Kundgebung in Innsbruck
Fahrradboten protestieren

Am Dienstag protestierten die Essenslieferanten in Innsbruck für fairere Arbeitsbedingungen. | Foto: ÖGB Tirol
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  • Am Dienstag protestierten die Essenslieferanten in Innsbruck für fairere Arbeitsbedingungen.
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Heute Dienstag sind zahlreiche Fahrradboten in Innsbruck zusammengekommen, um zu protestieren. Die Verhandlungen über den Kollektivvertrag letzte Woche sind gescheitert.

INNSBRUCK. Am Innsbrucker Marktplatz protestierten heute viele Fahrradboten und Essenslieferanten. Momentan befinden sie sich in den Verhandlungen über einen neuen Kollektivvertrag. Die Boten verärgert, dass die Arbeitgeberseite eine Erhöhung der Löhne um 5,2 Prozent anbietet. 

Fabian Warzilek, Betriebsrat bei Lieferando und Mitglied im KV-Verhandlungsteam, sagt dazu: 

„Wir fahren bei Wind, Regen, eisiger Kälte oder sengender Hitze und sorgen dafür, dass das Bestellte schnell und unkompliziert an der Lieferadresse ankommt. Meine Kolleg:innen und ich haben uns eine faire Lohnerhöhung mehr als verdient!“

Sonntagszulage und Kilometergeld sollen gekürzt werden

Außerdem fordern die Unternehmen, die Sonntagszulage zu streichen und das Kilometergeld für die Fahrer zu kürzen. Diese finden dies "beschämend". 
Für Fahrradbot:innen und Essenszusteller:innen gibt es in Österreich seit 2020 garantierte Rechte durch einen eigenen Kollektivvertrag. Allerdings gilt dieser bisher nur für rund 2.000 der insgesamt bis zu 5.000 Mitarbeiter:innen in der Branche. Der Rest sind freie Dienstnehmer:innen. Diese haben oftmals rechtliche Nachteile.

Emanuel Straka, Landessekretär der Verkehrs- und Dienstleistungsgewerkschaft vida, zeigt auf:

„Wir haben in den Verhandlungen zahlreiche Vorschläge zur Unterstützung für die kleinere österreichischen Botenunternehmen eingebracht. Leider wurden sie alle abgelehnt. Offenbar betreibt die Wirtschaftskammer bevorzugt Interessenpolitik für milliardenschwere ausländische Konzerne, die hinter fast allen größeren Lieferdiensten in Österreich agieren. Genau solche Unternehmen wie Foodora drücken den Preis und drängen die kleinen österreichischen Unternehmen vom Markt.“ 

Österreichweite Konferenz

Am 19. Jänner wird eine österreichweite Konferenz der Betriebsräte abgehalten. Dabei wird das vorliegende Angebot der Arbeitgeber diskutiert sowie über Beschlüsse für mögliche gewerkschaftliche Kampfmaßnahmen beraten.

Die Forderungen der Gewerkschaft:

  • Abgeltung der rollierenden Inflation in Höhe von 8,7 Prozent plus Anteil am Produktivitätszuwachs
  • Lohnerhöhung muss für KV- und IST-Löhne gelten
  • Einführung einer witterungsbedingten Zulage (bei Extremwetterbedingungen während der Dienstzeit)
  • Einrichtung eines „Fairnessfonds“, gespeist aus Mitteln der Arbeitgeber, aus dem freie Dienstnehmer u.a. bei Krankenstand oder Arbeitslosigkeit finanziell unterstützt werden sollen

Aktuelle Infos aus Innsbruck liest du hier.

Mehr zum ÖGB-Österreichischer Gewerkschaftsbund gibt es hier.

Am Dienstag protestierten die Essenslieferanten in Innsbruck für fairere Arbeitsbedingungen. | Foto: ÖGB Tirol
Die Gewerkschaft unterstützt die Fahrradboten. | Foto: ÖGB Tirol
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