Bald blüht die Hasel
Später, aber sicher: Die Pollensaison ist im Anmarsch

Es dauert nicht mehr lange: Die Hasel eröffnet jedes Jahr die Pollensaison. | Foto: © Roman Fenninger
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Alle Jahre wieder macht die Pollensaison viele Steirerinnen und Steirer zu schaffen. Kältebedingt dürfte diese heuer bereits etwas später beginnen. Doch Ende Jänner/Anfang Februar blüht bereits die Hasel, gefolgt von der Erle. Schon einfache Tipps können dazu beitragen, um die Beschwerden zu lindern.

STEIERMARK. Eine schnupfige Nase und zugeschwollene Augen. Menschen, die von einer Allergie betroffen sind, können ein Lied davon singen. Aufgrund des frostigen Jänners startet die Pollensaison später als im Vorjahr, meinen Expertinnen und Experten. Doch bereits Ende Jänner/Anfang Februar startet die Pollensaison mit der Haselblüte.

„In östlichen und südöstlichen sowie meist in städtischen Teilen des Landes haben Haselnusssträucher ihre Blühbereitschaft erreicht und setzen erste Pollen frei“, informiert Markus Berger, HNO-Assistenzarzt und Leiter des Österreichischen Polleninformationsdienstes. „Bei Temperaturen um und über fünf Grad sowie sonnig-trockenem Wetter ist mit geringen bis mäßigen Belastungen zu rechnen.“

Es geht Schlag auf Schlag: Den Start macht die Hasel, gefolgt von der Erle und auch Eiben sowie Zypressengewächse bereiten sich langsam auf die Freisetzung von Pollen vor. An thermisch begünstigten Orten können bereits erste Zypressenpollen in die Luft abgegeben werden.

Schonfrist bald vorbei

Aufgrund des frostigen Jänners startet die Pollensaison später als im Vorjahr. „Wir erwarten zwar keine außergewöhnliche Belastungswelle. Jedoch reagieren Allergikerinnen und Allergiker speziell am Anfang der Saison besonders empfindlich auch auf geringe Mengen an Allergen in der Luft“, so Berger.

Viele Menschen reagieren auf die Blüte der Erle allergisch. | Foto: © Bargeis_iStock
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Die Erlen befinden sich aufgrund des Wetters aktuell noch in Winterruhe. Nicht so die Purpur-Erle. Sie hat sibirische Gene, ist dadurch winterresistent und widerstandsfähig und blüht bereits Wochen vor der heimischen Erle. Dieser Baum wird immer mehr in Städten gepflanzt – zum Leidwesen der Allergiker, denn seine Pollen sind hochallergen. Die zunehmende Verbreitung der Purpur-Erle verkürzt die pollenfreie Zeit auf nur noch zwei Monate im Jahr. Berger: „Bis dato ist die Saison sehr moderat verlaufen. Die frostigen Temperaturen haben bis jetzt kaum Pollenflug ermöglicht.“ Damit ist die Saison der Purpur-Erle für 2023/2024 in weiten Teilen Österreichs vorüber. Doch Achtung: „Die heimischen Vertreter der Erlen haben gut gefüllte Kätzchen und sind nun bald bereit sich zu öffnen. Bei schlagartiger Erwärmung wird es zu starken Belastungen durch Hasel und in Folge Erlen kommen.“

Erläuterung

„Heuschnupfen“ ist die umgangssprachliche Bezeichnung für die medizinische Diagnose „allergische Rhinitis“ und meint die allergische Reaktion, die durch Kontakt mit Pollen hervorgerufen wird.

Mögliche Beschwerden

Eine rinnende oder eine verstopfte Nase, Augenjucken und Niesen sind Beschwerden, mit denen Allergikerinnen und Allergiker während des Pollenfluges zu kämpfen haben. Klingt so weit nicht dramatisch, vor allem, da der Pollenflug auch zeitlich begrenzt ist. Das Ausmaß einer unbehandelten allergischen Rhinitis ist allerdings deutlich größer, als es auf den ersten Blick erscheint. Denn die allergische Reaktion kann sich von den oberen Atemwegen in Richtung Lunge ausweiten und Asthma auslösen (sog. Etagenwechsel).

Markus Berger gibt wertvoll Tipps zur bevorstehenden Pollensaison, damit Allergikerinnen und Allergiker nicht so leiden müssen. | Foto: © Georg Wilke
  • Markus Berger gibt wertvoll Tipps zur bevorstehenden Pollensaison, damit Allergikerinnen und Allergiker nicht so leiden müssen.
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„Menschen, die auf Frühblüher reagieren, sollten rasch einen allergologisch versierten Facharzt für Haut-, HNO-, Lungen- oder Kinderkrankheiten aufsuchen, um geschützt in die Saison zu starten“, empfiehlt der Mediziner.

Wer sich unsicher ist, sollte das Pollentagebuch des Polleninformationsdienstes führen, täglich die Beschwerden dokumentieren und den Bericht dem Arzt vorlegen, der dann eine zielgerichtete Therapie einleitet.

Dazu gilt es, den Kontakt zu den Allergieauslösern möglichst zu meiden. Das gelingt durch die Services des Polleninformationsdienstes. Die kurz- und mittelfristigen Prognosen, eine exakte tagesaktuelle Pollenvorhersage sowie einen Countdown, wann in welcher Region mit welchen Belastungen zu rechnen sein wird, kann man im Internet unter www.polleninformation.at abrufen.

Für Allergikerinnen und Allergiker können Pollenschutzgitter in den eigenen Wohnräumen Abhilfe schaffen. | Foto: Karolina Grabowska / Pexels
  • Für Allergikerinnen und Allergiker können Pollenschutzgitter in den eigenen Wohnräumen Abhilfe schaffen.
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Tipps für die Allergenvermeidung

  • Halten Sie sich an den Tagen hoher Belastung so wenig wie möglich im Freien auf. Die stundenaktuelle Pollenbelastung finden Sie postleitzahlgenau auf www.polleninformation.at (Allergierisiko).
  • Wechseln Sie möglichst nach dem Aufenthalt im Freien Ihre Kleidung und legen Sie sie nicht in Ihrem Schlafbereich ab.
  • Wollen Sie Ihr Haus/Wohnung lüften, empfehlen wir den Einbau von Pollenschutzgittern vor den Fenstern. Damit bleiben die meisten Pollen draußen, das Lüften in der Nacht wird erleichtert und erholsamer Schlaf bei frischer Luft wird möglich.
  • Tragen Sie eine Sonnenbrille (ideal mit Seitenschutz). Sie hält die Pollen von Ihren Augen fern und schützt deren Schleimhäute, die zur Pollenzeit besonders lichtempfindlich sind.
  • An pollenintensiven Tagen ist bei möglichst allen Aufenthalten im Freien – vor allem bei sportlichen Aktivitäten – eine Schutzmaske empfehlenswert. 

  • Pollenfilter im Auto sollten regelmäßig gewartet und getauscht werden.

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