Der steirische Überflieger - Teil 1 Mobilität

Aus dem grünen Herzen gesprochen, möchte ich hier meine Erfahrungen nach sechs Wochen Rundreise an Ost- und Westküste für zukünftige Abenteuerlustige zusammenfassen.

Keep on moving – gemma gemma

Distanzen sind in Amerika jedenfalls ein Thema. Öffentliche Netze sind nicht überall gut ausgebaut. Möchte man mehr als nur den Hotelpool erleben, lohnt es sich allenfalls ein Fahrzeug zu mieten. Weg vom Trubel sparst du auch Rubel... Gerade abgelegen von touristischen Hochburgen gibt es einiges zu entdecken, kann man günstig einkaufen und hervorragend preiswert essen.

Car Rental – nimm’s steirisch

Die einfachste Art der Fortbewegung in Amerika ist ein Leihwagen. Sowohl an Ost- als auch an Westküste gibt es dafür viele Anbieter, Alamo war beide Male mein Favorit. Gebucht wird aber schon vor dem Urlaub, dass spart Zeit, Nerven und Geld am Flughafen. Es ist durchaus üblich, sich ein Fahrzeug am Ankunftsflughafen abzuholen und es mehrere tausend Kilometer später am Reiseziel wieder abzugeben. Der Sprit ist günstig, der Tankvorgang selbst unterscheidet sich etwas zu dem in Österreich. Aber dazu gleich mehr.
Auch wenn der Reiz noch so groß ist, bleib den heimischen Produkten treu und greif dir wenn verfügbar kein amerikanisches Fahrzeugmodell. Gerade die ersten Meilen auf unbekannten Terrain lassen sich in einem dir bekannten Fahrzeugmodell leichter bewältigen.

"30 on the one“ – Bezahlt wird vorab!?

Ja, entweder an der Zapfsäule selbst, am Automaten dazwischen oder an der Kassa. Der jeweilige Betrag wird dann für das Betanken am Zapfhahn frei gegeben. Volltanken kann damit zum Ratespiel werden. Die meisten Mietwagen sind Benziner und verlangen nach „unleaded“, also bleifrei mit „87 Octane“.
Der Zahlvorgang startet mit der noch einfachen Frage nach Debit (Bankomatkarte mit Pin) bzw. Cash (Bar) oder Credit (Kreditkarte). Schon schwieriger wird es beim Zip-Code, nichts anderes als eine Postleitzahl. 94101 für San Francisco hat nicht immer funktioniert. Was nun?
Der bauernschlaue Steirer geht mit Kreditkarte und Zapfsäulennummer zur Kassa, hinterlegt dort das Zahlungsmittel und lässt sich den Zapfhahn frei schalten. Schon kann das unverbleite Gold fließen.

Navigation – do kenn i mi aus

Navigieren in den USA ist durch die geradlinige Straßenführung grundsätzlich einfach. Jedoch helfen Navigationsgeräte einem dabei, sich bereits frühzeitig in die richtige Spur einzureihen um dann am Ende stressfrei seine Ausfahrt zu benützen. Mehrspurige Straßen finden sich nicht nur auf Autobahnen wieder. In Großstädten sind 4-6 Fahrbahnen alltäglich. Eine weitere nützliche Funktion ist die Darstellung der aktuellen Höchstgeschwindigkeit, welche sich im Straßenverkehr nicht immer klar darstellt. Warntönen vor dem Befahren von besonders (geschwindigkeits-) geschützten Schulbereiche lassen sich zudem einfach programmieren.

StVO – steirische Verkehrsordnung

Man ist gut beraten, sich eine Zusammenfassung der amerikanischen Straßenverkehrsordnung vor Reiseantritt im Internet zu suchen. Fußgänger, Schulbusse und Schulbereiche genießen einen besonderen Schutz.
Merke – an anhaltenden Schulbussen mit blinkenden Lichtern und/oder ausgefahrenen STOP Tafeln darf keinesfalls vorbei gefahren werden. Und hier der Reinfall ... Auch wenn der Bus auf gegenüberliegender Straßenseite in unterschiedlicher Richtungen unterwegs ist. [Florida 2014 – Deutscher erhielt ein Ticket über 350 Dollar]
Verstöße werden mit schmerzvollen Summen geahndet. Bezahlt wird nicht beim Officer, von dem bekomm ich nur eine Webadresse und meinen persönlichen Pin Code. Nach einigen Tagen hat der Strafreferent dann die Höhe festgelegt und mir den Zugang zum Strafmandat freigeschalten.

Es geht auch noch schneller.
Haftstrafen fürs Schnellfahren sind durchaus möglich. Daher, lass dich nicht zum Schnellfahren verleiten. Geschwindigkeitskontrollen werden direkt von Polizeifahrzeugen aus getätigt. Diese sind meist gut versteckt. Stationäre Radaranlagen hätte ich keine entdeckt.

Das Überholen von Fahrzeugen ist innerorts/außerorts links und rechts möglich. Notorische Rechtsfahrer wird dies nicht sonderlich beeindrucken. Mit Gegenverkehr ist nur selten zu rechnen. Meist benutzen unterschiedliche Fahrtrichtungen auch baulich getrennte Fahrspuren.

Kreuzung statt Kreisverkehr - Wer zuerst kommt, malt zuerst. An einer Kreuzung gleichberechtigter Straßen gilt das Prinzip 4-way. Ggf. weist eine kleine rote Tafel unter dem Stop darauf hin. In der zeitlichen Reihenfolge die Fahrzeuge an der Kreuzung ankommen, in dieser haben sie dann auch das Vorfahrtsrecht. An ampelgeregelten Kreuzungen ist das Rechtsabbiegen auch bei Rot immer möglich. Zuvor Anhalten und sich vergewissern das keine Gefahr droht vorausgesetzt. Eine Tafel kann dies untersagen: „ No turn on red“ ist die explizite Anordnung, dies hier zu unterlassen.

Police Officer – da Herr Gendarm

Die Dont’s einer Polizeikontrolle
- Fahrzeug anhalten und sofort aussteigen
- Bei Annäherung des Beamten die Hände vom Armaturenbrett nehmen
- Bei Annäherung des Beamten den Führerschein aus dem Handschuhfach holen
- Nach der Amtshandlung bezüglich eines Erinnerungsfotos fragen
- Diskussionen über das Fehlverhalten
Sei artig und brav, beweg dich nicht, bis du die Anweisung dazu bekommst. Die internationale Übersetzung deines Führerscheines kannst du dir ersparen. Nur das Original zählt. Die Polizei als dein Freund und Helfer wird bei (d)einer Panne anhalten und dir behilflich sein. Als Zeichen einer Panne solltest du die Motorhaube deines Fahrzeuges symbolisch öffnen. Ist ein Officer auf der Straße im Einsatz und hat deshalb das Blaulicht am Fahrzeug eingeschaltet, sind alle Verkehrsteilnehmer verpflichtet, die Geschwindigkeit zu reduzieren und die äußerst linke/rechte Spur zu verwenden.

Toll Plates – die amerikanische Vignette

Grundsätzlich sind keine Abgaben für die Benutzung von Autobahnen nötig. Sondermaut wird via Fotografie der Fahrzeugkennzeichen automatisch von deiner Kreditkarte abgebucht. Hierfür muss kein besonderer Papierkram als Fahrzeugmieter vorab erledigt werden.

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