Bürgerprotest gegen geplantes Krematorium in Niklasdorf

Rund 200 Bewohner aus Niklasdorf und Proleb demonstrierten auf der B116 eine Stunde gegen den geplanten Bau eines Krematoriums in Niklasdorf. | Foto: WAFO
  • Rund 200 Bewohner aus Niklasdorf und Proleb demonstrierten auf der B116 eine Stunde gegen den geplanten Bau eines Krematoriums in Niklasdorf.
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NIKLASDORF. "Wer schützt uns und unsere Kinder vor Dioxin, Quecksilber, Blei...?", "Vorgehen der Leobener Politiker ohne Rücksicht auf die betroffenen Gemeindebürger": Das stand auf Transparenten, mit denen Bewohner von Proleb und Niklasdorf auf die Straße gingen. Mit einer einstündigen Sperre der B116 heute Samstag brachten rund 200 Betroffene ihren Protest gegen ein auf dem Gemeindegebiet von Niklasdorf geplantes Krematorium zum Ausdruck.

Zu wenig Information

Den Projektverantwortlichen – die Pietät-Gruppe und sechs obersteirische Stadtwerkeunternehmen aus Trofaiach, Judenburg, Leoben, Bruck, Kapfenberg nd Mürzzuschlag – wirft die Bürgerinitiative vor, die Bevölkerung nicht ausreichend über das Projekt informiert zu haben.

Warum in Niklasdorf?

"Wir sind prinzipiell nicht gegen Krematorien, wir wollen aber keine Verbrennungsanlagen im Nahbereich von Siedlungen", erklärten die Sprecher der Initiative, Ulrike und Jürgen Streitmayer. Die Region sei durch Industrie und Müllverbrennung ohnehin schwer belastet, da sei eine weitere Schadstoffbelastung nicht vertretbar, sagten die Protagonisten der Bürgerinitiative. Jürgen Streitmayer zum Standort Niklasdorf: "Keine der beiden Gemeinden ist in das Projekt involviert, warum schaffen es die Stadtwerke nicht, das Krematorium auf eigenem Gemeindegrund zu errichten?"

Politiker vor Ort

Für Unmut sorgte die Wortmeldung des Leobener KPÖ-Stadtrates Werner Murgg: "Es ist ein Fehler gewesen, dass die KPÖ im Leobener Gemeinderat für das Projekt gestimmt hat. Aber warum haben die Nikladorfer und Proleber nicht schon vorher die Kommunalpolitiker in Leoben kontaktiert?"
Das wies der Niklasdorfer Bürgermeister Johann Marak schärfstens zurück: "Wir als betroffene Gemeinde haben absolut keine Information erhalten und sind praktisch vor vollendete Tatsachen gestellt worden. Die Gemeinde hat sich auch nie für den Bau ausgesprochen. Ich sehe mich auch nicht der Bürgerinitiative verpflichtet sondern einzig und allein den Bewohnern von Niklasdorf!" Ins gleiche Horn stößt auch der FPÖ-LAbg. Marco Triller: "Wenn das Krematorum nicht verhindert werden kann, dann nur mit einer Niklasdorfer Beteiligung!"

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