Therapiezentrum
Empörung über teilweise Stilllegung des Angebots
Die Senecura-Gruppe teilte mit, dass ein großer Teil des Angebots im Therapiezentrum Wildbad mit Ende Jänner ruhend gestellt wird. SPÖ reagiert verärgert, FPÖ fordert einen runden Tisch mit allen Beteiligten.
NEUMARKT. Die "derzeitigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen" nennt Betreiber Senecura als Grund für die Einschränkung des Betriebes im Therapiezentrum Wildbad. Betroffen von der vorübergehenden Reduktion sind laut Unternehmen ambulante Therapien für den Stütz- und Bewegungsapparat und physikalische Behandlungen wie Massagen, Physiotherapie oder Ultraschallbehandlungen. Diese Angebote wird es ab 31. Jänner 2023 "bis auf Weiteres" nicht mehr geben.
Nicht betroffen
Das Optimamed Psychiatrische Rehabilitationszentrum Wildbad mit Angeboten für Eltern, Kinder und Jugendliche ist davon nicht betroffen und wird unverändert weitergeführt.
"Die Rehabilitationseinrichtungen in Wildbad konzentrieren sich nun ausschließlich auf die seelische Gesundheit der Familie und bauen dieses Angebot konsequent weiter aus, um die aktuelle Versorgungslücke zu schließen und die gesteigerte Nachfrage zu erfüllen."
Sven Thomas Falle-Mair, medizinischer Direktor Optimamed
"Seit Jahren unterversorgt"
Die Reaktionen auf die Betriebsoptimierung in der Region fallen dennoch empört aus: "Der Bezirk Murau ist mit Kassenarztstellen seit Jahren unterversorgt. Nun verschärft sich die allgemeine gesundheitliche Versorgung durch die Stilllegung des Therapiezentrums zu Krankenkassentarifen weiter", ärgert sich Nationalrat Max Lercher (SPÖ). "Bei Gesundheitsdienstleistungen sollte es um die Menschen gehen und nicht ums wirtschaftliche Kalkül", sagt Lercher. Er befürchtet eine Ausdünnung der Region und den Verlust von rund 20 Arbeitsplätzen: "Das ist eine Katastrophe".
Runder Tisch gefordert
Nicht zur Tagesordnung übergehen wollen die Freiheitlichen: Sie fordern diesbezüglich einen runden Tisch mit Unternehmensvertretern, Politikern und Sozialversicherung. "Diese Entscheidung hat eine deutliche Schwächung des Bezirks Murau zur Folge", sagt FP-Gesundheitssprecher Marco Triller. "Die betroffenen Patienten müssen nun wieder weite Wegstrecken in Kauf nehmen, um eine entsprechende Therapiemöglichkeit zu erhalten", ergänzt Bezirksparteiobmann Thomas Auer. Den Murauer Patienten wird tatsächlich geraten, in die Therapiezentren in Judenburg oder St. Veit an der Glan auszuweichen. Auch Mitarbeiter sollen laut Senecura dort weiterbeschäftigt werden.
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