La Sabotage vertonen den Beat der Rabengasse – Interview

Girl-Power aus Oberösterreich: Sara, Marlene und Nele sind La Sabotage | Foto: Arnold Burghardt
6Bilder
  • Girl-Power aus Oberösterreich: Sara, Marlene und Nele sind La Sabotage
  • Foto: Arnold Burghardt
  • hochgeladen von Hermine Kramer

Ihr habt euch 2015 am Pink Noise Girls Rock Camp Linz kennengelernt. Wie war das?
MARLENE: Das Girls Rock Camp ist eine Workshop-Woche für junge Frauen und Mädchen, damit man Frauen vermehrt auf die Bühne bringt.

SARA: Nele und Marlene kannten sich bereits von der Schule. Ich kannte die beiden nicht und bin eher zufällig dazugestoßen. Wir dachten eigentlich nicht, dass die Band über das Camp hinaus bestehen bleibt, aber im Endeffekt gibt es La Sabotage noch immer: Wir spielen noch, wir haben viel Spaß dabei, aber wir hätten nie damit gerechnet.

La Sabotage ist eine reine Frauen-Band. Glaubt ihr, dass Frauen es schwieriger haben in der Musikszene als Männer?
MARLENE: Ich glaube, als Frau muss man sich immer um ein Stückchen mehr anstrengen, sich mehr beweisen, als ein Mann, damit man dieselbe Anerkennung bekommt. Aber es tut sich gerade einiges und es wird auch immer besser. Uns ist es wichtig, dass wir nicht darauf reduziert werden, dass wir Frauen sind, wenn wir auf der Bühne stehen: Wir möchten als Musikerinnen wahrgenommen werden.

Habt ihr denn das Gefühl, dass ihr oft einfach als "drei Frauen auf der Bühne" gesehen werdet?
NELE: Hin und wieder, natürlich. Vor allem zu Beginn unserer Laufbahn als Band, als wir noch nicht so viele Songs hatten. Wir waren technisch damals sicher auch noch nicht perfekt (lacht).

SARA: Mittlerweile sind wir gefestigt, was unsere Musik angeht, wir treten selbstbewusster auf und wir können voll hinter La Sabotage stehen. Deswegen hat sich die Situation gebessert und es geht vermehrt um die Musik.

Ihr habt mit dem Wiener Label Fettkakao eine 7" mit den beiden Songs "Rabengasse" und "Mad" herausgebracht. Wie hat sich das ergeben?
SARA: Das ist fast eine romantische Geschichten (lacht). Wir spielten ein Konzert im Rhiz im Rahmen des Girls Rock Weekend. Andi Dvořák, der Fettkakao-Labelboss, war im Publikum und hat uns am nächsten Tag eine Nachricht geschrieben, ob wir nicht mit ihm arbeiten wollen. Wir waren schon immer große Fettkakao-Fans, von daher ging ein Traum für uns in Erfüllung.

MARLENE: Ich hatte vor der Zusammenarbeit sogar einen Fettkakao-Sticker auf meinem Laptop. Vor jedem Konzert gab es die Diskussion, ob ich den Sticker nicht entfernen sollte. Wir hatten Bedenken, was passieren sollte, falls Andi zufällig im Publikum ist und unsere Band schlecht findet (lacht). Gut, dass das jetzt geklärt ist!

Ein Song auf der 7" heißt "Rabengasse": Warum diese Referenz an die Straße im dritten Wiener Gemeindebezirk?
SARA: Als ich in Wien studiert habe, habe ich in der Rabengasse gewohnt. Jedes Mal, wenn ich den Trolley dabei hatte, fiel mir auf, dass die Anordnung der Pflastersteine beim Drüberfahren einen lässigen Rhythmus ergibt. Ich habe versucht, den Beat der Straße aufs Schlagzeug zu übertragen und daraus entstand "Rabengasse". Der Text dreht sich natürlich auch um Wien.

Der zweite Song heißt "Mad". Was könnt ihr darüber erzählen?
MARLENE: Zu dem Lied hatte ich den Text schon vor längerer Zeit geschrieben und immer wieder versucht, ein Lied daraus zu machen. Als ich Nele und Sara kennengelernt habe und wir La Sabotage gegründet haben, hat es dann funktioniert mit dem Song. Es geht vor allem darum, dass sich die Menschen schnell ablenken lassen und vergessen, was in der Welt alles passiert.

Was sind eure die Zukunftspläne mit der Band?
SARA: Wir möchten auf jeden Fall zusammenbleiben und weiter gemeinsam Musik machen.

MARLENE: Im August spielen wir bei Okto TV bei "12 Minutes Live" ein Set. Darauf können sich unsere Fans auf jeden Fall freuen.

Zur Sache: La Sabotage

La Sabotage sind Sängerin Marlene, Schlagzeugerin Sara und Bassistin, Gitarristin und Flötistin Nele. Der Stil reicht von Songs in klassischer Besetzung bis hin zu sehr experimentellen Nummern. Wie kommt das Trio aus Oberösterreich zu seinem französischen Namen? Grammatikalisch korrekt müsste es eigentlich "le sabotage" heißen, da "sabotage" ein männliches Nomen ist. Für die Band machte der weibliche Artikel "la" aber mehr Sinn: "female sabotage".

Aus unserem Archiv:

* Festkakao: Wiener Musik-Label Fettkakao feiert seinen 10. Geburtstag

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN


Aktuelle Nachrichten aus Österreich auf MeinBezirk.at

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

MeinBezirk auf Facebook: MeinBezirk.at/Österrreichweite Nachrichten

MeinBezirk auf Instagram: @meinbezirk.at


Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.