Zugänglichkeit kann viele Seiten haben
Stufen und Kanten stehen barrierefreier Mobilität oft im Weg. Ein Test bei Zug, Amt und Einkaufszentrum.
Welche Hürden warten auf einen Rollstuhlfahrer wenn er mit der Bahn verreisen möchte, beim Sozialhilfereferat etwas erledigen muss oder für den täglichen Bedarf einkauft? Mit dem Rollstuhlfahrer Andreas Kraupa aus Bad Radkersburg und dem Betreuer im Blindensport, Siegi Haberl aus Straden, wurden der Bahnhof und die Bezirkshauptmannschaft in Bad Radkersburg und das Einkaufszentrum Landkauf Bund in Straden auf Barrierefreiheit unter die Lupe genommen.
Barrieren entdeckt
Als grobe Mängel werden das Fehlen eines markierten Behindertenparkplatzes und der Zugang zum Bahnhofsgebäude erkannt. Hat man Notdurft zu verrichten und die Stufe am Eingang mühsam überwunden, wartet das nächste Problem: die WC-Anlagen sind für Rollstühle zu klein. Der neue Bahnsteig ist gut erreichbar und befahrbar. Bei einem City-Shuttle ist Zu- und Aussteigen ohne Hilfe nicht möglich und mit Schwerarbeit verbunden. In eine Desiro-Garnitur kann ein Rollstuhlfahrer problemlos selbst einsteigen bzw. -fahren. Will er aber in Spielfeld aus- oder umsteigen wird das zum Problem – der Bahnsteig ist zu niedrig.
Für Bahnsteige hätte Siegi Haberl übrigens einen ausgezeichneten Verbesserungsvorschlag: „Hier könnten markierte Wartebereiche für Behinderte mit einer Bitte-helfen-Tafel ohne viel Aufwand errichtet werden.“ Haberl weist auch auf die ÖBB-Hotline (051717) hin, wo Behinderte Hilfe für das Ein- und Aussteigen anfordern können.
Barrierefrei ist die Bezirkshauptmannschaft mit Rampen bei Vorder- und Hintereingang und einem Lift im Haus. Begeistert ist Rollstuhlfahrer Andreas Kraupa im Einkaufszentrum Landkauf Bund in Straden. „Schon beim großen Umbau vor 15 Jahren wurde auf Barrierefreiheit großer Wert gelegt“, erzählt Anneliese Hirtl. Erst kürzlich wurden die WC-Anlagen erneuert und machen diesen Gang nun auch für Rollstuhlfahrer zum Vergnügen.
Im Vergleich mit den Bezirken Fürstenfeld und Feldbach kann allen unter die Lupe genommenen Einkaufszentren und Bezirkshauptmannschaften absolute Barrierefreiheit attestiert werden. Bei den B ahnhöfen ist Feldbach nach dem Umau um „Lichtjahre“ voraus.
walter.schmidbauer@aon.at
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