Leibnitzer Spenden werden in Pedra Badejo ganz gezielt eingesetzt

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Alljährlich liefert Herbert Bödendorfer einen Bericht über die Fortschritte der Leibnitzer Partnerstadt Pedra Badejo ab, in der er mit seiner Gattin seit 2003 den Winter verbringt. "Wir widmen uns vor allem dem Aufbau eines nachhaltigen Ökotourismus: In Zusammenarbeit mit den Schulen wird das Umweltbewusstsein entwickelt, Putzaktionen werden durchgeführt, Naturführer werden ausgebildet", erzählt Bödendorfer.
"Die Kapverden sind für Vogelkundler und Wanderer von besonderem Interesse, aber dass Öko-Tourismus nicht für sich allein ein Entwicklungsimpuls sein kann, war uns immer klar. Daher unser Engagement an der Volksschule. Wir glaubten, dass die Hilfe dort, die Verbesserung der Infrastruktur, der Wasserversorgung, die Exkursionen und Putzaktionen doch Basisarbeit der Umwelterziehung seien", gibt Bödendorfer einen Einblick in die Arbeit. Inzwischen sieht der Leibnitzer aber die Notwendigkeit, mehr als bisher auf die noch tiefere Basis im Dorf zu achten, das sich zu einem ganz üblen Slum entwickelt hat, - oder eben in der Entwicklung zurückgeblieben ist, während sonst die Stadt technisch modernisiert wird.
 "Viele sind Analphabeten, es gibt Kinder, die nicht gemeldet sind und nicht in die Schule gehen, manche Jugendliche sind hoffnungslos, alkohol- und drogensüchtig, hasserfüllt und gewaltbereit."

Direkte Hilfe kommt an

Hilfe wird hier nur dann als solche erkannt, wenn sie direkt in die Hand oder in den Magen geht. Hilfe für die Schule ist für manche zu indirekt und nicht wahrnehmbar gewesen. 
"Allerdings können wir Einzelpersonen nur in medizinischen Fällen unterstützen, wenn Nachbarn um Hilfe bitten und wir helfen können.
Nach gewissenhafter Überlegung haben wir daher entschieden, einen Teil unseres Spendengeldes für die Sanierung eines alten Sportplatzes und den Aufbau einer Fußballmannschaft einzusetzen", informiert Bödendorfer über das nächste Projekt.
Fußballsport ist das einzige, was diese Jugendlichen begeistert, er kann daher eine Möglichkeit der Integration und Entwicklungsförderung sein.
Bödendorfer kennt die Alltagsprobleme wie kein anderer: "Nach Besprechung mit unseren einheimischen Partnern (Schulen, Gemeinde, Dorf) konnte die Gemeinde überzeugt werden, dass das eigentlich ihre Aufgabe wäre und erklärte sich bereit, diese Kosten zu übernehmen. Außerdem wird eine 4-köpfige Kommission (der Schuldirektor gehört dazu) die Jugendlichen betreuen und eine Mannschaft aufbauen. Die Schule wird auf die Einbindung und Partizipation der Jugendlichen achten und darauf, dass sie sich besser als bisher organisieren. Jetzt sind sie ein anonymer, wilder, gewalttätiger Haufen."
Für die nächsten Jahre ist für Bödendorfer die weitere Unterstützung für diese verlorenen Jugendlichen und eine ordentliche Fußballmannschaft ein großes Anliegen. "
Somit waren unsere Spendengelder für die Schule frei, die sie für Infrastrukturverbesserung verwenden will. Wir werden auch weiterhin die Arbeit der Kommission beobachten."

Heuer standen uns € 1320.- an Spenden zur Verfügung (Namensliste und Bericht unter HYPERLINK "http://geo-vision.blogspot.co.at/" http://geo-vision.blogspot.co.at/)
Wir glauben, mit dieser Aufteilung eine adequate Auswahl getroffen zu haben:

620 Euro Volksschule Salina

100 Euro Hilfe für einen sehbehinderten Buben (auf Ansuchen der Schule)

200 Euro Exkursion und Zusammenarbeit mit Uni-Biologen

300 Euro Aufbau einer Fußballmannschaft zur Integration der Dorfjugend

100 Euro Incentive für ein Fremdenzimmer im Dorf


Für das nächste Jahr haben Herbert und Eva Bödendorfer wieder Projekte ins Auge gefasst und bitten dafür um Unterstützung: 
Bezeichnen Sie Ihre Spende bitte mit: "Spende für Pedra Badejo":
 Überweisung auf das Konto 47860 bei der Raiffeisenbank Leibnitz , BLZ 38206. 
IBAN: AT03 3820 6000 0004 7860 
BIC: RZSTAT2G206, lautend auf Dr. Herbert Bödendorfer.

Der Dorfkindergarten ist desolat und erhält weder von der Gemeinde noch vom zuständigen
 Bezirksschulrat Unterstützung. Bödendorfer: "Wir haben ein Ersuchen der dortigen Koordinatorin erhalten und werden einen Teil der eingehenden Spenden hier investieren."

Das Naturführertraining soll auch 2015 weitergeführt werden. Es stellt sich heraus, dass die hier erlernten Spezialfähigkeiten für die jungen Leute die nachhaltigste Verbesserung ihrer Chancen darstellt. "Sie verdienen damit als Birding Guides auch während unserer Abwesenheit Geld", so Bödendorfer und fügt hinzu: "Die Zusammenarbeit mit den Schulen und der Universität über Umwelterziehung, der Schildkrötenschutz und die Putzaktionen werden wir gemeinsam mit der Dorfjugend und der heuer entstandenen Umweltschutzorganisation AUA weiterführen."

Die Dorfjugend braucht dringend Unterstützung. Wenn die Arbeit der eingesetzten Kommission tatsächlich zu einer organisierten Fußballmannschaft führt, besteht dort ein sinnvolles Betätigungsfeld. Sie brauchen Bälle und Fußballschuhe sowie Dressen.

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