Die Ursprünge des Weihnachtsgebäcks
Vanillekipferl, Christstollen, Lebkuchen: Warum essen wir Süßes in der Weihnachtszeit?
ÖSTERREICH. Mit Lametta, Glaskugeln und Kerzen geschmückte Christbäume gehören genauso zu einem richtigen Weihnachtsfest wie der verführerische Duft von Weihnachtsgebäck. Erste Hinweise auf die Herstellung von süßem Gebäck gehen laut Historikern zurück ins siebente Jahrhundert. Persien gehörte zu den ersten Regionen, in denen Zucker angebaut wurde. Von dort gelangte das Wissen rund um den Zucker nach Osteuropa.
Rituelles Backen
Ausgrabungen und frühe bildliche Darstellungen belegen, dass es bereits in vorchristlicher Zeit rituelles Backen gab. Die weihnachtliche Backkultur kannten schon die Kelten – wenn auch unter einem anderen Vorzeichen. Sie feierten mit Fladen aus Getreidekörnern und Honig die Wintersonnenwende, die am 21. oder 22. Dezember stattfindet. Dieses rituelle Backen sollte böse Dämonen fernhalten und die Götter durch Opfergaben gnädig stimmen.
Süßes für die Götter
Die keltische Backtradition hat sich in christlicher Zeit erhalten. Doch statt der Opferbrote wurden nun Christstollen gebacken. Auch die Weihnachtsplätzchen haben einen vorchristlichen Ursprung. Es wird angenommen, dass die Plätzchen in Tierform Opfertiere darstellen sollten. Statt lebender Tiere sollte süßes Gebäck die Götter besänftigen.
Kloster-Plätzchen
Das Weihnachtsgebäck, so wie wir es kennen, hat seinen Ursprung in den Klöstern des Mittelalters. "Klöster verfügten über das nötige Kleingeld, um teure Gewürze wie Zimt, Nelke, Muskat, Ingwer und Kardamom aus dem Orient zu besorgen", so Ernährungswissenschafterin Christina Bächle von der Kluthe-Stiftung für Ernährung und Gesundheit. Dort wurden auch Rezepte für den Lebkuchen entwickelt. Charakteristisch für viele Weihnachtsgebäckarten ist deren lange Haltbarkeit. Lebkuchen enthalten traditionell viel Honig und Gewürze, kommen aber so gut wie ohne Wasser, Milch und Fett aus. Aufgrund ihrer trockenen, zuckerreichen Beschaffenheit verderben sie nicht sehr schnell.
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