Den Fischen fehlt der Lebensraum
Der Huchen steht auf der roten Liste

Werner Gritsch mit einem Huchen aus der Sulm. Der Fisch wurde nach dem Vermessen wieder schonend zurückgesetzt. | Foto: privat
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  • Werner Gritsch mit einem Huchen aus der Sulm. Der Fisch wurde nach dem Vermessen wieder schonend zurückgesetzt.
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Seit Jahren werden unsere heimischen Gewässer fischärmer. Auf der roten Liste ganz oben steht der Huchen. In der Südsteiermark gibt es nur noch wenige Plätze, wo er ablaichen kann.

LEIBNITZ. "Unsere heimischen Fließgewässer werden immer fischärmer. Besonders die Ergebnisse der jüngsten Huchen-Studie alarmieren die Expertenschaft: "Unsere steirischen Huchen sind die letzten optimal Heranwachsenden in der EU", führt Johannes Gepp, Präsident des Naturschutzbundes Steiermark vor Augen.

Auf der roten Liste

Den alarmierenden Fischrückgang in der Sulm und in der Mur kennt auch Werner Gritsch, Obmann des Fischereivereins Leibnitz: „Durch das Murkraftwerk kann sich der Huchen - ein lachsähnlicher Fisch - nicht reproduzieren, weil er nicht mehr ablaichen kann. Durch die Staustufen fehlt der kiesige Grund und das schnellfließende Wasser, das der Huchen bevorzugt."

Der Huchen findet auch in der Region immer weniger Lebensraum: Karl Lampel, Fischeraufseher beim Fischereiverein Leibnitz | Foto: privat
  • Der Huchen findet auch in der Region immer weniger Lebensraum: Karl Lampel, Fischeraufseher beim Fischereiverein Leibnitz
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Geeignete Bedingungen zum Fortpflanzen findet der Huchen hingegen noch in der Sulm von der Leibnitzer Stadtbrücke (im Bereich des Städtischen Bades) flußaufwärts Richtung Weststeiermark. "Hier kann der Huchen noch ablaichen", so Gritsch. Lebensraum findet der Huchen auch noch in der Mur von Spielfeld nach Slowenien.

Überall wo Staukraftwerke gebaut wurden, kann sich der Huchen nicht mehr fortpflanzen. Im Bild: Fliegenfischer Robert Buchmann an der Mur | Foto: privat
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Gritsch merkt allerdings an, dass die Lage in der Südsteiermark generell ebenso nicht rosig sei. "Überall wo Staukraftwerke gebaut wurden, kann sich der Huchen nicht mehr fortpflanzen, weil die Bodeneigenschaften und die schnell fließenden Gewässer nicht mehr gegeben sind."

Dem Huchen fehlt bereits in weiten Teilen der Steiermark der Lebensraum. Werner Gritsch mit einem besonderem Huchen-Exemplar. Der Huchen am Bild wurde in die Obersteiermark zum Ableichen gebracht. | Foto: privat
  • Dem Huchen fehlt bereits in weiten Teilen der Steiermark der Lebensraum. Werner Gritsch mit einem besonderem Huchen-Exemplar. Der Huchen am Bild wurde in die Obersteiermark zum Ableichen gebracht.
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Gleichgewicht fehlt

„Damit das Gleichgewicht in der Sulm wieder einigermaßen stimmt, werden vor allem im Frühjahr und auch im Herbst rund zehn bis 13 heimische Fischarten eingesetzt. Das größte Problem bereiten aus der Sicht des Fischereiobmanns Kormorane und Fischotter: „Sie fressen über den Winter fast alles leer. Deshalb setzen wir auch nur noch größere Fische ein.“ Gritsch betont allerdings: „Der Fischereiverein Leibnitz ist nicht gegen fischfressende Vögel und Fischotter, aber das Gleichgewicht stimmt nicht mehr. Eine Dezimierung wäre dringend notwendig. Schade, dass nichts gemacht wird.“

Trauriges Bild: Ein vom Otter angefressener Huchen aus der Sulm | Foto: privat
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Frisst ein Otter einen Huchen, so ist der Tod übrigens sehr qualvoll: „Der Otter frisst den Fisch nur an, und bedient sich nur der Weichteile, sodass der Fisch noch einige Zeit weiterlebt“, weiß Gritsch.

Wie gut kennst du dich bei den heimischen Fischarten aus?

So sieht es derzeit mit dem Huchenvorkommen in der Steiermark aus:

Heimischer Lachs droht in der Steiermark auszusterben

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