Innsbrucker Clubkultur
118.000 Euro Förderung für 15 Betriebe aus der Szene

118.000 Euro für Nachtsclubgastro und Szenelokale. | Foto: Jarosch
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"Die nachtbetreibende Lokalitäten sind die ersten die durch die Pandemie-Maßnahmen zusperren mussten und die letzten die wieder aufsperren werden." Bereits im August 2020 hat die Club Commission in einem Schreiben auf die katastrophale Situation der Szene hingewiesen. Jetzt wurde im Stadtsenat eine Förderung von 118.000 Euro für 15 Betriebe beschlossen.

INNSBRUCK. "Die Neustartförderung für lokale Unternehmen der Clubkultur, welche am längsten von den pandemiebedingten Schließungen betroffen waren, in Höhe von 118.000 Euro wurde im Stadtsenat beschlossen. Die Innsbruck Club Commission und ihre Mitglieder freuen sich nach eineinhalb Jahren Forderungen und hoffen, dass die Stadt damit auch zukünftige Unterstützung signalisiert." So zeigt sich die Club Commission gegenüber der BezirksBlätter-Innsbruck-Redaktion erfreut.

Stadtsenat

Das Referat Wirtschaft und Tourismus hat gemeinsam mit der Club Commission ein Förderkonzept erarbeitet, das dieser Sparte nach den pandemiebedingten Ausfällen einen Neustart ermöglicht. Das Gesamt-Fördervolumen liegt bei 118.000 Euro. Insgesamt haben 15 Betriebe ein Subventionsansuchen eingereicht.


„Eine florierende und lebendige Nachtclubkultur ist ein wichtiger gesellschaftlicher, kultureller und wirtschaftlicher Faktor für die Stadt Innsbruck. Ein breites hochwertiges Angebot erhöht die Attraktivität der Stadt und stärkt die Marke Innsbruck“,

unterstreicht Wirtschaftsstadträtin Christine Oppitz-Plörer und führt weiter aus: „Mit der einmaligen Neustartförderung sollen die Betreiber der Innsbrucker Nachtkultur nach der Covid-19-Krise wirtschaftlich unterstützt und gefördert werden.“ Der Stadtsenat sprach sich einstimmig für die Förderung aus.

Die Clubszene braucht endlich Hilfe, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Ausgangspunkt

Am 31. August 2020 schrieb die Clubcommission an Bürgermeister Georg Willi: "Die jüngsten Ereignisse und Maßnahmen um Covid-19 haben unseren gesamten Sektor Schritt für Schritt in eine immer existenzbedrohlichere Lage gebracht.

Wie bekannt ist, waren nachtbetreibende Lokalitäten die ersten die durch die Pandemie-Maßnahmen zusperren mussten und die letzen die wieder aufsperren werden. Somit sind sie logischerweise von den Schutzmaßnahmen des Bundes am längsten und am stärksten betroffen. Allein diese Tatsache sollte eine ausreichende Begründung darstellen, dass es notwendig ist auf diesen Bereich besondere Aufmerksamkeit zu lenken und spezielle Hilfestellungen anzubieten.

Leider scheint es aber so, als würden in diesem Moment paradoxerweise die vergessen werden, die es in dieser Krise am härtesten trifft."

Club Commission informiert über die Förderung | Foto: Club Commission
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Appell

"Nachdem sich die ganze Branche mit sehr viel Verständnis für die problematische Lage und die notwendigen Maßnahmen verhalten hat, ist es jetzt an der Zeit unsere Situation in vollem Ausmaß wahrzunehmen und die notwendigen Hilfeleistungen zu stellen. Wir haben unseren Teil der Verantwortung übernommen und finden es nun nur gerecht zu fordern, dass die politische Verantwortung für unseren Sektor ebenso wahrgenommen wird", wird im Schreiben weiter angeführt. Die Clubcommission warnt auch vor den Auswirkungen: "Eine Konkurswelle im Clubkultursektor, welche erst mit Verzögerungen im nächsten Jahr ihren
Höhepunkt erreichen wird.

Zusätzlich zu den zerstörten Existenzen, verlorenen Jobs und Verlust von kulturellem Kapitals steht hier das Problem des entstehenden irreversiblen Schadens. Es wird ein Loch in das momentan wünschenswert vielseitige Kulturprogramm gerissen, welches sich nur langsam wieder füllen lassen wird.

Gerade in einer Stadt mit einem stetig steigenden Quadratmeterpreis und einer geißelnden Knappheit an geeigneten Geschäftsimmobilien für den Veranstaltungs- und Nachtsektor bringt jede Insolvenz eine 5 bis 10-jährige kulturelle Lücke mit sich."

Forderungen

Im Schreiben wurde eine Vielzahl an Förderungsmöglichkeiten und Maßnahmen zitiert. U. a. war die Forderung: "Wir fordern deshalb auch das es ein gesondertes Hilfspaket seitens der Stadt Innsbruck für die Innsbrucker Clubkultur geben muss. Der erste und wichtigste Schritt ist unmittelbare Hilfe noch in 2020. Gefordert wird die direkte Unterstützung für die verbleibenden monatlichen Kosten in den geschlossenen Betrieben mit einem insgesamt Ausmaß von 600.000 Euro. Dies ist essentiell um das Überleben von Betrieben in allen Größenordnungen zu sichern. Trotz der 100%igen Fixkostenübernahme durch den Bund bleiben viele Kosten ungedeckt."

Unterstützung für Nachtgastro, BezirksBlätter Innsbruck Artikel

Beschlüsse

Es folgte eine lange politische Diskussion. Im März 2021 wurde ein Hilfspaket im Gemeinderat über 150.000 Euro für die Innsbrucker Clubs geschnürt und beschlossen. Schluß endlich hat allerdings die von der Innsbrucker Club Commission bereits kritisierte, verpflichtende Verknüpfung an Auszahlungen von Land Tirol und WKO wie erwartet dafür gesorgt, dass diese Unterstützungsleistung kalkuliert erstickt wurde. In der Gemeinderratssitzung im März 2022 der Neustart beschlossen.

"Die Stadt Innsbruck befürwortet im Hinblick auf die wichtige gesellschaftspolitische, kulturelle und wirtschaftliche Bedeutung der Nachtclubkultur die Unterstützung der betroffenen lnnsbrucker Betriebe für einen Neustart nach der Corona-Pandemie.

Für diese „Neustartförderung für Betriebe der lnnsbrucker Nachtkultur" stellt die Stadt Innsbruck € 150.000,00 zur Verfügung." Nach Einschätzung der Club Commission gibt es in Innsbruck maximal rund 25 Einrichtungen, die diese Kriterien erfüllen können.

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