Facharbeitermangel
Fachkräfte in der Region bleiben Mangelware
Der Fachkräftemangel wird auch den Bezirk Bruck-Mürzzuschlag noch über viele Jahre beschäftigen.
25.000 Fachkräfte fehlen steiermarkweit
Ein Blick auf die Bevölkerungsdaten der Statistik Austria zeigt, dass uns in der Steiermark bis zum Jahr 2030 über 50.000 Personen im Haupterwerbsalter fehlen werden. "Man muss kein großer Mathematiker sein, um die Folgen abschätzen zu können", mahnt WKO Steiermark Präsident Josef Herk, der die Politik in Sachen Facharbeitermangel zum raschen Handeln auffordert.
Einer aktuellen Studie des Instituts für Bildungsforschung der Wirtschaft zufolge, spüren bereits jetzt drei von vier steirischen Unternehmen einen starken Mangel. Aktuell werden in der Steiermark 25.000 Fachkräfte gesucht, österreichweit sind es 162.000.
Viele Branchen betroffen
Durch den vor Kurzem veröffentlichten Fachkräfte-Radar der Wirtschaftskammer zeigt sich beispielsweise, dass unter anderen der Elektroinstallateur im Oktober dieses Jahres ein eindeutiger Mangelberuf in der Steiermark ist. Der Stellenandrang beträgt 0,28. Das bedeutet, dass es pro offener Stelle nur 0,28 Arbeitssuchende gibt. Besonders heftig stellt sich die Situation dahingehend im Bezirk Leoben dar. Dort kamen auf 62 offene Stellen lediglich acht arbeitslos gemeldete Elektroinstallateure. Wirft man einen Blick in den Bezirk Bruck-Mürzzuschlag so sehen die Zahlen in manchen Bereichen zwar etwas besser aus, in anderen Branchen haben wir allerdings gravierende Probleme.
Mangelberufe im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag
Durchschnittlich kommen in Bruck-Mürzzuschlag 1,4 qualifizierte Arbeitssuchende auf eine offene Stelle. Besonders problematisch stellt sich der Pflegesektor dar. Hier findet man auf eine offene Stelle 0,8 diplomierte Krankenpfleger. Auch bei den Elektroinstallateuren zeigt sich ein ähnliches Bild.
Weitere Mangelberufe im Bezirk, für die es lediglich einen oder weniger qualifizierte Arbeitssuchende pro Stelle gibt, sind unter anderen Fräser, Dreher, Kraftfahrzeugmechaniker, Tischler, Friseure und Köche. Insgesamt stehen im Bezirk 3.986 Arbeitssuchende 2.916 offenen Stellen gegenüber. Dazu muss allerdings gesagt werden, dass nur rund 40 Prozent der offenen Stellen dem AMS gemeldet werden. Der tatsächliche Fachkräftemangel stellt sich daher in der Realität noch um einiges höher dar.
Politik muss handeln
Um dem Problem entgegenzuwirken, fordert die Wirtschaftskammer die Erhöhung der Mobilität von Arbeitslosen, das Öffnen des Arbeitsmarkts in Richtung Kroatien sowie die Regionalisierung der Mangelberufsliste, da es in den Notwendigkeiten oft große Unterschiede gibt. "Wir fordern von der Politik den entsprechenden Stellenwert für dieses Thema. Wir brauchen eine ehrliche Debatte über arbeitsmarktpolitische Notwendigkeiten", so WK Steiermark Präsident Josef Herk.
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