St. Veit in der Südsteiermark
Diskussion um Tierwohl oder Tierquälerei

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- hochgeladen von Waltraud Fischer
Ein geplanter Neubau eines Schweine-Mastbetrieb für 850 Tiere sorgt in St. Veit für heftige Diskussionen. Während die Behörden, Bauwerber und Gutachter von einem "Vorzeige-Projekt der tierfreundlichen Haltung" sprechen, ortet die Initiative „SteirerInnen gegen Tierfabriken“ eine Bedrohung für Wildtiere und die Umwelt.
Obwohl der sogenannte "Tierwohlstall" gemeinsam mit Forschungsstelle Raumberg-Gumpenstein entwickelt wurde und sogar laut den Projektgegnern „in Relation besser“ sei als die bisherige Bauart von Ställen, berufen sich die Tierschützern in ihrer Kritik aufs "Tierwohl", nämlich jenes von Wildtieren. Der geplante Stall liege nämlich auf bzw. in einem sogenannten Wildtier-Korridor. Dazu heißt es seitens der Behörden, dass so ein Korridor nirgends zu finden sei und auch nirgends wo eingetragen oder vermerkt sei. Die Initiative fordert hingegen den Betreiber auf, den Stall nicht zu bauen bzw. Bürgermeister Gerhard Rohrer diesen nicht zu genehmigen. "Als Verhandlungsleiter über die Baugenehmigung bin ich für die Korrektheit und das Vorhandensein aller nötigen Unterlagen und Gutachten verantwortlich. Sofern diese alle da, positiv und rechtskonform sind, gibt es für den Bauwerber keine Grundlage für eine Widersagung der Genehmigung", so Bgm. Rohrer.
1,2 Millionen Euro Projekt
Eduard Zentner von der Forschungsstelle Raumberg-Gumpenstein bestätigt die Vorteile dieser neuartigen Tierhaltung: Neben der belegbaren Steigerung des Tierwohls "können Emissionen und Geruch um bis zu 90 Prozent reduziert werden" und ergänzt "es wäre der größte Fehler in der Landwirtschaft in den letzten zehn Jahren, diesen modernen Stall nicht zu bauen!" Sollte das Genehmigungsverfahren positiv verlaufen, will Landwirt Josef Neuhold sofort mit dem 1,2 Millionen teuren Bauprojekt beginnen.
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