Tochter-Sohn-Trick
Das "Weihnachtswunder" von Leibnitz
Zwei Beamten der Leibnitzer Polizei ist es zu verdanken, dass eine 72-jährige Pensionistin in Zusammenhang mit dem sogenannten „Tochter-Sohn-Trick“ vor einem beträchtlichen finanziellen Schaden bewahrt werden konnte. Zu Weihnachen bedankte sich die Frau bei ihren „rettenden Engeln“ mit Weihnachtskeksen und einem Brief.
LEIBNITZ. Immer wieder wurde die Bevölkerung heuer von der Polizei auf den sogenannten „Tochter-Sohn-Trick“ aufmerksam gemacht, der enorme Ausmaße annahm. Mit rund 880 Anzeigen pro Monat (vorläufige Zahlen) und einer weitaus höher einzustufenden Dunkelziffer zählte der sogenannte „Tochter-Sohn-Trick“ laut Bundeskriminalamt (BK)Mitte Dezember 2022 zu einer der gängigsten und am weitesten verbreiteten Betrugsmasche in Österreich.
Beachtlicher Schaden für die Betroffenen
Dabei nahmen Anzeigen derartiger Fälle zuletzt um etwa 350 Prozent zu. In rund der Hälfte der angezeigten Fälle wurden vollendete Straftaten mit finanziellem Schaden dokumentiert. Allein im Oktober dieses Jahres dürfte mit dieser Masche ein Schaden von über 600.000 Euro entstanden sein.
Leibnitzerin wurde getäuscht
Auch eine 72-Jährige aus dem Bezirk Leibnitz erhielt Mitte Dezember eine dieser von Betrügern massenhaft versandten Nachrichten. Dabei teilte der vermeintliche Sohn der Pensionistin mit, dass sein Handy kaputt sei und er dringend Geld benötigen würde. Nachdem die persönlichen Lebensumstände diese Nachricht schlüssig erschienen ließen, überwies die hilfsbereite Frau 3.000 Euro auf das angeführte Konto. Erst der direkte Kontakt mit dem in der Ferne lebenden tatsächlichen Sohn ergab, dass die Pensionistin Opfer von dreisten Betrügern wurde. Sie erstattete Anzeige bei der örtlichen Polizei.
Polizei holte Geld zurück
Zwei Polizisten aus Leibnitz nahmen in der Folge die Ermittlungen auf. Dabei gelang es ihnen unter anderem sogar, die bereits in Auftrag gegebene Überweisung zu stoppen zu lassen bzw. das Geld der Frau über die Bank zurückzuholen. Damit bewahrten die Polizisten die 72-Jährige vor einem finanziellen Schaden. Denn wie die bisherigen Ermittlungen zeigten, hätte das Geld auf ein ausländisches Konto überwiesen werden sollen. Der Schaden wäre damit wohl unwiderruflich eingetreten gewesen.
Dank und Anerkennung
Offensichtlich überglücklich und dankbar für die „freundliche und wertschätzende Art“ der beiden Polizisten sowie die „kompetente Hilfe aus der brenzlichen Lage“ bedankte sich die Pensionistin dieser Tage bei ihren Helfern. Dabei sorgte sie mit zwei Tellern Keksen nicht nur für wohltuende Stimmung der Beamten. Mit ihren ehrlich gemeinten Dankesworten und Weihnachtsgrüßen löste sie selbst bei erfahrenen Polizisten emotionale Betroffenheit aus – für die einen „nur“ eine kleine Geste und Selbstverständlichkeit, für die anderen ein magischer und herzbewegender Moment inmitten der besinnlichen Weihnachtszeit.
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