Mülltrennung erklärt
Alles was du über das Einweg-Pfand wissen solltest

Auf viele Plastikflaschen und Dosen gibt es ab 2025 Pfand. | Foto: Pixabay
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Ab dem 1. Jänner 2025 startet in Österreich eine umfassende Umstellung in der Mülltrennung und im Recycling. Im Fokus steht das Einweg-Pfand-System für Kunststoff-Getränkeflaschen und Getränkedosen. MeinBezirk hat nachgefragt, was sich für die Konsumentinnen und Konsumenten in der Steiermark dadurch ändert.

STEIERMARK. Ab 2025 wird auf alle Kunststoff-Getränkeflaschen und Dosen mit einem Füllvolumen von 0,1 bis 3 Litern ein Pfand von 25 Cent erhoben. Dieses gilt für alle Verkaufsstellen – vom regionalen Supermarkt über die Gastronomie bis hin zu Automaten – und wird bei der Rückgabe der leeren Gebinde erstattet. Betroffen sind fast alle Getränke, außer Milch und Milchmischgetränke. Der Einsatz soll Menschen motivieren, ihre leeren Getränkegebinde an den Verkaufsorten zurückzubringen bzw. auch jene zu belohnen, die achtlos weggeworfene Gebinde einsammeln.

Wie funktioniert das Pfandsystem?

Bei jedem Kauf wird für Gebinde mit dem neuen österreichischen Pfandlogo Pfand berechnet. Dieses Logo zeigt an, welche Flaschen und Dosen retourniert werden können. Leere Gebinde werden – wie bereits von Mehrweg-Flaschen bekannt – über die Leergutautomaten zurückgegeben. Die bestehenden Automaten wurden bereits auf das neue System umgestellt. "Wir sind in unserem grünen Warenhaus am Land gut gerüstet für die Umstellung auf Einwegpfand. Unser Leergutautomat wurde bereits im Frühjahr erweitert und seit Monaten haben wir einen Testbetrieb - Pfand gibt es natürlich bisher nicht. Wir wollten unsere Kunden allerdings langsam an das Retour-Bringen der Dosen und Plastikflaschen gewöhnen", berichtet Gernot Piber, Adeg-Kaufmann in Möderbrugg.

Findest du das Pfandsystem gut?

Ein Tipp von ihm: "Kunden dürfen Dosen und Plastikflaschen nicht zerdrücken. In unserem Testbetrieb konnten wir jedoch feststellen, dass kleine Dellen oder leicht zerdrückte Flaschen vom Scanner des Automaten noch gut erkannt werden. Grundsätzlich sollte man Dosen aber nicht vollständig 'platt' treten.'"

Info

Das neue Pfandsystem auf Getränkeflaschen und Dosen funktioniert gleich wie das bereits bestehende Mehrweg-Pfandsystem. In den meisten Supermärkten wurden die Rückgabeautomaten adaptiert und bleiben gleich.

In kleinen Supermärkten – wo kein Platz für Automaten vorhanden ist – erfolgt die Rückgabe manuell an der Kassa. Denn allgemein gilt: Wer Einweg-Produkte mit Pfand-Logo verkauft, muss diese auch zurücknehmen. Dazu zählen auch Trafiken. „Wir nehmen den handelsüblichen Verkauf zurück“, bestätigt die Trafik Koller in Judenburg. Das bedeutet jedoch nicht, dass man dort mit einem Sack Flaschen, die man im Supermarkt gekauft hat, auftauchen sollte. Supermärkte allerdings nehmen jede Flasche mit Pfand-Logo zurück, egal wo diese gekauft wurde.

Gut aufgestellt für das neue Pfandsystem: Jürgen Eybel und Franz Schrey vom Spar Eybel in Aibl/Eibiswald | Foto: Susanne Veronik
  • Gut aufgestellt für das neue Pfandsystem: Jürgen Eybel und Franz Schrey vom Spar Eybel in Aibl/Eibiswald
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Beim Spar-Markt Eybel in Eibiswald hat man im Zuge eines Umbaus die neuen Automaten sogar in einem eigenen, von außen zugänglichen Bereich aufgestellt. "Wir sind jetzt gut vorbereitet", zeigt Jürgen Eybel bei einem Lokalaugenschein das Innenleben der nagelneuen Rückgabe-Automaten. Der damit verbundene Mehraufwand betrifft natürlich auch das Personal, das künftig die Anlage nicht nur warten, sondern auch säubern muss.

"Es ist daher hilfreich, wenn die Kunden bei der Rückgabe nur komplett entleerte Dosen und Flaschen in die Automaten einwerfen", bittet Jürgen Eybel. 

Schrittweise Einführung

Es gibt allerdings eine Übergangsphase: Ab dem 1. Jänner 2025 darf die Getränkeindustrie Gebinde mit Pfand abfüllen. Bis zum 31. März 2025 können noch Bestände ohne Pfand produziert werden, um Verpackungsabfall zu vermeiden. Somit werden Konsumentinnen und Konsumenten bis Ende 2025 sowohl bepfandete als auch unbepfandete Produkte im Handel vorfinden.

So sieht das Einwegpfand-Symbol aus. | Foto: Spar
  • So sieht das Einwegpfand-Symbol aus.
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Das gilt auch für alle Supermärkte und Getränkehersteller in der Steiermark. Daher ist es besonders im neuen Jahr wichtig, auf die Kennzeichnung der Flaschen zu achten.

"Die Kunden müssen in Zukunft bei Getränkeflaschen und Dosen darauf achten, ob die Flasche oder Dose das Einweg-Pfand-Logo trägt. Wenn ja, dann bringt man das Gebinde zurück in den Supermarkt und gibt es dort in den Flaschenrückgabe-Automaten. Funktioniert genauso wie man das beim Mehrweg-Pfand auch schon gewohnt ist."
Nicole Berkmann, Unternehmenssprecherin Spar

Neue Mülltrennung

Mit dem Start des Pfandsystems wird die Mülltrennung ebenfalls angepasst. In der Steiermark sowie in weiteren Teilen Österreichs werden Leicht- und Metallverpackungen künftig gemeinsam in der Gelben Tonne oder im Gelben Sack gesammelt, da durch das Fehlen der Plastikflasche mehr Platz im Müll entsteht. Die Umstellung wurde bereits in einigen Orten durchgeführt und dauert bis Jänner an. Hier gibt es regionale Unterschiede. Im Bezirk Murau begann der Abzug bereits im Dezember.

Mehr dazu: 

Der Abzug der Blauen Tonne beginnt im Dezember

Die neue Formel der Mülltrennung 2025. | Foto: Österreich sammelt
  • Die neue Formel der Mülltrennung 2025.
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Warum diese Änderungen?

Hinter den Änderungen stehen die EU-Vorgaben, bis 2029 mindestens 90 Prozent der PET-Flaschen zu sammeln und bis 2030 eine Recyclingquote von 55 Prozent für Kunststoffverpackungen zu erreichen. Aktuell liegt diese Quote in Österreich bei 26 Prozent. Das Einweg-Pfand-System soll dabei helfen, die Trennung von Müll zu fördern und das achtlose Wegwerfen – das sogenannte Littering – zu reduzieren.

„Das neue Sammelsystem ist ein wichtiger Schritt in Richtung Kreislaufwirtschaft und Umweltschutz.“
Lisa Tatschl, Abfallwirtschaft Judenburg

Mit diesen Neuerungen wird 2025 ein Meilenstein für die Mülltrennung und das Recycling in Österreich erreicht. Verbraucherinnen und Verbraucher profitieren von einer einfacheren Handhabung, während Umwelt und Ressourcen nachhaltig geschont werden. Die Umstellungsphase wird für einige Menschen "lästig" sein, jedoch wird es bald wieder zur Gewohnheit. Mehr Infos zu den Neuerungen findet du hier.

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