Fusion: Keine Änderungen für Vereine?
Die neue aus (freiwillig) Leibnitz, Kaindorf an der Sulm und Seggauberg (unfreiwillig) gebildete Großgemeinde Leibnitz bleibt laut SPÖ-Vertreter ohne Auswirkungen auf bestehende Vereine.
Einen Schritt voraus in Sachen Fusion ist die SPÖ Leibnitz. Während erst mit 1. Jänner 2015 aus Leibnitz, Kaindorf an der Sulm (freiwillig) und Seggauberg (unfreiwillig) die neue Großgemeinde Leibnitz entstehen wird, haben sich die bisherigen SPÖ-Ortsgruppen bereits zur größeren SPÖ Leibnitz zusammengeschlossen.
Informationsoffensive
Unter dem Motto "Stärkere Gemeinde - größere Chancen" erfolgte am Montag, dem 14. Juli 2014 im Saal des Kaindorfer Restaurants Guidassoni der Auftakt für eine Informationsoffensive der SPÖ Leibnitz in Sachen Gemeindestrukturreform. Zur ersten von vier Informationsveranstaltungen waren alle Vereine der drei Gemeinden eingeladen worden. Gleich 40 Vereine waren vertreten.
"Wir wollen den zahlreichen Gerüchten begegnen und vielmehr die Chancen nutzen, für eine gemeinsame Zukunft zu arbeiten", betonte SPÖ-Ortsparteivorsitzender NR Josef Muchitsch.
Warum Strukturreform?
"Wegen der kleinstteiligsten Gemeindestruktur in ganz Österreich, konnten von den 542 steirischen Gemeinden 225 davon ihren ordentlichen Haushalt 2010 nicht mehr aus eigener Kraft ausgleichen", begründete Michael Leitgeb von der Landesgruppe Steiermark des Österreichischen Städtebundes die Notwendigkeit der per Landesgesetz beschlossenen Gemeindestrukturreform. Gleichzeitig betonte er, dass das Vereinsgesetz nicht dem Landesgesetzgeber unterliege. "Im Gegenteil es ist wichtig, dass sich das gesellschaftliche Leben in Ortsteilen durch Vereine entwickelt und weiter aufrecht erhalten bleibt. Daher ändert sich auch bei den Namen der Vereine nichts", so Leitgeb.
Förderungen für Vereine
„Der Kommissär kann den Vereinen die selben Förderungen wie 2014 auszahlen oder warten, bis der neue Gemeinderat Vereinsförderungen beschließt. Da alle wissen, was die Vereine brauchen, wird der Kommissär die Subventionen 2014 weiter zahlen“, stellte Leibnitz-Bürgermeister Helmut Leitenberger klar, der wohl auch als Kommissär die Geschäfte von Leibnitz führen wird. Eine Gemeinde ohne Vereinsleben sei gar nicht denkbar, so Leitenberger, werde sich an der Vereinsförderung nicht viel ändern.
Sport in ganz Leibnitz
GR Dietmar Krammer stellte "SPort In Ganz Leibnitz" (SPIGL) als unterstützendes Organ für die Stadtgemeinde Leibnitz und bewährtes System der Förderung von Sportvereinen vor. SPIGL befasse sich mit Sportförderungen, Sportstätten, Sportstättentarifen und Sport-Events.
„Wer jetzt nicht aktiv an den Chancen arbeitet, schadet der Gemeinde und der Bevölkerung. Denn dann treffen andere die Entscheidungen!“, warnte NR Josef Muchitsch, neuer SPÖ-Chef der Gemeinden Leibnitz, Seggauberg und Kaindorf.
Funktion von Seggauberg
Bei der anschließenden Diskussion wurden offene Fragen beantwortet und versucht, falsche Gerüchte zu zerstreuen. So plagten die Vertreter der Musikkapelle Seggauberg die Sorge, das Vereinsheim ohne Gemeinde nicht erhalten zu können. "Böse Leibnitzer Raubritter nehmen Seggauberg ein. Das ist nicht so! Kein Verein muss Angst haben, ausgehungert zu werden", betonte Bgm. Leitenberger.
Seggauberg-GR Johann Hofmann beklagte, dass in der Vergangenheit junge Seggauberger wegen fehlender Baugründe weggezogen seien.
"Seggauberg biete der neuen Großgemeinde viele Möglichkeiten", so Bgm. Leitenberger. Es müsse durch die Raumordnung definiert werden, welche Funktionen Seggauberg zu erfüllen habe. "Wir werden in Seggauberg keine fünfstöckigen Wohnhäuser zulassen, aber die Möglichkeit geben, dass sich am Seggauberg Jungfamilien mit Kindern ansiedeln. Aus der Volksschule könnte eine Ganztags-Naturpark-Schule werden", meinte Leitenberger.
Über den aktuellen Stand der Gemeindefusion informieren weitere Veranstaltungen am 6. August in Kaindorf an der Sulm, am 7. August in Leibnitz und 11. August in Seggauberg.
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