Ab Sommer

Camping direkt an der Skiflugschanze am Kulm

Christoph Prüller, OK-Chef am Kulm, spricht über Sommerpläne, die WM 2024 und einen möglichen Weltrekord.

Wie wird der Kulm im Sommer genutzt?
CHRISTOPH PRÜLLER: Derzeit entsteht gerade ein Campingplatz mit Radverleih, Radservice und einem Imbiss. Mit meiner Firma "Auszeit Ausseerland" werden hier dann E-Bike-Touren in der Region angeboten. Die Fertigstellung ist für diesen Sommer geplant.

Die Skiflug-WM 2024 findet am Kulm statt. Wie wichtig ist das für die Region?
Der Rückzug von Harrachov kam für uns überraschend, wir wären ja eigentlich erst 2026 dran gewesen. Aber natürlich herrscht bei uns große Freude darüber. Wir sind sehr positiv gestimmt und hoffen, mit dem ÖSV, Tourismusverband und Land ein gutes Konzept aufstellen zu können.

Wird es Adaptierungen am Schanzengelände geben?
Wenn wir rund um das Schanzengelände investieren, dann muss das einen nachhaltigen Nutzen für Sommer und Winter haben. Wir sind gerade in Gesprächen mit dem ÖSV und dem Land Steiermark. Hier muss ich Landesrat Drexler hervorheben, er war von Anfang an einer der Befürwörter für die Weltmeisterschaft. Erste Grundsatzbeschlüsse wird es in etwa einem Monat geben. Ab Frühjahr 2022 soll gebaut werden.

Warum scheint der Kulm nicht im Weltcup-Kalender 2021/22 auf?
Weil das Fliegen schon am 7. Jänner bei uns gewesen wäre, am Abend davor allerdings erst das Dreikönigs-Springen in Bischofshofen stattfindet. So könnten wir 2023, dann allerdings Ende Jänner, bereits die vorgenommenen Investitionen nutzen.

Warum nicht wieder im Anschluss an die Vierschanzen-Tournee?
Das Fernsehfenster passt so einfach am besten. Wir müssen live im Fernsehen sein, weil uns das nichts bringt, wenn an einem Wochenende ein Skirennen bei Damen und Herren mit jeweils zwei Durchgängen stattfindet. Auch in Deutschland mit der ARD muss es stimmen, da darf nicht zur selben Zeit Biathlon sein. Sonst hätten wir nicht ausreichend Fernsehzeit.

Sollen irgendwann wieder Weltrekorde möglich sein?
Der Höhenunterschied der Schanze ist bei uns gleich groß wie in Vikersund oder Planica, das ist eine Richtlinie der FIS. Wenn an einem Tag – Topform eines Springers, Wind, Glück und so weiter – alles zusammenstimmt, kann es bei uns statt 244 Meter auch 253,5 Meter (Schanzenrekord am Kulm und Weltrekord, Anm.) gehen, das ist genauso möglich.