St. Ulrich & Waidring
Großes Schutzprojekt für zwei Gemeinden

- Auch der Nachwuchs beteiligte sich am offiziellen Spatenstich am Pillersee.
- Foto: Kogler
- hochgeladen von Klaus Kogler
Spatenstich für Hochwasserschutz am Haselbach/Grieselbach in St. Ulrich und Waidring; umfangreiche Schutzmaßnahmen.
ST. ULRICH, WAIDRING. Auf einer Länge von 15,5 Kilometern zwischen Fleckenried in St. Ulrich und dem Ortsteil Strub in Waidring werden entlang des Grieselbachs (in Waidring Haselbach, Anm.) zahlreiche Maßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes umgesetzt. Die Maßnahmen fußen auf den Gefahrenzonenplänen der Gemeinden.
Der Spatenstich für das 9,43 Millionen Euro teure Schutzprojekt erfolgte durch Bundesministerin Elisabeth Köstinger und LH-Stv. Josef Geisler. Nach Fertigstellung aller Maßnahmen im Jahr 2024 sollen 80 Hektar Fläche und 121 Gebäude, in denen knapp 1.000 Menschen wohnen und arbeiten, vor einem 100-jährlichen Hochwasser sicher sein.
Schutz sehr wichtig
„Die Ereignisse der letzten Wochen haben uns klar vor Augen geführt, wie wichtig unsere Projekte zum Schutz der Bevölkerung vor Hochwasser sind, gerade in einem alpinen Land wie Tirol. Über die Bundeswasserbauverwaltung (BWV) setzen wir diese wichtigen Projekte für und mit den Regionen um. Ich bin mir sicher, dass die Millionen hier am Pillersee gut investiert sind“,
betont Ministerin Köstinger.
In den Jahren 2002 und 2013 waren die Gemeinden St. Ulrich und Waidring jeweils von einem 30- bis 100-jährlichen Hochwasser betroffen.
„Wir müssen leider davon ausgehen, dass Wetterextreme und damit auch Hochwassersituationen weiter zunehmen. Umso wichtiger ist es, dass wir nun den Hochwasserschutz für die beiden Gemeinden in Angriff nehmen“,
sagt LH-Stv. Josef Geisler beim Spatenstich. Ein 100-jähriges Ereignis würde Schäden in Höhe von 13,5 Mio. € nach sich ziehen.
Mit der Gründung des Wasserverbandes Haselbach-Grieselbach, der auch Auftraggeber und Bauherr ist, haben die Gemeinden die Voraussetzung für die Umsetzung des Schutzprojekts geschaffen. „Waidring und St. Ulrich nehmen ihre Aufgaben im Naturgefahrenmanagement zum Schutz ihrer Gemeindebürger vorbildlich wahr“, so Geisler.
Bündel an Maßnahmen
Um einen funktionstüchtigen Hochwasserschutz für St. Ulrich und Waidring herstellen zu können, wird in den kommende drei Niedrigwasserperioden ein Bündel von 16 Maßnahmen umgesetzt.
„Wir beseitigen Schwachstellen an bestehenden Verbauungen und Dämmen, räumen Geschiebe aus bestehenden Retentionsräumen und schaffen zusätzliche Räume für den Hochwasserrückhalt (750.000 m3 neues Retentionsvolumen). Bei der Räumung anfallendes Material verwenden wir zu einem Großteil für den Bau neuer Uferbegleitdämme“,
skizziert Markus Federspiel, Vorstand der Abt. Wasserwirtschaft, das Schutzkonzept.
Eine besondere Rolle kommt dem Pillersee als Retentionsraum für den Hochwasserrückhalt zu. Um die Hochwasserwelle im Unterlauf zu dämpfen, wird ein neues, steuerbares Wehr errichtet. Damit kann der Seespiegel gehalten und das verfügbare Rückhaltevolumen des Sees optimal ausgenutzt werden. Im Zuge der Hochwasserschutzmaßnahmen werden auch elf Brücken erhöht und zum Teil neu errichtet. Dazu kommen gewässerökologische Maßnahmen bei den Seezuflüssen.
"Wichtig ist dabei immer, die Situation für die Unterlieger nicht zu verschlechtern",
so Federspiel.
Verbandsobmann Leonhard Fischer freut sich, dass man nach fünfjähriger, arbeitsintensiven Zeit der Planung, Verhandlungen und Behördenverfahren endlich in der langersehnten Umsetzung abgekommen ist:
„Es ist schön, in einem Land zu leben, wo man bereit ist, zum Schutz seines Nachbarn einen Beitrag zu leisten und wo niemand seinem Schicksal überlassen wird. Heute ist ein historischer Tag für uns alle.“
Froh, dass mit dem offiziellen Spatenstich die Bauarbeiten beginnen, sind auch St. Ulrichs Bgm. Brigitte Lackner und Waidrings Bgm. Georg Hochfilzer.
„Das ist ein Großprojekt und ein Meilenstein für unsere Gemeinde, die damit noch lebenswerter wird; ich freue mich wie auf's Christkindl“,
betont Lackner.
„Der Schutz vor Naturgefahren ist ein bedeutender Faktor, damit wir auch zukünftig die Sicherheit der Bevölkerung und Entwicklungsmöglichkeiten in den Gemeinden gewährleisten können und es ist ein Signal für ein Ender der Angst und Unsicherheit“,
ist sich Hochfilzer sicher.
Alle Redner beim Spatenstich dankten vor allem auch den 130 Grundeigentümern, ohne deren Entgegenkommen das Schutzprojekt nicht realisierbar wäre.
Bund und Land übernehmen mit 8,3 Mio. € den Großteil der Kosten für den Schutz vor einem 100-jährlichen Hochwasser in St. Ulrich und Waidring. Der Wasserverband, der aus den beiden Gemeinden, der Haselbachgenossenschaft und der Landesstraßenverwaltung besteht, kommt für 1,15 Mio. € auf.
Fotos: Kogler, Land/Die Fotografen
Mehr Lokales hier
Link einfügen
Video einbetten
Es können nur einzelne Videos der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Playlists, Streams oder Übersichtsseiten.
Karte einbetten
Social-Media Link einfügen
Es können nur einzelne Beiträge der jeweiligen Plattformen eingebunden werden, nicht jedoch Übersichtsseiten.
Code einbetten
Beitrag oder Bildergalerie einbetten
Foto des Tages einbetten
Veranstaltung oder Bildergalerie einbetten
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.