Pflichtschulcluster Liesingtal
„Erfolgsgeschichte“ für ländliche Regionen

Bürgermeister Mario Angerer (Kalwang), Bürgermeister Marc Landl (Wald), Andrea Pichler, Leiterin des Pädagogischen Dienstes der Bildungsdirektion Steiermark, und Ernst Führer, Leiter der Bildungsregion Obersteiermark-Ost (hinten v.l.) sowie MMS-Bereichsleiterin Anja Wechselberger, Clusterleiterin Julia Eder, Bürgermeister Karl Dobnigg (Kammern), Bildungsminister Martin Polaschek und Bürgermeister Andreas Kühberger (vorne v.l.) zogen Bilanz über zweieinhalb Jahre Pflichtschulcluster Liesingtal. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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  • Bürgermeister Mario Angerer (Kalwang), Bürgermeister Marc Landl (Wald), Andrea Pichler, Leiterin des Pädagogischen Dienstes der Bildungsdirektion Steiermark, und Ernst Führer, Leiter der Bildungsregion Obersteiermark-Ost (hinten v.l.) sowie MMS-Bereichsleiterin Anja Wechselberger, Clusterleiterin Julia Eder, Bürgermeister Karl Dobnigg (Kammern), Bildungsminister Martin Polaschek und Bürgermeister Andreas Kühberger (vorne v.l.) zogen Bilanz über zweieinhalb Jahre Pflichtschulcluster Liesingtal.
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Vier Gemeinden, fünf Schulen und ein Netzwerk – so lautet das Erfolgsrezept für den „Pflichtschulcluster Liesingtal“, der seit 2021 die Volksschulen der Gemeinden Mautern, Kammern, Kalwang und Wald am Schoberpaß sowie die Musikmittelschule Mautern unter eine gemeinsame Leitung stellt und damit das Bestehen der Schulstandorte sichert. Nun wurde nach zweieinhalb Jahren erfolgreiche Bilanz gezogen.

MAUTERN/KAMMERN/KALWANG/WALD. Im September 2021 wurde auf Initiative der Sprengelgemeinden Wald am Schoberpaß, Kalwang, Mautern und Kammern, um ihre Schulstandorte zu retten, das Pilotprojekt „Pflichtschulcluster Liesingtal“ ins Leben gerufen. Neben den Volksschulen der vier Gemeinden befindet sich auch die Musikmittelschule (MMS) Mautern, der aufgrund geringer Schülerzahlen bereits das Aus drohte, in diesem Cluster. Insgesamt werden von rund 30 Lehrerinnen und Lehrern um die 260 Schülerinnen und Schüler betreut.

Bürgermeister Marc Landl (Wald), Bürgermeister Mario Angerer (Kalwang), Bürgermeister Karl Dobnigg (Kammern) und Bürgermeister Andreas Kühberger (Mautern) sehen den Pflichtschulcluster als „Erfolgsprojekt“. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Dass es sich bei diesem Projekt um eine „Erfolgsgeschichte“ handelt, davon sind Mauterns Bürgermeister Andreas Kühberger, Kammerns Bürgermeister Karl Dobnigg, Kalwangs Bürgermeister Mario Angerer und der Walder Bürgermeister Marc Landl überzeugt.  Gemeinsam mit Bildungsminister Martin Polaschek, Clusterleiterin Julia Eder, MMS-Bereichsleiterin Anja WechselbergerErnst Führer, Leiter der Bildungsregion Obersteiermark-Ost, und Andrea Pichler von der Bildungsdirektion Steiermark wurde nun nach zweieinhalb Jahren an der Neuen Mittelschule Mautern Bilanz gezogen.

Zweitgrößter Pflichtschulcluster Österreichs 

Das „Liesingtal“ war der erste Pflichtschulcluster in Österreich, der fünf Schulen umfasste, und der erste in der Steiermark, der vier Gemeinden einschloss. Mittlerweile ist das „Liesingtal“ nach dem „Mittleren Mölltal“ in Kärnten der zweitgrößte Pflichtschulcluster Österreichs. Gemessen an der Anzahl der Schulen ist das „Liesingtal“ damit der größte Pflichtschulcluster der Steiermark. „So große Schulcluster sind in Österreich zwar noch nicht die Regel, aber am Beispiel des Pflichtschulclusters Liesingtal sehen wir aber, dass es gut funktioniert“, erläutert Bildungsminister Polaschek und ergänzt: „Das Liesingtal nimmt hier eine Vorreiterrolle ein. Andere Schulen und Gemeinden können aus den Erfahrungen dieses Projekts lernen.“

Das Ziel eines Pflichtschulclusters sei es, die Schulen in den ländlichen Regionen zu erhalten und unter besserer Organisation beziehungsweise mit administrativer Unterstützung zu leiten, erklärt Polaschek. „Das Kinderbetreuungs- und Schulangebot ist einer der wichtigsten Punkte, um den ländlichen Raum zu stärken“, betont Marc Land, Bürgermeister von Wald am Schoberpaß. „Das schöne an diesem Projekt ist außerdem, dass es eine parteiübergreifende Lösung ist“, fügt der Kammerner Bürgermeister Karl Dobnigg hinzu.

Sinkende Schülerzahlen wurden stabilisiert

Dass sich der Pflichtschulcluster im Liesingtal bezahlt macht, zeigen nicht zuletzt die Zahlen: Gab es zum Beispiel zwischen den Jahren 2017 und 2021 noch einen starken Abwärtstrend bei der Schülerzahl an der Musikmittelschule Mautern, konnte die Anzahl der Schülerinnen und Schüler durch die Clusterbildung stabilisiert werden. Während es im Schuljahr 2020/2021 nur noch um die 70 Schülerinnen und Schüler gab, zählt die MMS Mautern seit Einführung des Pflichtschulclusters konstant rund 100 Schülerinnen und Schüler.

In den Räumlichkeiten der Nachmittagsbetreuung der Musikmittelschule Mautern wurde zum Bilanzgespräch geladen. | Foto: RegionalMedien Steiermark
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Zudem gebe es auch Vorteile für die Schülerinnen und Schüler: Die MMS-Bereichsleiterin Anja Wechselberger spricht beispielsweise von einem „nahtlosen Übergang von der Volksschule zur Neuen Mittelschule“. In Mautern gebe es unter anderem einen schulstufenübergreifenden Chor sowie ein Schulmusical, bei dem sowohl die Kinder der vierten Volksschulklasse, als auch die Schülerinnen und Schüler der Musikmittelschule mitwirken. „Man hat die Kinder so jahrelang unter einem Dach“, hebt Clusterleiterin Julia Eder, die seit Oktober 2023 mit dieser Funktion betraut ist, hervor.

Auch wenn sich das Projekt bereits zu einer Erfolgsgeschichte gemausert hat, gibt es dennoch den ein oder anderen Verbesserungsvorschlag. Mit einem konkreten Wunsch traten die vier Bürgermeister jetzt an den Bildungsminister heran: Im Zuge der Dienstrechtsnovelle solle auch bei der Clusterleitung nachgebessert werden. Um die administrativen Tätigkeiten im Schulcluster zu meistern, wäre nämlich eine Aufstockung der Arbeitsstunden notwendig.

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