Digitaler Nachlass: Was mit persönlichen Daten im Internet nach dem Tod passiert

Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen, und Jürgen Sild, Geschäftsführer der Bestattung Wien, (v.l.) stellten den "Digitalen Nachlass Service" bei einer Pressekonferenz in Wien vor. | Foto: Max Spitzauer
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  • Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen, und Jürgen Sild, Geschäftsführer der Bestattung Wien, (v.l.) stellten den "Digitalen Nachlass Service" bei einer Pressekonferenz in Wien vor.
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ÖSTERREICH. Profile in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter, Mitgliedschaften bei Partnerbörsen oder E-Mail-Adressen: Im Internet hinterlassen Menschen Daten und Informationen, die nach dem Tod weiterbestehen. Der Gesetzgeber gibt hier keine generelle Vorgehensweise vor; die meisten Online-Dienste haben eigene Regeln in ihren Geschäftsbedingungen.

Grundsätzlich gibt es vier Möglichkeiten, mit diesem digitalen Nachlass umzugehen:

  • Erhaltung
  • Löschung
  • Archivierung
  • Übertragung der Daten an Angehörige

Service vom Bestatter

Um Erben im Trauerfall die Abwicklung zu erleichtern, hat der Wiener Verein – eine Tochtergesellschaft der Wiener Städtischen – den "Digitalen Nachlass Service" eingerichtet. "Der neue und in Österreich einzigartige Service zum digitalen Nachlass wickelt unkompliziert und aus einer Hand die Formalitäten nach einem Todesfall ab", sagt Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen, zur neuen Dienstleistung.

Erben können entscheiden

Ausgeführt wird der Service von Bestattungsunternehmen, die über ein Online-Portal Mitgliedschaften, Online-Verträge und Nutzungskonten des Verstorbenen recherchieren können. Die Erben entscheiden dann über das weitere Vorgehen – sofern nicht vom Verstorbenen selbst im Testament geregelt – und erfahren dabei auch, ob bei einem Service Zahlungen offen sind oder Guthaben bestehen. Sie können vorab übrigens selbst entscheiden, ob sie über eventuelle Mitgliedschaften des Verstorbenen auf Porno-Seiten informiert werden möchten.

Passwörter nicht nötig

Für die Abwicklung des Service müssen die Erben keine Passwörter oder Zugangsdaten kennen, was laut Lasshofer ein großer Vorteil sei. Ohne professionelle Hilfe können Betroffene den digitalen Nachlass kaum verwalten, wenn sie die Daten des Verstorbenen nicht kennen. Der "Digitale Nachlass Service" kann als Zusatzbaustein der Wiener Verein-Bestattungsvorsorge gewählt, oder direkt beim Bestatter abgeschlossen werden.

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Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen, und Jürgen Sild, Geschäftsführer der Bestattung Wien, (v.l.) stellten den "Digitalen Nachlass Service" bei einer Pressekonferenz in Wien vor. | Foto: Max Spitzauer
Robert Lasshofer, Generaldirektor der Wiener Städtischen, und Jürgen Sild, Geschäftsführer der Bestattung Wien, (v.l.) bei der Pressekonferenz zum "Digitalen Nachlass Service" in Wien. | Foto: Max Spitzauer

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