Schäden in Millionenhöhe
Krähen treiben steirische Ackerbauern in den Ruin
Die steirischen Landwirtinnen und Landwirte schlagen Alarm: Alljährlich richten die Krähen massive Schäden in der Landwirtschaft an – oft bis zu Millionenhöhe. Heuer dürften die Krähenschäden noch extremer werden. Die Sorge um den Ausfall der Ernte ist groß.
STEIERMARK. Die Stimmung unter der steirischen Bauernschaft war schon einmal besser. Nachdem die letzten starken Regenfälle und das Hochwasser dem keimenden Ölkürbis am Acker stark zusetzten, werden auch massive Schäden beklagt, die die Krähen verursachen.
Die Krähen wüten in einem ungeahnten Ausmaß auf den Äckern. Sie haben es heuer besonders auf die jungen Maispflanzen abgesehen, weil bei Kürbis aufgrund der aktuellen Probleme wenig zu holen ist.
„Wir haben heuer ungeheuer viele stark betroffene Landwirtinnen und Landwirte. Zum Teil säen sie ihren Mais bereits zum dritten Mal, und das trifft vor allem die bereits schwer geschädigten Kürbisbauern“, sagt Pflanzenbauchef Arno Mayer. Und weiter: „Die Bäuerinnen und Bauern versuchen die Krähen durch Vogelscheuchen und persönliche Anwesenheit zu vertreiben, was aber kaum eine Wirkung hat. Den nach wenigen Minuten beginnt das Spiel von vorne.“
Besonders hart trifft es Bernhard Gogg im Grazer Feld. Er ist Bio-Gemüsebauer, die Krähen lieben seinen Salat, Fenchel und Speisekürbis. Obwohl er sie mittels Lautsprecher mit Solarpaneelen akustisch zu vertreiben versucht. Auch sein Nachbar hat riesige Probleme. Er hat seine 4,5 Hektar Mais bereits zum dritten Mal gesetzt. Sein Vater ist rund um die Uhr auf dem Acker und die Situation verbessert sich nicht.
Ähnlich ist das Bild im Bezirk Leibnitz. Besonders betroffen ist auch Max Holler aus Gabersdorf. Viele Äcker sind überflutet, die heuer trotz großem Aufwand nur sehr geringe Erträge bringen. Auch hier stürzen sich die Krähen auf die noch intakten Maisfelder. Im Bezirk Leibnitz laufen bei Kammerobmann Christoph Zirngast die Drähte heiß.
"Die Landwirtinnen und Landwirte trifft es derzeit besonders hart", betont Zirngast, der sich persönlich ein Bild von den trostlosen Zuständen auf den Äckern in der Südsteiermark gemacht hat. Die Stimmung sei derzeit verständlicherweise alles andere als gut.
Auch der Bezirk Weiz ist betroffen. Vor allem der so wertvolle Saatmais ist auf manchen Äckern fast gänzlich durch Krähen vernichtet. Große Probleme hat beispielsweise Rupert Hütter. Ihm bleibt nichts anderes übrig, als seinen wertvollen Saatmais-Bestand umzubrechen und soweit es noch möglich ist, eine weniger ertragreiche Alternativkultur anzubauen. Doch die Nässe und der Dauerregen verzögern dies.
Massive Probleme in der Obersteiermark
Schwarmweise sind die frischgewickelten Futtervorräte für die Rinder (Siloballen) von Krähen zerstört worden. Der finanzielle Schaden ist groß. Bei Bezirkskammerobmann Andreas Steinegger melden sich stündlich neue betroffene Betriebe.
Das könnte dich auch interessieren:
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.