Landwirte laufen Sturm, doch Hoffnung stirbt zuletzt
Bezirksbauernkammerobmann Gerald Holler ist zuversichtlich, dass es bei der neuen Wasserschutzverordnung doch noch zu einem Konsens für die Landwirte kommt.
Die neue Wasserschutzverordnung liegt am Tisch und ist Gesetz. Doch dass wollen die Landwirte nicht wahrhaben und so hat die Bürgerinitiative „Zukunft Landwirtschaft“ gestern bekanntlich zu einer Großdemonstration aufgerufen und beim Wasserwerk Leibnitzerfeld und vor dem Rathaus in Leibnitz lautstark ihren Ärger Luft gemacht.
Wenn auch nicht Organisator aber als Vertreter des Bauernstandes schloss sich auch Bezirksbauernkammerobmann Gerald Holler der Demonstration an. Sein Vorgänger Josef Kowald, der in viele Gespräche und Verhandlungen involviert war, wurde von vielen Landwirten vermisst. Auch für die WOCHE war Kowald nicht erreichbar.
"Die Verordnung stimmt so nicht"
KO Gerald Holler zeigt für die Bedenken der Landwirte großes Verständnis: "Die Verordnung stimmt in ein paar Punkten nicht und die besagte Karte ist falsch. Die Situation ist einfach nicht so, wie sie dargestellt wird." Das heißt im Klartext: "Auf der aktuellen Karte wird für jeden einzelnen Acker das Ausmaß der Düngung angezeigt. Plötzlich dürfte man neben Wasserbrunnen mehr düngen wie weiter weg", kritisiert Holler, der weiters die fixen Termine bemängelt. "Wir Bauern sind wetterabhängig und können uns bei unserer Arbeit am Acker nicht an Fixtermine halten. Was passiert, wenn der Termin in die Regenzeit fällt?"
Laut Gesetz kann der Landwirt um eine Änderung der Karte ansuchen. Doch das ist aus der Sicht von Holler unmöglich: "Die Kosten dafür sind immens und die Punkte sind einfach nicht zu erfüllen. Außerdem ist die Tierhaltung im Bezirk Leibnitz stark abnehmend und woher soll da mehr Dünger kommen?"
Nachdem es in der Vorwoche wiederholt bezüglich einem Gutachten beraten wurde, gibt Holler die Hoffnung nicht auf, dass es doch noch zu einer Lösung kommt, in der sich die Landwirte wiederfinden. "Das Interesse der Landwirte war immer da, die Wasserqualität zu verbessern. Brunnen mit Nitratwerten an der Kippe hat es schon immer gegeben, aber in den letzten Jahren wurden diese ständig gesenkt", so Holler.
Franz Krainer steht zu Ertragslagenkarte
Franz Krainer von der Leibnitzerfeld Wasserversorgungs GmbH steht zum neuen Regionalprogramm und betont, dass dieses von Top-Experten erstellt wurde. Die Ertragslagenkarte untergliedert sich in drei Grundwasserkörper (niedrig, mittel, hoch). Krainer weist die Äußerung von Holler zurück: "Neben Brunnen ist ein Schutzgebiet ausgewiesen, wo gar nicht gedüngt werden darf und im Schongebiet darf je nach Vorgabe gedüngt werden."
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