Physikertagung in Leoben
Anton Zeilinger war zu Gast an der Montanuniversität

- Im Rahmen der ÖPG-Jahrestagung an der Montanuniversität Leoben war Physiknobelpreisträger Anton Zeilinger zu Gast, und hielt die Einführung zu dem von ihm initiierten Film "The Class of '38 – Exile and Excellence".
- Foto: Montanuniversität Leoben
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Genau eine Woche vor Bekanntgabe der Verleihung des Physiknobelpreises 2022 war der Quantenphysiker Anton Zeilinger zu Gast in Leoben. Er präsentierte im Rahmen der Jahrestagung der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft einen von ihm initiierten Dokumentarfilm.
LEOBEN. Von 26. bis 30. September fand an der Montanuniversität Leoben die 71. Jahrestagung der der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft statt. An der Konferenz, die insbesondere dem Thema Nachhaltigkeit gewidmet war, nahmen rund 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer statt.
Filmvorführung mit Nobelpreisträger
Zu den Höhepunkten der Jahrestagung gehörten die beiden öffentlichen Abendveranstaltungen: Auf Einladung von Christian Teichert, dem derzeitigen Vizepräsidenten der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft, war am Dienstag, 27. September, Quantenphysiker Anton Zeilinger zu Gast. Der Wissenschaftler, der seit 2021 Ehrenmitglied der Österreichischen Physikalischen Gesellschaft ist, sprach jedoch nicht über sein eigentliches Fachthema, sondern präsentierte einen von ihm initiierten Dokumentarfilm mit dem Titel "The Class of '38 – Exile and Excellence".

- Der österreichische Quantenphysiker Anton Zeilinger erhält den Nobelpreis für Physik 2022.
- Foto: ÖAW/Sepp Dreissinger
- hochgeladen von Hermine Kramer
Der Film entstand während Zeilingers Präsidentschaft der Österreichischen Akademie der Wissenschaft und verfolgt herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die von den Nationalsozialisten nach dem "Anschluss" Österreichs 1938 verfolgt und vertrieben wurden – "darunter sind auch Vertriebene, die später Nobelpreisträger wurden", so Teichert. Dass genau eine Woche nach der Filmvorführung bekannt wurde, dass Anton Zeilinger der Physiknobelpreis 2022 verliehen wird, sei laut Teichert ein "besonderer Zufall".
Er selbst habe Anton Zeilinger das erste Mal vor rund 20 Jahren bei einem Vortrag gehört und freue sich sehr, dass dem Quantenphysiker nun diese große Ehre zuteil wird. Für ihn sei Zeilinger jemand, dem neben seinem Fach viel daran liege, die Geschichte aufzuarbeiten und von der Geschichte zu lernen. So habe sich der frisch gebackene Physiknobelpreisträger auch im Vorfeld der Veranstaltung mit ihm gemeinsam die Stolpersteine in Leoben angesehen.

- Hans Joachim Schellnhuber (Mitte) mit ÖPG-Präsident Maurizio Musso, Uni Salzburg (li.) und Tagungsleiter Christian Teichert nach seinem öffentlichen Vortrag an der Montanuniversität.
- Foto: Hermann Detz
- hochgeladen von Sarah Konrad
Klima, Freiheit und Wissenschaft
Auch die zweite öffentliche Abendvorstellung war mit Hans Joachim Schellnhuber, Gründer des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung, hochkarätig besetzt. Seit 2019 beschäftigt Schellnhuber sich intensiv mit der Transformation der gebauten Umwelt und dem Potenzial von Holzbauten als Kohlenstoffsenken. In seinem Vortrag mit dem Titel "Klima, die Freiheit und die Wissenschaft" referierte er unter anderem über die Rolle der Wissenschaft in Bezug auf die Klimakrise. Schellnhuber ist gewähltes Mitglied zahlreicher Gelehrtenvereinigungen wie der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften, der deutschen Nationalakademie Leopoldina und der US National Academy of Sciences.
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