Vom Maturanten zum Metalltechniker
Der Facharbeitermangel stellt die Wirtschaft vor größere Herausforderungen. In einigen Branchen ist es schwieriger denn je, entsprechende, interessierte Lehrlinge zu finden. Aber auch als Maturant oder Studienabbrecher stehen die Chancen in der Arbeitswelt nicht immer gut. Hier setzt das Projekt "Technical Experts" an, das eine neue Ausbildungsform exklusiv für Maturanten (ausgenommen sind HTL-Absolventen) zum Metalltechniker und Mechatroniker anbietet. Aus der Sicht der Wirtschaftskammer einer 100-prozentige Alternative.
Welche Chancen die Ausbildung zum Metalltechniker oder Mechatroniker bietet, wurde im Zuge eines "Runden Tisches" bei der WOCHE in Leibnitz verdeutlicht. "Lehrlinge mit Maturaniveau werden künftig in einer eigenen Berufschulklasse unterrichtet", erläutert Helmut Röck von der Wirtschaftskammer Steiermark (Fachvertretung Metallindustrie) das Projekt, an dem zurzeit rund 35 Unternehmen - auch mit Betrieben aus dem Bezirk Leibnitz - beteiligt sind.
Die Anforderungen an Metalltechniker haben sich in den letzten Jahren stark geändert. Nicht mehr schweißtreibende Arbeit am Hochofen, sondern u.a. das Konstruieren von Werkzeugen und das Steuern von CNC-Anlagen prägen den Berufsalltag.
"Wichtig für den Beruf des Metalltechnikers sind logisches und mathematisches Verständnis sowie ein Maß an Zielstrebigkeit", weiß der Herbert Tretnjak als Lehrlingsverantwortlicher der Fa. Karl Fink aus Kaindorf an der Sulm aus Erfahrung. Es liegt schon viele Jahre zurück, auch er selbst hatte nach dem BORG die Lehre absolviert: "Der Beruf des Metalltechnikers und Mechatronikers bietet sehr viele Zukunftschancen." Tretnjak kennt auch die Probleme aus der Praxis: "Wir hatten in unserem Unternehmen auch schon Jahrgänge, in denen wir unsere offenen Lehrstellen nicht besetzen konnten, da uns keine ausreichend qualifizierten Bewerber zur Verfügung standen. Wenn sich bei uns geeignete Kandidaten vorstellen, bekommen sie gleich eine Zusage."
"Dass der Beruf des Metalltechnikers beste Chancen bietet", kann auch Hans Freund, selbst Vater eines Lehrlings, Lehrherr und Unternehmer aus Tillmitsch, bestätigen. "Mein Sohn Fabio absolvierte nach der Realschule in Leibnitz ein Jahr in der HTL und begann anschließend bei der Fa. Fink seine Lehre und ist auch im zweiten Lehrjahr noch immer sehr begeistert. Er hat dort seinen Platz gefunden und ist auch in der Berufsschule sehr erfolgreich", berichtet Hans Freund mit Freude und Stolz.
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