Das Gute sehen.
Leibnitz lebt vor, wie es geht. Am 25. Jänner fand das erste Treffen statt.

Insgesamt sind drei Treffen zum Thema "Das Gute sehen" in der Leibnitzer Evagelischen Kirche geplant. Zweiter Jubelabend findet am 25. April statt.
In Rückbesinnung auf die sogenannte Flüchtlingskrise im Jahr 2015, in der Menschen zu uns kamen, denen es gar nicht gut ging, nahmen die Dinge damals ihren Lauf. Leibnitzer und Leibnitzerinnen waren da und haben geholfen, haben Essen, Decken, Bekleidung und Mitgefühl ausgetauscht. Während man heutzutage immer wieder den Eindruck gewinnt, die österreichische Politik möchte sich von allem Nicht-Europäischen möglichst distanzieren, wurde in der Evangelischen Kirche der Ereignisse jener Zeit nostalgisch und fast ehrfürchtig gedacht. Denn jene, die als Fremde zu uns kamen sind nun Leibnitzer:innen, wie du und ich. Das wurde beim ersten Zusammentreffen unter dem Motto: „Das Gute sehen“ nicht nur offensichtlich sondern auch sehr gut spürbar. Wärme und menschliche Nähe charakterisierten einen Abend, zu dem die Evangelische Kirche, die Stadtgemeinde Leibnitz, Zebra und der verein-freiraum zusammengerufen hatten.
Seit diese Menschen als Flüchtlinge zu uns gekommen sind, ist die Gemeinde gewachsen und zusammengewachsen. Wir nennen einander seither beim Vornamen, wir haben so viele schöne Feste zusammen gefeiert und so viel miteinander erlebt, dass wir die einzelnen Personen vor den Vorhang holen wollen, die sich hier bei uns so gut eingelebt haben. Wir wollen Revue passieren lassen, wie wir wurden, was wir jetzt sind: eine lebendige Gemeinschaft. Die Trommeln, die die Kirche angekauft hat, um gemeinsames Musizieren in der Kirche möglich zu machen, sind ein Sinnbild dafür, dass gemeinsames Tun einen Rhythmus braucht, der über unsere Hände und unser Einfühlungsvermögen unser Herz erreicht. Daher hier, in gebundener Sprache, eine Ode ans Zusammenleben in Leibnitz:

Das Gute seh´n. In Leibnitz geht´s.
So viele Menschen kommen späts,
es ist schon dunkel, in die Kirch.
Im Winter ist´s und richtig schirch.

Doch ruft die Pfarrerin zusammen,
Erscheint man flugs, mit Rang und Namen.
Versammelt sich im Kirchenschiff
und hat sich selbst sehr gut im Griff.

Als erstes red´ der Burhan los.
Natürlich ist sein Stolz sehr groß.
Was er bei uns erschaffen hat,
macht manchen Einheimischen platt.

Mit Laila und drei Kinderlein,
entwickelt er ein Taxi fein.
Man kennt ihn hier und ruft ihn an,
weil er mit allen fahren kann.

Finanzamt, Kranke, Jung und Alt.
Der Remmo lässt wohl niemand kalt.
Jalda und Amir genauso wenig:
Als Klassensprecherin und Rechenkönig

kommen beide gut voran,
bedanken sich rundum sodann.
Radwan, Wasema und der Sohn
erzählen auch mit Freud davon,

wie man im Buschenschank beim Kamel,
Arbeit findet, meiner Seel!
An der Gastwirtschaft Himmel leuchtet ein Stern:
Wasema und Radwan bewirten so gern.

Ihre Kinder stutzen dir Bart und Haar.
Ihnen gefällt´s hier in Leibnitz. Wirklich wahr!
Durch Zebra zieht auch der Robert zu
und findet hier mit Kind und Kegel Ruh.

Erinnerungen werden getauscht und beklatscht.
Keiner, der nicht gern über damals tratscht.
Als für Fahrradprüfungen in der Kirche man übt
und den Osterhasen gutmütig als Känguru gibt,

lernt man neue Wörter beim Kinder-Jour-fix.
Wärt ihr nicht gekommen, wär heut Abend hier nix.
So ist die Kirche gefüllt, und Lobreden steigen empor.
Den Bürgermeistern leiht man auch gerne das Ohr.

Man kann nur wissen, wohin man geht,
wenn man selbst hinter seiner Vergangenheit steht.
Spricht der Michi und alle nicken dazu.
Ohne euch keine Trommeln, fügt Marianne hinzu.

So lasst uns denn feiern, das Gute sehen!
In Leibnitz soll keiner im Regen stehen.
Hier hält man zusammen wie Stein und Beil,
In unserer Stadt ohne Vorurteil.

@Eva Surma

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Anzeige

Baureportage E.N.G.E.L. in Arnfels
Elektro Lang setzt Meilenstein auf dem Weg in die Energieautarkie

Nach knapp einem Jahr Bauzeit eröffnet Elektro Lang am 27. April den neuen Firmenstandort in Arnfels. Das Energiegebäude Lang - kurz E.N.G.E.L. - setzt einen neuen  Weg in die Energieautarkie. ARNFELS. Erst knapp vor einem Jahr erfolgte inmitten einer Gemeinschaft engagierter Gäste und Pioniere aus der Green-Tech-Branche in Arnfels die feierliche Grundsteinlegung für das neue Energiegebäude von Elektro Lang. Dieser Tag markierte nicht nur einen weiteren historischen Meilenstein in der bewegten...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Patricia Reiterer
Anzeige
Die Wallfahrtskirche in St. Veit am Vogau ist ein Wahrzeichen des Ortes und wird gerade saniert.  | Foto: Gemeinde
7

Orsreportage
Wachstum und Begegnung in St. Veit in der Südsteiermark

Die Marktgemeinde St. Veit in der Südsteiermark wächst und damit geht viel Potential für die Bevölkerung einher. ST. VEIT IN DER SÜDSTEIERMARK. Ein großes Bauprojekt ist die Erweiterung des Bauhofes in St. Veit und der zweiten Kinderkrippengruppe, die im Herbst eröffnet wird. "Es ist wichtig, ressourcenschonend zu arbeiten und achten darauf, dass keine zusätzliche Fläche verbaut wird. Für den Bau der Kinderkrippengruppe nutzen wir dafür die Synergien, um keine weiteren Flächen zu versiegeln",...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Kerstin Reinprecht
Petra und Michael Watz haben in Heimschuh direkt am Firmenstandort eine kleine Wohlfühloase zum Energieladen geschaffen. | Foto: Tanja Adam
26

24 Stunden Selbstbedienung
Neuer "Drive in" bei Holzbau Watz in Heimschuh

Der neue "Drive in" bei Holzbau Watz in Heimschuh vereint Funktionalität und Flexibilität mit Gemütlichkeit. HEIMSCHUH. Die Firma Holzbau Watz in Heimschuh ist seit jeher offen, wenn es um die Umsetzung individueller Kundenwünsche geht. Mit der Errichtung eines neuen "Drive in"-Standortes direkt beim Firmensitz in Heimschuh an der Sulmtalstraße 4 wurde von der Unternehmerfamilie eine persönliche Idee umgesetzt, die in der Coronazeit entstand, als niemand außer Haus gehen und man sich nicht...

  • Stmk
  • Leibnitz
  • Waltraud Fischer

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.