Lange Nacht der Forschung 2018 in Leoben

Ein Muss für alle Entdecker, Bastler und Wissbegierigen ist die Lange Nacht der Forschung, die heuer am 13. April zwischen 17 und 23 Uhr wieder Jung und Alt quer durch Österreich in ihren Bann ziehen wird. Nach dem Erfolg der vergangenen Jahre darf man gespannt sein, ob bei der diesjährigen 8. Langen Nacht der Forschung die Besuchermarke von 200.000 geknackt wird. In der Steiermark werden die Forscher an insgesamt drei Standorten – in Graz, Kapfenberg und Leoben – die Türen zu ihren Labors und Forschungseinrichtungen öffnen.
Leoben wartet dabei einmal mehr mit einem besonders spannenden und umfangreichen Programm auf.

Hinter die Labortür geblickt

Die Montanuniversität arbeitet – oft in enger Zusammenarbeit mit der Industrie sowie national und international vernetzt – an zahlreichen Forschungs- und Entwicklungsprojekten.Im Mittelpunkt steht dabei der gesamte Wertschöpfungskreislauf von der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung über die Metallurgie sowie das Prozess- und Produktengineering bis hin zu Umwelttechnik und Recycling.
Bei der Langen Nacht der Forschung 2018 öffnet die Montanuni gemeinsam mit dem Kompetenzzentrum für Kunststoff-Entwicklung PCCL und dem Materials Center Leoben MCL die Türen zu ihren Labors und Werkstätten. Auf dem Programm stehen Führungen und spannende Präsentationen sowie zahlreiche Mitmachversuche – vieles davon auch für Familien mit Kindern ab sechs Jahren.

Steirische Powerelektronik

Bei AT&S, einem der weltweit führenden Hersteller von hochwertigen Leiterplatten, können Sie hinter die Kulissen der High-Tech-Welt blicken. Die Besucher bekommen in Leoben tiefgreifende Einblicke in aktuelle Entwicklungen von Leiterplatten – dem „Nervenzentrum“ vieler elektronischer Geräte. Mobility, Smart Home, Internet of Things – die Trends unserer elektronischen Zukunft. Die Mengen an zu verarbeitenden Daten steigen enorm, diese komplexen Datensätze müssen in Sekundenbruchteilen sicher übertragen werden. Je weniger Widerstände die einzelnen Signale zu bewältigen haben und umso kürzer ihre Wege sind, desto geringer ist der Verlust an Energie.

Krönender Abschluss

Was wäre Leoben ohne Bier? Während des Besuchs in der Brauerei Göss erwartet die Besucher ein vielfältiges Programm. In der Malztenne und dem Braumuseum Gösseum werden Sie über die Geschichte der Brauerei, den Brauvorgang im Allgemeinen, das Sortiment und den Markenauftritt informiert. Zusätzlich werden Ihnen die technischen Fakten zur Grünen Brauerei Göss sowie dem Spezialanlagenbauer BDI – Bio Energy International AG – präsentiert. Während einer Führung durch die Brauerei erleben Sie im Anschluss hautnah, wie wichtig technologische Innovationen sind, und wie Erneuerbare Energien im Brauprozess verwendet werden. Bei der Biertrebervergärungsanlage sehen Sie, wie eine nachhaltige Energieproduktion aus Brauerei-Reststoffen funktioniert. Die gewonnene elektrische Energie wird als Ökostrom ins öffentliche Netz eingespeist, das anfallende Heißwasser wird sowohl direkt in der Anlage als auch in der Brauerei genutzt – ein perfekter Kreislauf entsteht. Zurück in der Malztenne gibt es noch die Möglichkeit, ein frisch gezapftes Gösser Bier zu verkosten.

Faszination Stahl – vom Rohstahl bis zur Schiene

Wie wird Roheisen im Hochofen erzeugt und wie werden daraus hochwertigste Stähle? Bei der Werksführung durch die Produktionsstätte der voestalpine in Donawitz bekommen die Besucher wertvolle Einblicke über die Vorgänge im Werk. Bei der Besichtigung sehen sie mit Hochofen, Stahlwerk und Schienenwalzwerk drei überaus spannende Bereiche.Wer sich darüber informieren will, wie Eisenbahnschienen für die schnellsten Züge der Welt produziert werden und wie das Vormaterial für höchstqualitative Drahtlösungen für die Automobilbranche und für Hightech-Rohre der Öl- und Gasexploration aussieht, ist bei der voestalpine am Standort Leoben-Donawitz ganz richtig!

Der Ursprung vieler Bauprojekte liegt tief im Berg
In den Gängen und Kavernen des Steirischen Erzbergs ist in den vergangenen Jahren eine moderne Tunnelforschungseinrichtung entstanden. Hier werden Schulungen für angehende Tunnelbauingenieure durchgeführt, Blaulichtorganisationen können für den Katastrophenfall trainieren. Für die Weiterentwicklung der Baumethoden, aber auch von Materialien und der Ausstattung waren Tests unter realen Bedingungen bisher kaum möglich. Eine Überprüfung im Labor ist nur eingeschränkt aussagekräftig, selbst Tests in bestehenden Tunnels können kein Szenario für den tatsächlichen Katastrophenfall bieten. Versuche in bestehenden Tunnelbauwerken sind außerdem aufwendig und teuer, da die Tunnel für die Versuche gesperrt und der Verkehr umgeleitet werden müssen. Die Besucher können vor Ort erleben, wie Eisenbahn- und Straßentunnel gebaut werden. Ausgerüstet mit entsprechender Schutzkleidung erlebt man hautnah die Technik, die für ein solches Bauvorhaben vonnöten ist.


Infos und Anmeldung:
Für die meisten Stationen sind Anmeldungen erforderlich. Alle Informationen dazu:
- Montanuniversität Leoben
Treffpunkt und Zählkartenausgabe: Erzherzog-Johann-Trakt beim Ignaz-Buchmüller-Platz, ab 16.30 Uhr

- voestalpine Schienen GmbH, Kerpelystraße 199, 8700 Leoben
Erforderliche Anmeldung unter: werksfuehrungen-donawitz@voestalpine.com

- AT&S Austria Technologie & Systemtechnik AG, Fabriksgasse 13, 87 Leoben
Erforderliche Anmeldung unter: anmeldung@ats.net

- Zentrum am Berg
Treffpunkt: Erlebnis Erzberg, Erzberg 1, 8790 Eisenerz
Erforderliche Anmeldung unter: lnf-zab@unileoben.ac.at

- Brauerei Göss, Brauhausgasse 1, 8700 Leoben

Kostenloses Shuttle-Service
Für alle Besucher der Langen Nacht der Forschung 2018 in Leoben wird am 13. April ein kostenloser Shuttlebus eingerichtet, der die einzelnen Standorte untereinander verbindet. Dieser fährt ab den folgenden Stationen immer zu folgenden Zeiten:
• Stündlich von 16.40-21.40 Uhr ab Evangelischer Kirche - Brauerei Göss (Haltestelle Turmgasse) - AT&S (Hinterberg)

• Um 17.45 und um 19.45 Uhr fährt ein Bus direkt von der Evangelischen Kirche zum CCD (voestalpine Parkplatz).Rückfahrt um 20 und 22 Uhr.

Auch in Graz und Kapfenberg hat die Lange Nacht der Forschung so einiges zu bieten.