Sommerferien
Planungsherausforderungen bei Leibnitzer Eltern

Viele Gemeinden arbeiten gut mit Vereinen zusammen, um den Kindern ereignisreiche Sommerferien und den Eltern ein Betreuungsangebot zu bieten. | Foto: Henke
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  • Viele Gemeinden arbeiten gut mit Vereinen zusammen, um den Kindern ereignisreiche Sommerferien und den Eltern ein Betreuungsangebot zu bieten.
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In den Sommermonaten stehen Eltern jedes Jahr aufs Neue vor einer Herausforderung, was die Betreuung der Kinder angeht. Das trifft auch die Familien im Bezirk Leibnitz, insbesondere wenn Eltern ihre Urlaubstage frühzeitig bekanntgeben müssen und diese nicht ausreichen, die Ferien ihrer Kinder abzudecken. MeinBezirk.at hat sich, knapp drei Monate vor Beginn der Sommerferien umgehört, wie weit man beim Sommerbetreuungangebot in den Gemeinden ist.

BEZIRK. Ein Vater aus dem Bezirk berichtet frustriert, dass er bereits einen Teil seines Jahresurlaubs im Dezember einreichen musste, "meine Lebensgefährtin musste dann im Februar 60 Prozent des Urlaubs abgeben. An einen Familienurlaub ist gar nicht zu denken, da wir uns mit der Arbeit abwechseln müssen, um für die Kinder da zu sein." Die Problematik ist deutlich: 15 Wochen Schulferien stehen gerade einmal 5 Wochen Urlaub gegenüber – eine Diskrepanz, die nicht nur Unannehmlichkeiten, sondern auch Betreuungslücken mit sich bringt. Und auch der Zeitfaktor darf nicht unterschätzt werden: "Ich weiß zwar, dass unsere Gemeinde an einem kleinen Ferienprogramm arbeitet, aber ich kann nicht auf gut Glück auf Mai warten und dann erst planen", führt der Vater weiter aus.

Wie zufrieden sind Sie mit der Sommerbetreuung in ihrer Gemeinde

Unterstützung der Gemeinden

Eine Umfrage in den Gemeinden des Bezirks Leibnitz zeigt, dass das Problem durchwegs bekannt ist, die Betreuungsoptionen aber größtenteils noch in Arbeit sind. Während in Gemeinden wie Ehrenhausen, Oberhaag, St. Johann/Saggautal, Heimschuh, Heiligenkreuz/Waasen oder Gleinstätten eine Sommerbetreuung jedenfalls im Kindergarten, oftmals auch für die Volksschule, für zwei bis vier Wochen bereits fixiert oder zumindest in Arbeit ist, gibt es beispielsweise in Arnfels bis jetzt keinerlei Sommerbetreuung und auch in Großklein ist der Sommer für die Volksschulkinder noch ungewiss. In Gleinstätten oder St. Veit/Vogau arbeitet die Gemeinde gemeinsam mit Vereinen an Aktionstagen und speziellen Erlebnistagen bzw. -wochen.

In vielen Gemeinden können auch gemeindeexterne Kinder betreut werden. | Foto: Christian Schwier/Fotolia
  • In vielen Gemeinden können auch gemeindeexterne Kinder betreut werden.
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"Die Volksschule Gralla arbeitet erstmals auch im Sommer mit den Kinderfreunden zusammen, um vier Wochen Sommerbetreuung bereitzustellen", erzählt Bürgermeister Hubert Isker und in Leutschach freut man sich besonders über das Angebot eines "Kulinarischen Sommercamps" für Kinder von acht bis 14: "Generell unterstützen wir als Gemeinde unsere Familien mit zehn Euro pro Tag für Sommercamps", erzählt Amtsleiterin Elfriede Schmidt.

Es fehlt "das Dorf"

"Manchmal fühlt es sich so an, als ob die Koordination der Sommerferien für meine drei Kinder dem Verfassen einer Masterarbeit gleichkommt. Finanziell würde es sich beinahe lohnen, meinen Job aufzugeben, denn die Kosten für die Sommercamps fressen mein Gehalt fast auf und Verwandte, die einspringen könnten, wohnen zu weit weg", erzählt eine Mutter. "Ich jongliere zwischen Feriencamps, Home Office und der Unterstützung von Freunden, um irgendwie über die Runden zu kommen".

Die Möglichkeit Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen haben nicht viele Eltern und stellt ausserdem eine besondere Herausforderung dar. | Foto: Symbolfoto: MEV
  • Die Möglichkeit Arbeit und Kinderbetreuung unter einen Hut zu bringen haben nicht viele Eltern und stellt ausserdem eine besondere Herausforderung dar.
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Das kann Bürgermeister Peter Stradner aus Wagna sehr gut nachvollziehen: „Ich weiß – aus eigener Erfahrung –, dass die Kinderbetreuung während der Ferien für viele Familien eine große Herausforderung darstellt. Mit unserem Ferienprogramm möchten wir den Eltern also ein wenig Entlastung und den Kindern hoffentlich unvergessliche Erinnerungen verschaffen“, erklärt er das Ferienprogramm der Gemeinde, neben der achtwöchigen Sommerbetreuung in Volksschule und Kindergarten, das auch von gemeindefremden Familien genutzt werden kann und noch im April fixiert werden soll. Auch in der Volksschule Kitzeck steht eine Sommerbetreuung, ist Bürgermeister Josef Fischer stolz: "Bis 30. August bieten wir halb- und ganztags Betreuung an und auch gemeindefremde Kinder sind gerne gesehen."

Koordination ist schwierig

Zusammengefasst ist die Sommerbetreuung für Kinder heute eine zunehmend komplexe Angelegenheit für Eltern, die oft gezwungen sind, die Betreuung frühzeitig zu planen und denen manchmal auch der familiäre Halt fehlt. Mittlerweile fehlt der große Familienverband fehlt häufig oder die Großeltern der Kinder gehen selbst noch arbeiten. 

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