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Modellregion Pflege und Aufklärung Studentencampus

Die vielen Probleme des Pflegepersonals sind bekannt. Einen Lösungsbeitrag könnte die Pflegelehre darstellen. | Foto: ÖGB Tirol
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Innsbruck als Modellregion für die Pflegelehre.  Als Ausbildungsorte würden sich die Mobile Pflege, Wohn- und Altenheime oder auch Seniorenwohnungen sowie Sozialsprengel anbieten. Aufklärung wird über die Blockade für das Projekt Studentencampus Hötting West gefordert.

INNSBRUCK. „Die Forderungen der ISD-Geschäftsführung haben Gewicht. Mehr Anreize für Pflegekräfte in Innsbruck zu schaffen, damit wir den Personalbedarf in den ISD-Altenheimen decken können, ist das Gebot der Stunde“, unterstreicht der für das Sozial- und Gesundheitswesen in Innsbruck zuständige Vizebgm. Johannes Anzengruber die Aussagen des ISD-Geschäftsführers Hubert Innerebner mit dem er im regelmäßigen Austausch steht.

Maßnahmen

Konkret schlägt Innsbrucks Sozialreferent folgende Maßnahmen dazu vor:
Pflegelehre soll rasch kommen

„Die Pflegelehre muss rasch kommen, da rennt man bei mir offene Türen ein. Leider ist es bei der Pflegelehre auf Bundesseite sehr still geworden, das Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege treibt diese Ausbildung nicht voran.

Durch diese Lehre können junge Menschen schrittweise an den Pflegeberuf herangeführt werden und nach der Schule so thematisch abgeholt werden. Die Pflegelehre soll wie bei anderen dualen Lehrausbildungen ab einem Alter von 15 Jahren beginnen. Als Ausbildungsorte würden sich die Mobile Pflege, Wohn- und Altenheime oder auch Seniorenwohnungen sowie Sozialsprengel anbieten. Wir stehen Gewehr bei Fuß. Wir würden uns gerne in Innsbruck als Modellregion für die Pflegelehre anbieten. In den Berufsschulen sollte dazu neben theoretischen Fachinhalten, allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Fremdsprachen und Mathematik unterrichtet werden. Eine entsprechende Ausbildungsentschädigung ist wichtig. Zusammen mit den Innsbrucker Sozialen Diensten sind alle Voraussetzungen für ein entsprechendes Pilotprojekt geschafften. Wir können jederzeit starten,“ so Anzengruber, der dabei auf das Vorbild der Schweiz verweist.

günstige Dienstwohnungen schaffen
„Da der Wohnraum im Ballungsraum Innsbruck teuer ist, müssen wir das Angebot für günstige Dienstwohnungen weiter stark ausbauen. Als ersten Schritt können wir am Haydenplatz und am Eichhof diese günstigen Wohnmöglichkeiten schon anbieten. Beim Kindergartenprojekt Pechegarten können wir weitere ISD-Personalwohnungen neu errichten“, zeigt VBM Anzengruber einen starken Hebel im Pflege-Personalrecruting auf.

Pflegeausbildung mit Grundgehalt
Anzengruber sieht das größte Potential darin, die Menschen, die eine Pflegeausbildung machen wollen, zu fördern und finanziell zu unterstützen: „Die Pflege muss hier mit der Polizei gleichziehen, d.h. wer sich in der Pflege-Ausbildung befindet, muss -wie bei der Polizeiausbildung- auch einen Grundgehalt bekommen. Viele können sich nämlich eine Ausbildung ohne einen regelmäßigen Verdienst nicht leisten, das gilt vor allem für Berufsumsteiger und Alleinerziehende.“

Thomas Strickner, ISD, zur Situation bei den Pflegeberufen, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Hoher Plegestandard

„Eines ist jedoch fix. Wer sich in den Innsbrucker Altenwohn- und Pflegeheimen befindet, erhält die bestmögliche Betreuung und Pflege. Wir haben im Vergleich zu anderen europäischen Staaten einer der höchsten Pflegestandards. Wir haben keinen Pflegenotstand, wir haben eine Personalknappheit, die dazu führen kann, dass wir nicht alle Pflegestationen bewirtschaften können. Dieses Problem darf man nicht kleinreden, an der Lösung gehört auf Bundes-, Landes- und Stadtebene kontinuierlich gearbeitet, aber ohne Panikmache. Denn wer einen Pflegeplatz hat, wird in Innsbruck bestens versorgt. Nicht zuletzt suchen immer wieder Auswärtige einen Pflegeplatz in Innsbruck an. Erfreulich ist aber, dass wir mit dem Projekt Community Nurse schon im Mai in den ländlichen Stadtteilen starten können“, stellt Anzengruber abschließend fest.

Aufklärung über Studentencampus Kranebitter Allee gefordert. | Foto: S. Törist
  • Aufklärung über Studentencampus Kranebitter Allee gefordert.
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Studentencampus

Ein internationaler Betreiber mit einem 17.600 qm großen Grundstück steht für einen neuen Studentencampus im Westen der Tiroler Landeshauptstadt bereit. Doch Innsbrucks Bürgermeister hat laut aktueller Berichterstattung der BezirksBlätter Innsbruck anscheinend kein Interesse an diesem Bauvorhaben an der Kranebitter Allee. „Hinter dieser Blockadehaltung von Bgm. Georg Willi steht ein ganz großes Fragezeichen. Warum lehnen die Grünen dieses sinnvolle Projekt von einem anerkannten Studentencampusbetreiber so strikt ab. Hier herrscht akuter Aufklärungsbedarf.

Gerade in einer Zeit, in der die WG-Zimmermieten durch die Decke schießen, wie die AK Tirol erst kürzlich in einer Studie festgestellt hat, müsste man meinen, dass jedem Projektwerber in Innsbruck der rote Teppich ausgerollt wird. Leider ist das Gegenteil der Fall. Es wird nur versprochen, vertagt und verhindert.

Der Bürgermeister verfolgt seit Beginn seiner Amtszeit die Projekte für studentisches Wohnen nur halbherzig. Dieses mangelnde Engagement können sich die Studierenden aber nicht mehr länger leisten. Seit Jahren treten wir als JVP für die Entlastung des Innsbrucker Wohnungsmarktes durch mehrere Wohncampus für Studierende ein“, fordert Landtagsvizepräsidentin und JVP-Landesobfrau Sophia Kircher rasche Aufklärung zur Willis Blockadehaltung ein. Für die Landtagsabgeordnete sei nämlich klar, dass man mit einem leistbaren Angebot für Studierende auch den regulären Wohnungsmarkt entlastet. „Die hohen Preise für WG-Zimmer und der Druck am Wohnungsmarkt unterstreichen die Notwendigkeit von Wohnbauprojekten für Studierende und den Handlungsbedarf des Bürgermeisters in Innsbruck“, so Sophia Kircher abschließend.

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Die vielen Probleme des Pflegepersonals sind bekannt. Einen Lösungsbeitrag könnte die Pflegelehre darstellen. | Foto: ÖGB Tirol
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