Wirtschaftsfrühstück Trofaiach
Digitales Einkaufsportal soll Handel stärken
Im Rahmen eines Wirtschaftsfrühstücks wurde in der Chillerei Trofaiach am Mittwoch die neue digitale Einkaufsplattform "Trofaiach kauft daheim" und der aktuelle Stand des Glasfaserausbaus präsentiert. Daneben blieb natürlich auch genug Zeit zum Netzwerken und sich Austauschen.
TROFAIACH. Nach über drei Jahren Pause war die Freude groß, als sich Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung in Trofaiach im Rahmen eines Wirtschaftsfrühstücks wieder zum Netzwerken und Austauschen treffen konnten. Veranstaltet von der Stadtgemeinde Trofaiach in Kooperation mit der Wirtschaftskammer Steiermark, Regionalstelle Leoben standen bei diesem Termin die Themen Ortskernbelebung und Digitalisierung im Vordergrund; zwei Themen, die neben der Kinderbetreuung derzeit die größten Herausforderungen in der Gemeinde darstellen, wie Bürgermeister Mario Abl in seiner Begrüßung ausführte.
2015 wurde das große Projekt Ortskernbelebung gestartet, ein durchaus "langwieriges Prozess" wie Abl einräumt. Es sei ein langer Weg, der neben einigen Erfolgen auch immer wieder Rückschläge mit sich brachte. Am Ziel angekommen sei man noch nicht. Einen weiteren wichtigen Beitrag zur Belebung des Zentrums soll die neue Einkaufsplattform "Trofaiach kauft daheim" leisten, die gemeinsam mit einer Gröbminger Firma aufgesetzt wurde.
Eine Idee, der auch Wirtschaftskammer Steiermark-Präsident Josef Herk viel abgewinnen kann. Ihm tue es "im Herzen weh", dass zahlreiche Ortskerne immer ruhiger und nach und nach aussterben würden. Hier seien alle gefordert, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken und diese wichtigen Wirtschafts- und Kulturräume, die Ortszentren nunmal seien, positiv weiterzuentwickeln.
Mehr Sichtbarkeit für lokale Unternehmen
Wie genau das neue digitale Einkaufsportal zu dieser Entwicklung beitragen soll, das erläuterte im Anschluss Hubert Loschek, Geschäftsführer der RS Regionale Shops E-Commerce GmbH. Was er in vielen Gemeinden beobachtet, ist, dass die "Frequenzen stagnieren, Kundinnen und Kunden verlorengehen". Aufleben würde vielerorts hingegen der Stadt- beziehungsweise Ortsrand. Das Einkaufsportal betrachtet Loschek als wichtigen Schritt hin zu einer Ortskernbelebung und als Beitrag zur positiven Innenstadtentwicklung. Auf der Plattform "Trofaiach kauft daheim" bekommt jedes teilnehmende Unternehmen seinen eigenen Auftritt in Form einer Detailseite. "Wir gehen bis auf die Sortimentsebene, wodurch die digitale Sichtbarkeit der Unternehmen multipliziert wird", führt Loschek aus. Denn von einem ist der Obersteirer überzeugt, "die Emotion löst das Produkt aus", so Loschek.
Für den Aufbau der Plattform essentiell sei der politische Konsens innerhalb der Gemeinde, dass sich eine derartige Investition lohne, sowie jemand, der sich um den Kontakt mit den Unternehmen kümmere. In Trofaiach hat man in Erich Biberich, dem "Stadtkümmerer", das perfekte Bindeglied für dieses Unterfangen gefunden. "Der persönliche Kontakt ist essentiell", weist Loschek auf die Bedeutung dieser Funktion hin.
Investition in die Infrastruktur
Damit die Menschen in der Region und darüber hinaus die Seite auch dementsprechend nutzen können, ist eine Internetverbindung erforderlich – ein weiteres Thema, das im Rahmen des Wirtschaftsfrühstücks angesprochen wurde. Trofaiach ist eine jener Gemeinden, in denen kürzlich der Startschuss für den Glasfaserausbau gefallen ist. Annemarie Golob von der österreichischen Glasfaser-Infrastrukturgesellschaft (öGIG) berichtete über den aktuellen Stand des Projekts, das bald der gesamten Trofaiacher Bevölkerung Zugang zu ultraschnellem Internet ermöglichen wird. "Der Baustart ist für Frühsommer 2024 geplant", so Golob.
Digitalisierung und Ortskernbelebung gehen Hand in Hand, ist man in Trofaiach überzeugt. Und auch Josef Herk, dass es auf das Zusammenspiel ankommt: Ein wesentlicher Faktor sei das Miteinander, so Herk. Es gehe darum, mit Kreativität, Ideen und Menschen, die die Ärmel hochkrempeln, den Lebensraum positiv weiterzuentwickeln.
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