Innenstadtentwicklung
Offener Brief eines Leibnitzer Baumeisters

Die Stadtgemeinde hat sich aus gutem Grund mit der Verordnung einer Schutzzone frühzeitig zur Erhaltung eines 'intakten' Ortsbildes bekannt.  | Foto: © Waltraud Fischer
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Baumeister Oliver Geymayer deponiert seine Anliegen zur Innenstadtentwicklung in Leibnitz öffentlich.

In einzelnen Gesprächen habe ich meine Auffassung von guter Stadtentwicklung mitgeteilt und möchte dies angesichts der anstehenden Weichenstellungen auch schriftlich tun. Allen Beteiligten sind wohl zwei wesentliche Aspekte geläufig und diese bestens zu erfüllen sollte Ziel aller Entwicklungen sein:

Die Stadtgemeinde hat sich aus gutem Grund mit der Verordnung einer Schutzzone frühzeitig zur Erhaltung eines 'intakten' Ortsbildes bekannt. Dies gilt es zu bewahren und auch lebendig zu erhalten – je nach örtlichen Gegebenheiten mit einer entsprechenden Gestaltung. Dazu braucht es viel Gespür und natürlich den rechtlichen Rahmen.

Ruhezonen schaffen

Wesentlich sind für ein gutes Leben in der Stadt aber Faktoren wie die Luftqualität, die Temperatur, die Ruhezonen, das Grün und Wasser, um einige zu nennen. Somit ist es wichtig dafür die entsprechende Infrastruktur zu schaffen. Hinsichtlich der Dachlandschaft ist das häufig ein Interessenkonflikt, da sich Dächer stark aufheizen und das Kleinklima belasten. Begrünte Dächer können da helfen. Park- und Verkehrsflächen im Freiraum sind jedenfalls kontraproduktiv, wie wir wissen.

Ich unterstütze eine Entwicklung, die Grünflächen vermehrt, Bäume wachsen lässt, Durchwegungen forciert und den Verkehr in erträgliche Bahnen lenkt.
Den Hintergrund bildet dabei ein historisch gewachsenes Stadtbild Hand in Hand mit modernen Baukörpern, wo dies zuträglich ist. Dazu muss der Ortsbildsachverständige in seiner Position gestärkt werden. Leibnitz muss sich lösen aus dem Korsett einer Satteldach-Fixierung zu Gunsten einer Betrachtung der Proportionen und der Angemessenheit von Gestaltungselementen.

Mehr Radverbindungen

Meine Vision ist eine Stadt mit viel Grün und Wasser, Plätzen zum Verweilen und vielen Geschäften für den täglichen Bedarf für die Bewohner und Berufstätigen. Der motorisierte Verkehr darf kein Störfaktor sein. Wir werden ungern ins Auto steigen, weil es vielfältige Radverbindungen quer durch die Stadt geben wird und Kleinbusse (Öffi und Taxi) viel komfortabler sind als die 2 t-Gehäuse, die viel Platz und Energie brauchen.

Dafür soll unsere Stadt gerüstet werden und es ist Zeit, dass alle Verantwortungsträger zusammenstehen und 'unsere Zukunft bauen' - bitte mit Weitblick!! Die fachlichen Konzepte liegen dank intensiver Arbeit der zuständigen Abteilung für Stadtentwicklung zum großen Teil vor. Nun gehören sie umgesetzt.

Weitblick und Mut

Ich bin wirklich dankbar für das Bemühen um einen neuen, zeitgemäßen Rahmen, der den Herausforderungen der Zeit gerecht wird. Dazu braucht es auch Weitblick und Mut zur Veränderung. Für parteipolitische Spiele darf da kein Platz sein; es braucht einen gemeinsamen Fortschritt aller Kräfte. Schließlich werden jetzt die Weichen für die nächsten Jahrzehnte gestellt – wenn es gut gelingt. Und das wünsche ich uns allen, die Ihren Aufenthalt in Leibnitz haben werden.

Oliver Geymayer, Leibnitz
Baumeister und Zimmermeister
nichtamtlicher Bausachverständiger
allg. beeideter und gerichtlich zertif. Sachverständiger

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