Anton Lang: der neue steirische Landesrat im großen WOCHE-Interview

Landesrat Anton Lang freut sich auf die neue Aufgabe in der Regierung. | Foto: geopho.com
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Positiv angespannt, konzentriert, eine durchaus heitere Gelassenheit – das beschreibt recht gut den ersten Eindruck, den man von Neo-Landesrat Anton Lang gewinnt. Sehr schnell sei alles gegangen, nach einer kurzen Nachdenkpause habe er "Ja" zur Herausforderung gesagt. "Viel Zeit zum Überlegen hat mir unser Parteichef Michael Schickhofer ja nicht gelassen", schmunzelt der erfahrene obersteirische Kommunlapolitiker. Drei Jahrzehnte ist er bereits in verschiedensten Funktionen in der Politik unterwegs. "Und trotzdem war ich schon ein bisserl aufgeregt, als ich letzte Woche zur Angelobung nach Graz gefahren bin. " Um so mehr habe er sich über die positiven Signale aus dem Landtag gefreut: "Mir ist aber bewusst, dass Vorschusslorbeeren auch immer eine Erwartungshaltung mit sich bringen. Diese will ich natürlich nicht enttäuschen." Er übernehme jedenfalls ein gut aufgestelltes Ressort, im Vorfeld gab es auch ein sehr langes Gespräch mit Vorgänger Jörg Leichtfried: "Das hat mir auch klar gemacht, dass die Entscheidung richtig war.

Sozialdemokratie als Basis

Den Weg zur SPÖ hat er schon in sehr jungen Jahren gefunden: "Ich war ungefähr 10 Jahre alt, als bei uns in Hinterberg das Zellulosewerk zugesperrt hat. Das hat mich sehr geprägt, die zahlreichen Menschen, die damals ihren Job verloren haben, wie sie von einem Firmenchef behandelt wurden." Anfang der 80er-Jahre startete der Banker als Gemeinderat in Leoben durch, seit 2008 saß er für die SPÖ im Landtag.
Und was darf man sich nun vom Landesrat Lang erwarten? "Ich werde mich jetzt über den Sommer gründlich einarbeiten, ab dem Herbst werde ich aber jedenfalls sehr viel draußen bei den Menschen sein. Ich bin das gewöhnt, ich schau mir die Dinge gern vor Ort an, da kann ich mir ein besseres Bild machen." Seine Stärken beschreibt er kurz und knapp: "Ich bin geradlinig, lösungsorientiert und ein Teamplayer. Ich will aus Betroffenen Beteiligte machen."

Weg von Jörg Leichtfried fortsetzen

Grob kann er auch seinen Zugang zu den Ressorts schon abstecken: "In vielen Bereichen gilt es, den von Jörg Leichtfried eingeschlagenen Weg weiterzugehen." So sei im Verkehr der Ausbau der S-Bahn ein großes Anliegen, aber auch die Erreichbarkeit der S-Bahn aus den Seitentälern heraus. "Nur, wenn wir hier sehr gute Anbindungen schaffen, werden wir die Abwanderung aus den Regionen Richtung Ballungsräume stoppen können", ist Lang überzeugt. Verkehrssicherheit ist ihm ein großes Anliegen, ebenso wie der Straßenbau: "Das wird natürlich ein steiniger Weg, es geht darum, schlechte Straßen schnellstmöglich zu sanieren und die Gesamtlage zu verbessern. Im Umweltbereich geht es ihm um den Kampf gegen den Feinstaub, das Erreichen der Klimaziele und Energieeffizienz. In diesem Zusammenhang gibt es von ihm auch ein klares Bekenntnis zum Murkraftwerk in Graz.

27 Jahre lang Obmann des SV Hinterberg

Keinesfalls als "Anhängsel" will er die Ressorts Sport und Tierschutz bewertet sehen: "Der Sport ist mir sowieso ein besonderes Anliegen, ich bin begeisterter Hobbyläufer, ich war 27 Jahre lang Obmann des SV Hinterberg. Ich weiß also um die Bedeutung des Breitensports, um das ehrenamtliche Funktionärswesen, um die Jugendarbeit, die in Sportvereinen geleistet wird." Ähnliches gilt für den Tierschutz: "Ich habe im privaten Umfeld gesehen, welche Bedeutung ein Tier für einen Menschen haben kann. Und ich denke schon, dass es ein Zeichen für eine Gesellschaft ist, wie man mmit Tieren umgeht." Erstes Resümee? "Ich habe interessante Ressorts, die viele Gestaltungsmöglichkeiten bieten." Nachsatz, mit einem kleinen Lächeln: "Ja, die Aufgabe reizt mich."

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