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Kötz Haus Ladies gehen hoffnungsvoll in die 2. Bundesliga
Frauenfußball ist in Österreich in aller Munde. Grund genug für uns einmal beim südweststeirischen Aushängeschild des Frauenfußballs, den USV Kötz Haus Ladies, vorbeizuschauen.
Die äußerst erfolgreiche letzte Saison wurde am 25. Juni gegen den LASK mit dem Aufstieg in die zweite Bundesliga gekrönt. Für die großen Aufgaben haben sich die ehrgeizigen Damen auch einiges vorgenommen. Louise Schöffel, Julia Weichhart, Petra Pölzl und Trainer Michael Brezina geben ihre Einschätzungen über die neue Saison, den Frauenfußball im Allgemeinen und die Fußball-EM ab.
„Wir freuen uns auf die neue Herausforderung!“
Petra Pölzl zieht eine positive Bilanz über den Auftritt bei der Europameisterschaft. „Die ÖFB-Frauen haben bei der EM richtig gut gespielt, gegen Deutschland dann aber leider die Chancen nicht genutzt. Die Gegentore haben sie sich eigentlich selbst geschossen.“ Hoffnungsfroh blickt sie auf die neue Saison mit den Kötz Haus Ladies. „Der Aufstieg zu Hause gegen den LASK war natürlich ein besonderes Highlight für uns. Die Spielzeit war schon sehr erfolgreich, das war dann am Ende natürlich etwas ganz Spezielles vor so vielen Zuschauerinnen und Zuschauern.“
Positive Entwicklung
Die Entwicklung des Frauenfußballs sieht die 24-jährige Mittelfeldspielerin positiv. „Ich hoffe das Zuschauerinteresse steigt, man merkt ja auch schon, dass mehr darüber berichtet wird. Wir werden natürlich auch in der neuen Saison unser Bestes geben, die 2. Bundesliga wird aber sehr hart. Es ist eine neue Herausforderung, auf die wir uns sehr freuen.“
„Wir halten alle zusammen.“
Ähnlich sieht dies auch Außenverteidigerin Julia Weichhart. „Wir werden natürlich versuchen jedes Spiel zu gewinnen, auch wenn es schwere Spiele werden. Wir trainieren jetzt schon sehr hart dafür und man merkt schon, wie in den Vorbereitungsspielen jede 100 Prozent gibt.“ Pluspunkte sieht Julia bei der mannschaftlichen Geschlossenheit. „Wir halten alle zusammen in der Truppe und ich glaube fest daran, dass wir alles aus uns herausholen um enge Spiele auch gewinnen zu können.“
Stolz auf das Abschneiden
Viel Freude hatte sie auch mit den ÖFB-Damen in Großbritannien. „Ich bin echt stolz auf unsere Österreicherinnen und habe jedes Spiel verfolgt. Sie haben bravourös gekämpft und in jedem Spiel gut mitgespielt und alles gegeben. Die Art des Ausscheidens war dann natürlich bitter mit den beiden Fehlern beim Rausspielen“, so die 17-jährige.
Große Begeisterung
Ebenfalls sehr angetan von den Leistungen der ÖFB-Frauen war Louise Schöffel. „Die Österreicherinnen haben sich teuer verkauft bei der EM, sie sind alle gelaufen, haben alle gekämpft und alles gegeben. Sie waren eine richtige Mannschaft, die zusammenhält, so wie es bei uns auch ist. Leider waren die Gegentore gegen Deutschland Eigenfehler, trotzdem hat diese Europameisterschaft dem österreichischen Frauenfußball viel gebracht. Ich merke auch in meinem persönlichen Bekanntenkreis, dass viele die EM verfolgt haben und begeistert waren.“
"Können ohne Druck in die Spiele gehen"
In die neue Saison geht die 20-jährige Innenverteidigerin mit positiven Erwartungen. „Wir haben in der 2. Bundesliga nichts zu verlieren und können ohne Druck in die Spiele gehen, was uns sehr helfen wird. Wir sind ein super Team und eine super Mannschaft, vor allem das Spiel gegen den LASK hat uns sehr viel Mut und Kraft gegeben.“ Zum Schluss hofft Louise natürlich, dass der Stellenwert des Frauenfußballs in Österreich weiter zunimmt. „Ich hoffe, der Hype im Frauenfußball wird anhalten und dass mehr Zuschauer kommen werden.“
„Unser Ziel ist der Klassenerhalt!“
Erfolgstrainer Michael Brezina sieht eine spannende Saison auf seine Mädels zukommen. „Unser Ziel in der 2. Bundesliga ist ganz klar der Klassenerhalt, alles andere wäre vermessen. Wir wissen um die Qualität der Mannschaften und werden uns ordentlich strecken müssen. Aber natürlich können wir das schaffen, wir werden das hinbekommen.“
"Wäre mehr drinnen gewesen"
In Sachen Europameisterschaft blickt Trainer Brezina mit einem lachenden und weinenden Auge auf die Ausbeute. „Es wäre meiner Meinung nach mehr drinnen gewesen. Die Chancenauswertung hätte besser sein müssen. Wie sich diese EM auf die Entwicklung auswirken wird, muss man schauen. Kurz nach dem Ausscheiden ist es schwierig zu prognostizieren, wir hoffen aber, dass es ein Gewinn für den Frauenfußball in Österreich sein wird und wieder mehr junge Mädels den Fußball für sich entdecken.“
Nur eine Frau bei Trainerausbildung
Eindeutig Nachholbedarf besteht in Sachen Trainerinnenausbildung. Beim letzten Lehrgang des steirischen Fußballverbandes war nur eine Frau mit dabei, bei insgesamt 170 Teilnehmern, wie uns Michael Brezina berichtet. „Es wird schon beworben vom Verband aus, aber da muss wahrscheinlich noch mehr gemacht werden. Da sich der Frauenfußball nach wie vor in der Entwicklung befindet, werden hoffentlich nach und nach die guten, aktuellen Fußballspielerinnen in den Trainerbereich gehen. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass es da in Zukunft eine positive Entwicklung geben wird.“
Zuschauerplus
Ein Plus an Zuschauern erhofft sich Brezina für die neue Saison. „Wir sind immer schon sehr gut besucht gewesen bei den Heimspielen. Jetzt bei der EM waren wirklich auch sehr gute Spiele dabei, vielleicht wird der eine oder andere Fernsehzuschauer auch mal auf einem Fußballplatz vorbeischauen.“
Bisher weiße Testspielweste
Die ersten beiden Testspiele der Vorbereitung gegen FC Oberes Feistritztal und den SV Strassgang wurden jeweils mit 2:0 gewonnen. Meisterschaftsstart ist am 27. August mit einem Auswärtsspiel bei den Wildcats Krottendorf. Schon eine Woche davor steht das erste Pflichtspiel auf dem Programm, am 20. August gibt es ein Wiedersehen mit dem LASK in der 1. Cuprunde, gegen den Linzer Traditionsverein fixierte man den Aufstieg in die 2. Bundesliga.
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