Naturnahe Blumenwiese
Das Gemeindezentrum von Ragnitz blüht auf

Mit vereinten Kräften wurde in Ragnitz eine beispielgebende Blumenwiese angelegt. | Foto: Berg- und Naturwacht
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  • Mit vereinten Kräften wurde in Ragnitz eine beispielgebende Blumenwiese angelegt.
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Bürgermeister Manfred Sunko sowie die Vertreter der Berg- und Naturwacht Ragnitz Bruno Köllinger, Alexander Gigerl und Renate Strohriegl haben sich dem Ansinnen verschrieben, eine naturnahe Blumenwiese im Bereich des Kinderspielplatzes beim Gemeindezentrum anzulegen.

RAGNITZ. Blumenwiesen sind ein Biotop für heimische Wildtiere. Wild-Insekten sind die wichtigsten Bestäuber. Sie fliegen schon bei geringen Temperaturen aus. Hummeln sind bei vier Grad schon aktiv und somit die ersten Bestäuber für unsere Nahrung. Honigbienen benötigen höhere Temperaturen und können somit erst spät ausfliegen.

Diese Wiesen mit ihren Blumen, Kräutern und Gräsern bieten Lebensraum, Brutplatz, Futterquelle und Unterschlupf, aber auch ein Winterquartier. In diesen Biotopen herrschen Symbiosen des Zusammenlebens, Verbindungen und Abhängigkeiten. Viele Wildinsekten benötigen bestimmte Nahrungspflanzen und Brutstätten damit sie überhaupt existieren können. "Wenn es diese Wildpflanzen bei uns nicht mehr gibt, müssen diese Wildinsekten abwandern. Wir sind aber unter anderem auf die Honigbiene angewiesen", betonen die Initiatorinnen und Initiatoren der beispielhaften Aktion.

In einer Samenmischung können bis zu 90 verschiedene heimische Wildpflanzenarten enthalten sein und sorgen somit für eine Vielzahl an Insekten. Von diesen Blumenwiesen sind aber auch unsere Vogelarten abhängig, die sich nicht nur von Insekten ernähren, sondern auch von den Samenständen, wie der Stiglitz, auch Distelfink genannt. Er benötigt unsere heimischen Disteln als Nahrungsquelle. Aber auch die Bodenbrüter wie die Feldlerche, benötigen solche Biotope als Lebensraum. Aber auch Rehkitze finden Deckung in diesem so schönen Ort des miteinander Überlebens.

Ein Paradies nicht nur für Bienen: So sieht eine echte naturnahe Blumenwiese aus.  | Foto: Berg- und Naturwacht
  • Ein Paradies nicht nur für Bienen: So sieht eine echte naturnahe Blumenwiese aus.
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Eine Blumenwiese verändert sich aber im Laufe der Jahre und ist somit ein guter Ort des Beobachtens. Aber auch auf kleinsten Räumen, wie am Balkon und auf Terrassen, lassen sich Wildblumen in Töpfen ziehen. Es liegt in unserer Verantwortung, solche Biotope wieder herzustellen und zurückzugeben.

Blumenwiese richtig anlegen

Es ist ganz einfach, so eine Blumenwiese anzulegen. Selbst in einem kleinen Garten in einem Bereich, wo sonst nichts wächst außer Rasen, der ständig gemäht werden muss, lassen sich solche Biotope anlegen.

Bei dieser Fläche die Rasennarbe abtragen, etwas auflockern und einebnen. Den abgewogenen Rasensamen, (es reichen schon 2 -3 g/ m²), mit Sand vermischen. Diese Mischung halbieren oder vierteln und auf die halbierte oder geviertelte Fläche säen. Danach nicht mit Erde bedecken, da sehr viele Lichtkeimer enthalten sind. Danach ist es sehr wichtig, den Samen anzuwalzen und zum Schluss noch anzugießen.

In Ragnitz wurde im Bereich des Kinderspielplatzes beim Gemeindezentrum eine naturnahe Blumenwiese angelegt. | Foto: Berg- und Naturwacht
  • In Ragnitz wurde im Bereich des Kinderspielplatzes beim Gemeindezentrum eine naturnahe Blumenwiese angelegt.
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Beste Zeit dafür ist der Herbst oder der Frühling, wo die Temperaturen nicht so heiß sind und es auch ausreichend Niederschläge gibt. Denn die Samen müssen ausreichend feucht gehalten werden, damit sich der Keimling gut entwickeln kann. Probiert es doch aus und ihr werdet sehen, hören und auch riechen, wie wunderschön und vor allem nützlich eine Blumenwiese sein kann!

Dieses Projekt wurde mit geringen finanziellen Mitteln und Unterstützung der KLAR Region Stiefingtal zur Umsetzung gebracht und zeigt das mit dem nötigen Engagement und persönlichen Einsatz aller Beteiligten, sich auch im Kleinen großes für unsere Umwelt und unser Bewusstsein machen lässt.

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