perfekten Auftritt für größere Unternehmen und Konzerne, wie etwa für Rewe und die Marriott Gruppe.

Mehr unter: www.prister.at

Die Materialien bestehen aus hochwertigen Stoffen und sind biologisch abbaubar. | Foto: Susanne Prister
  • Die Materialien bestehen aus hochwertigen Stoffen und sind biologisch abbaubar.
  • Foto: Susanne Prister
  • hochgeladen von Ricarda Stengg

Über die Natururnen

Die Natururnen sind die Basis, die mit den „last dresses“ von Susanne Prister überzogen werden. Sie werden unter Beachtung höchster Sorgfaltspflicht hergestellt und veredelt. Zudem sind sie unter der „DIN EN 14851“ (einer in Europa eingeführten Bio-Norm) zertifiziert. Dadurch ist sichergestellt, dass die Natururnen alle Kriterien der biologischen Abbaubarkeit erfüllen. Die zur Herstellung verwendeten Materialien ARBOFORM® und ARBOBLEND® sind absolut frei von Schadstoffen und zu 100% verträglich. Das aufwendige und liebevolle von Hand gestaltete Design „last dress“ macht jede Natururne zu einem Unikat. Nach der Bestattung gehen die Urnen schnell in den natürlichen Kreislauf über.

Mehr Informationen unter: www.lastdress-organicurn.at

Weitere Nachrichten aus Innsbruck finden Sie hier!

Du möchtest regelmäßig Infos über das, was in deiner Region passiert?

Dann melde dich für den MeinBezirk.at-Newsletter an

Gleich anmelden

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Folge uns auf:

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.