49 Tote in fünf Jahren
Autofahren im Bezirk Liezen bleibt gefährlich

Neben dem nicht Einhalten der Tempolimits zählt Ablenkung, wie zum Beispiel durch das Handy, zu den häufigsten Unfallursachen. | Foto: RMA
  • Neben dem nicht Einhalten der Tempolimits zählt Ablenkung, wie zum Beispiel durch das Handy, zu den häufigsten Unfallursachen.
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In unserem Bezirk starben in den Jahren 2016 bis 2020 insgesamt 49 Menschen bei Verkehrsunfällen.

In den 13 steirischen Bezirken verloren in den vergangenen fünf Jahren 341 Menschen ihr Leben wegen eines Verkehrsunfalls. Fast 34.000 Menschen wurden verletzt. Im Coronajahr 2020 erreichten erstmals zwei Bezirke – Leoben und Murau – das Ziel „null Verkehrstote“, wie eine aktuelle Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) auf Basis von Daten der Statistik Austria zeigt. In den vergangenen Jahren gelang das nur dem Bezirk Deutschlandsberg, wo im Jahr 2017 kein tödlicher Verkehrsunfall passierte.

Trauriger Spitzenreiter

Auffallend ist, dass in der Steiermark in den vergangenen fünf Jahren allein im Bezirk Liezen ein Siebtel der tödlichen Verkehrsunfälle passierte, so die VCÖ-Analyse. Im Bezirk Liezen kamen in den Jahren 2016 bis 2020 insgesamt 49 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben, das ist im Österreich-Vergleich der zweithöchste Wert. Im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld wurden 34 Menschen im Straßenverkehr getötet, im Bezirk Graz-Umgebung 33 und im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag 32.
„Im Vergleich zu den verkehrssichersten Staaten Europas ist das Unfallrisiko in Österreich hoch. Es braucht daher neben der konkreten Arbeit vor Ort, wie etwa die Entschärfung von Gefahrenstellen, auch bundesweite Maßnahmen. In der Vergangenheit wurden zwar viele Schritte gesetzt, die im Fall eines Unfalls die Verletzungsschwere reduzieren, aber zu wenige Maßnahmen, die überhaupt den Unfall vermeiden“, sagt VCÖ-Experte Michael Schwendinger.

30 im Ortsgebiet

Zu unfallvermeidenden Maßnahmen zählen laut VCÖ unter anderem eine sichere Infrastruktur für das Gehen und Radfahren, der verstärkte Einsatz von Anrufsammeltaxis und Discobussen sowie niedrigere Tempolimits.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat kürzlich die Einführung von Tempo 30 statt 50 im Ortsgebiet gefordert. Der VCÖ unterstützt diese Forderung. Tempo 30 statt 50 reduziert den Anhalteweg (Reaktionsweg plus Bremsweg) deutlich: Ein Pkw, der bei Tempo 30 einen Anhalteweg von elf Metern hat, hat bei Tempo 50 einen Anhalteweg von 24 Metern. Nach elf Metern hat das Auto noch eine Geschwindigkeit von 49 km/h. Wird ein Fußgänger mit diesem Tempo angefahren, ist das Risiko schwerster oder gar tödlicher Verletzungen extrem hoch.

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