Heizkostenexplosion
Laute Kritik kommt von SPÖ, FPÖ und Pro Wildon

- V.l.: Andreas Url, Josef Hirschmann und Helmut Walch sind sich einig, dass die stark gestiegenen Heizkosten von den Wildonerinnen und Wildonern nicht hingenommen werden sollen.
- Foto: FPÖ
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Nach Reaktivierung des alten Gemeindeheizwerks kommt auch auf die Wildoner Bevölkerung eine eklatante Teuerung hinzu. Freiheitliche fordern zusammen mit der Bürgerliste ProWildon und der SPÖ ein Ende von Rekordgewinnen für Energieriesen auf dem Rücken der Steirerinnen und Steirer. Karl Kowald ist um Beruhigung der Sachlage bemüht.
WILDON. Es klang nach einer idealen Lösung im Angesicht explodierender Energiepreise: In der Gemeinde Wildon wurde das alte Biomasse-Heizwerk reaktiviert, um die Versorgung der Haushalte mit Fernwärme sicherzustellen. "Was ursprünglich als Sicherheitsmaßnahme für die heimischen Haushalte gedacht war, entpuppte sich jedoch schnell als lukrative Gelegenheit für den neuen Eigentümer des Heizwerkes – die Energie Steiermark", kritisieren jetzt die FPÖ, die Bürgerliste "ProWildon" und die SPÖ in der öffentlichkeit.

- Blick auf die Marktgemeinde Wildon.
- Foto: Pixelmaker
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„Trotz der Tatsache, dass das Biomasse-Heizwerk ausschließlich mit Holz aus den umliegenden Wäldern betrieben wird, stehen den Wildonerinnen und Wildonern nun Preiserhöhungen von 60 Prozent ins Haus“, zeigt sich der Leibnitzer FPÖ-Bezirksparteiobmann Gerhard Hirschmann.
Scharfe Kritik
„Die ansonsten von den Energielieferanten vorgeschobenen Gründe wie etwa der anhaltende Ukraine-Krieg oder die Preissteigerungen im Gassektor können in diesem Fall also nicht ziehen. An diesem Beispiel wird sehr gut ersichtlich, wie Konzerne offenbar versuchen, hier Gewinne zu lukrieren, obwohl es sich um eine ausschließlich regionale Energiegewinnung handelt“, so Hirschmann weiter.
Ähnlich kritisch zeigen sich der Ortsparteiobmann der FPÖ Wildon Andreas Url, ProWildon-Chef Josef Hirschmann und SPÖ-Vizebürgermeister Helmut Walch. „Es handelt sich um Wärme, gewonnen aus regionalem Holz unserer umliegenden Wälder. Es kann nicht sein, dass hier der Preishebel angesetzt wird und die Wildoner Bevölkerung unter Druck gerät“, so Url.

- FPÖ, SPÖ und Pro Wildon fordern Bürgermeister Karl Kowald auf, zu handeln, was die erhöhten Heizkosten in Wildon betrifft.
- Foto: photoworkers.at
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„ÖVP-Bürgermeister Kowald ist dringend aufgerufen, sich im Sinne der Wildoner Bevölkerung bei der Energie Steiermark stark zu machen. Bisher waren die Versuche augenscheinlich nicht von Erfolg gekrönt. Klar ist: Energie aus unserem Holz darf nicht zu überzogenen Preisen an die Bevölkerung verkauft werden, um die Bilanz eines Energieriesen zu heben“, so Url.
Stellungnahme des Bürgermeisters
MeinBezirk.at fragte beim Ortschef nach: Bürgermeister Karl Kowald ist gerade in Zeiten wie diesen um Beruhigung der Sachlage beruhigt. "Vertreter von SPÖ, FPÖ und Pro Wildon waren bei allen Gesprächen dabei", betont Karl Kowald.
"Faktum ist, dass das Heizwerk Wildon im Jahre 1993, als Josef Hirschmann in der damals schwer verschuldeten Gemeinde Bürgermeister war, wegen mehr als 60 Millionen Schilling Verlust aus dem Heizwerk verkauft wurde. Die Marktgemeinde Wildon ist seither nicht mehr als Eigentümer des Heizwerkes im Spiel."
Bürgermeister Karl Kowald
In der Zwischenzeit kam es mehrere Male zu einem Eigentümerwechsel. Für Karl Kowald ist es durchaus einleuchtend, "dass die Energie Steiermark für die Marktgemeinde Wildon keine Ausnahme macht und es keine Extrawurst gibt".
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