Besorgte Landwirte
Die Problematik mit dem Wolf in der Steiermark
In Österreich sind Schätzungen zufolge zwischen 30 und 50 Wölfe unterwegs und es kommt immer wieder zu Wolfsrissen. Das macht auch den steirischen Landwirtinnen und Landwirten große Sorgen und der Ruf nach einer Regulierung von Wölfen in der Steiermark wird immer lauter.
STEIERMARK/BEZIRK LEOBEN. Der Wolf treibt sich in Österreich und auch der Steiermark umher und so wurde beispielsweise erst kürzlich wieder ein Wolf in Pernegg im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag gesichtet. Unterschiedlichen Schätzungen zufolge werden in Österreich zwischen 30 und 50 Individuen vermutet. Klingt beängstigend, doch für Menschen per se gehe von Wölfen grundsätzlich keine Gefahr aus, wie auch das Land Steiermark betont: „In der Regel geht von wildlebenden Wölfen keine Gefahr für Menschen aus, da es sich um scheue und vorsichtige Tiere handelt und der Mensch entgegen der Erzählungen in vielen Geschichten (wie Rotkäppchen) weder als Beutetier noch als Artgenosse wahrgenommen wird“, heißt es auf der Website des Landes.
792 Wolfsrisse im vergangenen Jahr
Doch für Landwirtinnen und Landwirte stellt der Wolf eine große Besorgnis dar: Im Vorjahr wurden in Österreich insgesamt 791 Wolfsrisse offiziell gemeldet. Und auch im Bezirk Leoben hat man bereits schlechte Erfahrungen mit dem Wolf gemacht. So kam es im Bezirk in den vergangenen Jahren zu drei bestätigten Wolfsangriffen, zwei Mal auf eine Schafherde und ein Mal auch auf Rinder, wie Kammerobmann Andreas Steinegger berichtet.
Wolf ist in der Steiermark geschützt
Das Problem mit dem Wildtier in der Steiermark liegt darin, dass der Wolf in unserem Bundesland geschützt ist und von Jägern nicht „entnommen“, also geschossen, werden darf. Andere Bundesländer wie Tirol, Niederösterreich und Kärnten hätten bereits einen pragmatischen Weg eingeschlagen, denn dort kann der Problemwolf entnommen werden. In diesem Zusammenhang sei auch die Steiermark am Zug, heißt es seitens der Landwirtschaftskammer Steiermark. Es habe sich bereits eindeutig gezeigt, dass es im alpinen Raum aufgrund des unwegsamen Geländes nicht möglich ist, die Weidetiere so zu schützen, damit dem blutigen Treiben der Wölfe auf den Almen ein Ende gesetzt werden kann. Bäuerinnen und Bauern würden die Almen zum Teil nicht mehr bestoßen, weil sie Angst um ihre Tiere haben und darunter leide die Alm- und Weidewirtschaft.
„Wenn man den Wolf nicht reguliert, würde das die Weidewirtschaft früher oder später zum Erliegen bringen.“
Kammerobmann Andreas Steinegger
„Vorausschauendes Wolfsmanagement“
Eine Entnahme von Problemwölfen sowie ein „vorausschauendes Wolfsmanagement“ fordert auch ÖVP-Nationalratsabgeordneter Andreas Kühberger: „Es braucht hier ein aktives Management. Wenn wir warten, bis sich die Wolfspopulation von selber reguliert, wird es in der Steiermark keine Almwirtschaft mehr geben. Ich bin keinesfalls für eine komplette Ausrottung solcher Arten. Die Entnahme in solchen Fällen stellt aber keinesfalls eine Bedrohung für das Überleben dieser Arten dar. Es war lange genug Zeit, das Problem schönzureden, jetzt ist es Zeit, zu handeln. Dieser Zustand schadet nicht nur den Menschen, sondern dem ganzen Ökosystem“, so Kühberger.
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