Grüne Schwerpunkte im Bezirk
„Erzberg-Gesäuse-Express“ auf Schiene bringen
Landtagsabgeordneter Lambert Schönleitner und Bezirkssprecherin Susanne Sinz von den Grünen stellten ihre Schwerpunkte für den Bezirk Leoben vor: Neben dem nachhaltigen Boden- und Wasserschutz und der Unterstützung für die Anrainer des Steinbruchs in Leoben-Leitendorf fokussieren sich die Grünen auf die touristische Aufwertung der Region durch einen „Erzberg-Gesäuse-Express“.
BEZIRK LEOBEN. Zu Beginn des Superwahljahres 2024 präsentierten Lambert Schönleitner, obersteirische Landtagsabgeordneter von den Grünen, und die Leobener Grüne-Bezirkssprecherin Susanne Sinz im Rahmen eines Pressegesprächs erste Grüne Schwerpunktthemen für den Bezirk Leoben, die den Weg für eine nachhaltige und lebenswerte Zukunft in der Region ebnen sollen. Allen voran steht ein die Vision eines touristischen Leitprojektes: Ein „Erzberg-Gesäuse-Express“, ein „Herzensanliegen“ des Grünen-Landtagsabgeordneten, soll die Region in ihrer touristischen Ausrichtung stärken. Die Schweiz soll hierbei mit ihren Tourismusbahnen wie dem Glacier Express oder der Berninabahn als Vorbild dienen.
Über die Bezirksgrenzen hinaus
Schönleitner betonte die Chance, den Bezirk Leoben mit solch einem Leuchtturmprojekt touristisch aufzuwerten: Konkret möchte der Tourismussprecher der Grünen die Idee einer touristischen Panoramabahn wiederbeleben. Diese Bahn soll auf dem durchgehend bestehenden Gleis fahren und die Region rund um Leoben mit dem Gesäuse, Österreichs jüngstem Nationalpark, bis hin zur weltgrößten Klosterbibliothek in Admont verbinden.
„Da geht's nicht um Bezirksgrenzen, man muss hier das Gesäuse mitdenken und die Zusammenarbeit intensivieren“, zeigt Schönleitner auf und fährt fort: „Es wäre eine identitätsstiftende und zukunftsweisende positive Geschichte: Wir haben die bestehenden Schienen, wir haben mit dem Verein Erzbergbahn bereits wertvolle eisenbahnhistorische Arbeit geleistet, und wir verfügen mit dem Skigebiet Präbichl, dem Erzberg, dem Nationalpark und der Stiftsbibliothek über echte Juwelen von internationalem Format.“ Er verweist auch auf einen einstimmigen Landtagsbeschluss vor rund zehn Jahren für eine Machbarkeitsstudie auf Initiative der Grünen, die jedoch nie umgesetzt wurde.
Regionale Wertschöpfung stärken
Susanne Sinz zeigt sich von der Idee ebenso überzeugt: „Unsere Region ist stark auf den Wintertourismus ausgerichtet, der zunehmend unter dem Klimawandel leidet. Steigende Temperaturen und immer seltenere Schneefälle machen den Wintersport immer schwieriger und teurer. Insofern macht eine Neuausrichtung auch aus dieser Sicht Sinn“, argumentiert die Leobener Bezirkssprecherin der Grünen. Schönleitner wird das Projekt nun erneut in den Landtag einbringen und die Idee der zuständigen Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl vorlegen. „Ich bin zuversichtlich, dass sie das Projekt nicht von vornherein blockieren wird. Schließlich weiß sie als Tourismus- und Wirtschaftslandesrätin um die Bedeutung internationaler Images und dass solche Projekte die regionale Wertschöpfung stärken“, so Schönleitner, der bei diesem Leitprojekt mit Kosten im zweistelligen Millionenbereich rechnet.
Boden und Wasser nachhaltig schützen
Ein weiteres zentrales Anliegen der Grünen für die Region ist der nachhaltige Schutz von Boden und Wasser in der Steiermark. „Die Klimakrise zeigt uns, wie dringend wir unsere natürlichen Ressourcen schützen müssen. Im vergangenen Jahr haben wir in noch nie dagewesener Form erlebt, dass hochgelegene Bauernhöfe erstmals von der Feuerwehr mit Wasser versorgt werden mussten. Deshalb muss der Schutz unserer Wasser- und Bodenressourcen in der steirischen Landesverfassung verankert werden“, betont Schönleitner. Ein entsprechender Antrag wurde von der Landesregierung in einem Unterausschuss geparkt. Die Grünen wollen hier den Druck hochhalten und betonen die Wichtigkeit der Bewusstseinsbildung im Bereich der Wasserwirtschaft.
Schutz der Anrainer des Steinbruchs
Im Rahmen des Pressegesprächs gingen Schönleitner und Sinz nochmals auf die Situation rund um den Steinbruch in Leoben-Leitendorf und das geplante Betonwerk ein: „Wir stehen entschlossen hinter den Anrainerinnen und Anrainern und werden uns weiterhin gegen dieses drohende Projekt einsetzen“, betont Sinz.
„Es geht um den Erhalt unserer Lebensqualität. Es geht um die Sicherheit der Schulkinder und darum, dass SPÖ-Bürgermeister Kurt Wallner in dieser Causa endlich ein kräftiges Lebenszeichen von sich gibt. Er muss sich energisch für die Rechte der Leobenerinnen und Leobener einsetzen“, sieht Schönleitner den Bürgermeister gefordert. Andernfalls könnten Amtshaftungsklagen auf die Stadt zukommen. „Wenn man als Baubehörde den Grund- und Hauseigentümern zusichert, dass es sich um einen lebenswerten Bauplatz handelt, in Wirklichkeit aber Lärm und Staub einem täglich das Leben schwer machen, dann ist das wirklich unverantwortlich“, sind sich die beiden einig.
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